Mir ist die Einstellung unbegreiflich, dass man, wenn man für etwas bezahlt, sich dann benehmen kann wie ein Kolonialherr im Kongo im 19. Jh. Wenn ich mir eine Konzertkarte kaufe, genieße ich ja auch das entsprechende Konzert und führe mich nicht auf, nur weil ich gezahlt habe.
Ich kaufe ja auch nicht die Dame, mit der ich Erotik erleben will (insofern ist der Name des Portals kaufmich.com nicht sehr glücklich gewählt), sondern bezahle für die mir gewährte Zeit (die dann für beide eine schöne sein soll und keine reine "Dienstleistung"). Respekt und Achtung voreinander sind überall die Grundlagen menschlichen Umgangs - ganz besonders in diesem sehr intimen und daher sensiblen Bereich.
"Wer zahlt, schafft an (und lässt dabei "die Sau raus") ist das Motto von leider auf sehr primitiven Niveau steckengebliebenen Zeitgenossen (hier ist es wohl geboten, nicht zu gendern).
Ich werde nie verstehen, welche Lust man aus einer sexuellen Begegnung ziehen kann in dem Wissen etwas zu tun, was dem anderen absolut keinen Spaß macht oder sogar furchtbar unangenehm ist. Ich ermutige jeden Herren sehr dazu im Pay6-Bereich seine erotischen Fantasien auszuleben,
aber doch nicht auf Kosten der anderen involvierten Person!
Gerade bei außergewöhnlichen Wünschen ist es wichtig diese bereits in der Anfrage genau anzusprechen, um eben eruieren zu können, ob man sich hier auf derselben Wellenlänge befindet und BEIDE Beteiligten Spaß daran haben. Ich habe z.B. bereits zahlreiche dominant/devote Rollenspiele mit mir in der dominanten Rolle gemacht und hierbei auch jedes Mal den Herren vorab im Email-Kontakt detailliert nach seinen Tabus gefragt bzw. immer weiter gefragt, wenn mir etwas nicht ganz klar war mit dem Hinweis, dass ich natürlich nichts tun will, was ihm dann womöglich unangenehm ist und gar keine Lust bereitet. Umgekehrt sollte natürlich genau dasselbe gelten! Und auch wenn ich Rollenspiele mit mir in der leicht devoten Rolle gemacht habe, hatte ich immer das Gefühl, dass es dem Herren auch um MEINEN Lustgewinn geht und man nur die Dinge tun wollte, die auch ich mag. Dann ist es eben auch geil für BEIDE Beteiligten und darum sollte es beim Sex doch gehen, ansonsten könnte man genauso gut wie im Film "American Pie" seinen Penis in einen warmen Apfelkuchen stecken und würde es sich dabei sogar ersparen Geld ausgeben zu müssen. Es sollte doch auch für einen SELBST sehr erregend sein die Lust des anderen zu erleben, ansonsten würde Masturbation doch genauso ausreichen, wenn es nur um die eigene Lust geht.
Bei meinem beschriebenen Vorfall schien es diesem Herren allerdings absolut nicht darum zu gehen seine erotischen Fantasien auszuleben, sondern ich hatte ständig von der ersten Minute an das Gefühl, dass er mich tatsächlich beleidigen bzw. erniedrigen will und er in mir tatsächlich eine "Dreckshure" sieht, da dies auch zu seinem Gesamtverhalten mir gegenüber absolut passte. Hätte er sich mit mir die ersten 5-10 Minuten des Dates
normal und nett auf Augenhöhe unterhalten und mir dann gesagt, dass er auf sehr derbe Ausdrücke steht, wäre es eine vollkommen andere Situation gewesen, da dann eine Grundsympathie vorhanden gewesen wäre und ich es als "Spiel" hätte betrachten können, bei dem ich dann mitgespielt hätte. Hätte er allerdings gleich in seiner Anfrage erwähnt, dass er vorhat mich die ganze Zeit über willkürlich mit Begriffen wie "Dreckshure", "Drecksfotze", "Dreckssau" etc. zu belegen, hätte ich das Date gar nicht erst angenommen, da diese derbe Form der Verbalerotik einfach nicht meins ist und ich auf das subtilere stehe. Aber darum ging es ihm ja gar nicht! Manche Menschen scheinen wohl mit ihrem eigenen Leben sehr unzufrieden zu sein oder werden vielleicht sogar selbst zu Hause oder im Job unterdrückt und sehen dann im Pay6-Bereich die Möglichkeit dies an einer anderen Person auszulassen und diese dann zu demütigen. Mit Sex und Erotik hat dies dann nicht mehr das geringste zu tun.