- Registriert
- 10.1.2023
- Beiträge
- 2.488
- Reaktionen
- 16.935
- Punkte
- 756
- Checks
- 34
"Es stört dich ja nur deshalb an mir, weil du es selber tust/weil es dich an dir selbst stört!"
Das ist ein Spruch, der Zeit meines Lebens großes Kopfschütteln bei mir hervorgerufen hat, wann immer ich ihn gehört habe. Und das war oft, obgleich tatsächlich nie an mich gerichtet. Auch hier im Forum stolpert man ab und an darüber. Ihm zugrunde liegt wohl so eine Art "Spiegeltheorie", die voraussetzt, dass man Eigenschaften, die einen stören, auch selbst besitzen muss, sich ihrer aber ob fehlender Selbstreflexion oft nicht bewusst ist. Ich hab das meist als richtig schwache, rhetorische Finte erlebt, wenn dem, sich so Äußernden, plausible Argumente ausgingen. Allerdings haben mich dieser und ähnliche Sprüche durchaus zum Nachdenken darüber angeregt, ob nicht manchmal auch ein Körnchen Wahrheit darin liegen könnte.
Jeder hat Wesensmerkmale an sich, die ihm nicht so gefallen. Ich zum Beispiel weiß von mir, dass ich - hab ich mal etwas Alkohol getrunken - eine unglaubliche Plaudertasche werde. Da kann ich dann erzählen und quatschen ohne Ende. Für andere erwiesener Maßen sehr unterhaltsam und spaßig, für mich im Nachgang eher so, dass ich mir denke: Klar, hat wieder sein müssen. Und ja, das ist dann auch mit etwas Scham behaftet. Da ändert auch der Umstand daran nichts, dass meine Gesellschaft das als "charismatisch" bezeichnet. Ich denk mir dann nur: Depperte Quatschtante, depperte.
Dass mich das aber bei anderen stören würde? Genau das Gegenteil ist der Fall. Da kann ich mich mit einem Lächeln zurücklehnen und mich dabei sehr entspannt fühlen, unterhalten und wohl. Schon auch weil ich mir denke: Gut, dass nicht nur mir so geht. Das verhält sich auch sonst bis auf Ausnahmefälle so bei mir: Die Dinge, die mich an anderen stören sind nicht die Dinge, die ich an mir selbst nicht leiden mag.
Auch bei Eigenschaften, die ich ganz generell als verwerflich einstufe kommt es zu keiner Spiegelung. Wenn ich es zum Beispiel nicht gutheiße gewalttätig zu sein, dann werd' ich in erster Linie mich selbst daran halten - aber natürlich werde ich eine solche Verhaltensweise bei anderen bekritteln. Da reagiere ich sogar sehr sensibel und schon bei den ersten Anzeichen.
Wie ist das bei euch?
Wie gnädig seid ihr im Umgang mit euch selbst? Was verzeiht ihr euch leichten Herzens, womit hadert ihr?
Und vor allem: Sind das dieselben Dinge, die euch auch an einem Partner stören?
Oder seid ihr bei eurem Partner toleranter? Oder vielleicht sogar weniger tolerant?
Wieviel Wahrheitsgehalt ordnet ihr der oben genannten Aussage zu?
Das ist ein Spruch, der Zeit meines Lebens großes Kopfschütteln bei mir hervorgerufen hat, wann immer ich ihn gehört habe. Und das war oft, obgleich tatsächlich nie an mich gerichtet. Auch hier im Forum stolpert man ab und an darüber. Ihm zugrunde liegt wohl so eine Art "Spiegeltheorie", die voraussetzt, dass man Eigenschaften, die einen stören, auch selbst besitzen muss, sich ihrer aber ob fehlender Selbstreflexion oft nicht bewusst ist. Ich hab das meist als richtig schwache, rhetorische Finte erlebt, wenn dem, sich so Äußernden, plausible Argumente ausgingen. Allerdings haben mich dieser und ähnliche Sprüche durchaus zum Nachdenken darüber angeregt, ob nicht manchmal auch ein Körnchen Wahrheit darin liegen könnte.
Jeder hat Wesensmerkmale an sich, die ihm nicht so gefallen. Ich zum Beispiel weiß von mir, dass ich - hab ich mal etwas Alkohol getrunken - eine unglaubliche Plaudertasche werde. Da kann ich dann erzählen und quatschen ohne Ende. Für andere erwiesener Maßen sehr unterhaltsam und spaßig, für mich im Nachgang eher so, dass ich mir denke: Klar, hat wieder sein müssen. Und ja, das ist dann auch mit etwas Scham behaftet. Da ändert auch der Umstand daran nichts, dass meine Gesellschaft das als "charismatisch" bezeichnet. Ich denk mir dann nur: Depperte Quatschtante, depperte.
Dass mich das aber bei anderen stören würde? Genau das Gegenteil ist der Fall. Da kann ich mich mit einem Lächeln zurücklehnen und mich dabei sehr entspannt fühlen, unterhalten und wohl. Schon auch weil ich mir denke: Gut, dass nicht nur mir so geht. Das verhält sich auch sonst bis auf Ausnahmefälle so bei mir: Die Dinge, die mich an anderen stören sind nicht die Dinge, die ich an mir selbst nicht leiden mag.
Auch bei Eigenschaften, die ich ganz generell als verwerflich einstufe kommt es zu keiner Spiegelung. Wenn ich es zum Beispiel nicht gutheiße gewalttätig zu sein, dann werd' ich in erster Linie mich selbst daran halten - aber natürlich werde ich eine solche Verhaltensweise bei anderen bekritteln. Da reagiere ich sogar sehr sensibel und schon bei den ersten Anzeichen.
Wie ist das bei euch?
Wie gnädig seid ihr im Umgang mit euch selbst? Was verzeiht ihr euch leichten Herzens, womit hadert ihr?
Und vor allem: Sind das dieselben Dinge, die euch auch an einem Partner stören?
Oder seid ihr bei eurem Partner toleranter? Oder vielleicht sogar weniger tolerant?
Wieviel Wahrheitsgehalt ordnet ihr der oben genannten Aussage zu?