Kenne diese Problematik nur allzu gut, da ich sehr viel unterwegs bin (Flieger Langstrecke, mit dem Auto schnell mal 1.000 km am Stück etc.) und es alleine dadurch schon schnell zu Störungen des Schlafrhythmus kommt. Falls dann noch unverarbeitete Probleme dazukommen, die die Schlafqualität mindern, kann das die Lebensqualität insgesamt erheblich beeinträchtigen.
Im Folgenden zähle ich einige Mittel und Methoden (ohne Quellenangabe

) auf, mit denen ich Erfahrung gesammelt habe. Einiges ist auch schon erwähnt worden und ich muß grundsätzlich sagen, daß bei mir selbst jeder einzelne Punkt mal besser oder mal auch nicht so gut funktioniert. Daher auch schwer Ratschläge zu erteilen, einfach probieren.
- Das von Dir genannte Melatonin ist wie bereits erwähnt kein klassisches Schlafmittel, sondern ein auch vom Menschen selbst produzierter Botenstoff. Einer von vielen, die den Schlaf-Wachrhythmus steuern. Ich selbst habe damit allerbeste Erfahrung gemacht, allerdings immer nur gegen Jetlagsymptome angewendet und dann nur 2-3 Tage. Wird wie jede synthetisch erzeugte Substanz natürlich kontroversiell diskutiert. In A meines Wissens nur gegen Rezept, in USA kaufe ich es im Drugstore immer rezeptfrei.
- Hopfen-Baldrian Produkte können sehr entspannen und den Schlaf unterstützen.
- Kaffee direkt vor dem zu Bett gehen. Klingt paradox, hilft mir aber fast immer.
- Das alte Rezept von Großmutter: warme Milch mit Honig, auch sehr gut.
- Alkohol: Finger weg! Hilft zwar einzuschlafen, stört aber nach meiner Erfahrung das Durchschlafen.
- Fernsehen, Filme sehe ich vor dem Schlafengehen nicht. Ausnahme nur dann, wenn ich weiß, daß es ein positiver, ruhiger, anspruchsloser und ästhetischer Film ist.
- Autogenes Training, Meditation: hilft mir sehr, muß man allerdings lernen und war am Anfang für mich nicht einfach.
- Calmaben: in Österreich rezeptfrei in jeder Apotheke. Auch kein klassisches Schlafmittel, sondern ein Antiallergikum der frühen Generation, das wegen der starken Nebenwirkung der Müdigkeit vom Markt genommen wurde (hieß damals anders) und nun seit einiger Zeit als Mittel gegen Ein- und Durchschlafstörungen zur Anwendung kommt. Ich nehme es hin und wieder selten, wenn andere Mittel versagt haben und ich mehrere Nächte schlecht oder nicht geschlafen habe. Wirkt dann bei mir sehr gut.
- Cannabisprodukte: natürlich nur dort, wo es legal ist

. Muß man richtig timen und dosieren, da anfänglich immer aufputschend und euphorisierend. Sedierende Wirkung erst nach Stunden. Insofern ungeeignet, wenn ich rasch einschlafen will.
- Schlafzeremonien und Umgebung: für mich sehr wichtig. Schlafzimmer ist für mich ein Ort, der absolut tabu ist für Fernseher, Handy, PC.... Und auch für Sorgen! Müssen draußen beiben.
Gut ist auch ein richtiges Zeremonium zu finden. Wichtig ist mir immer, den nächsten Tag schon etwas vorbereitet zu haben, sodaß ich z.B. schon ein gebügeltes Hemd und eine passende Kravatte bereit habe, mir Dinge, die ich nicht vergessen darf, aufgeschrieben habe und meinen Kopf dadurch freimache und weiß, daß ich am nächsten Morgen keinen Streß haben werde.
Ich trinke dann meist eine heiße Tasse Tee mit Bestandteilen wie Melisse, Kamille, Lavendel, Hopfen, Hollunderbeeren, Lindenblüten, Verbenenkraut, Anis, Mohnblüten, Baldrianwurzel u.ä. Dazu ruhige Musik, ein wenig nachdenken und freuen, was der Tag gebracht hat. Letzteres mag an manchen Tagen schwierig sein, aber irgendwas finde ich immer, was gut gelaufen ist, mir Freude bereitet hat, wo ich jemandem helfen oder Freude bereiten konnte. Offene Punkte in der Beziehung - so sie mal auftreten - aussprechen und nur versöhnt ins Bett. Also insgesamt einen positiven und ausgeglichenen Zustand mit sich und der Welt herstellen.