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Was sind das für Frauen, die zu so etwas
fähig sind, fragt man sich unwillkürlich
angesichts des neusten Falles von
gefährlicher Vernachlässigung, der sich
letztes Wochenende in Berlin ereignete. Wie
erst jetzt bekannt wurde, befreite die
Polizei am Sonntag gegen Mittag in Pankow aus
einer Hochparterrewohnung einen kurz vor dem
verdursten stehenden 37jährigen Mann.
Nachbarn hatten die Polizei alarmiert, da
ihnen im Treppenhaus der Geruch aufgefallen
war. Die Lebensgefährtin des Mannes, der sich
selbst als Künstler bezeichnet, war am morgen
für ein paar Stunden mit den Kindern zum See
gefahren. In der Wohnung fanden die
Mitarbeiter der Polizei keine artgerechten
Getränke.
„Nur Wasser, Tee und Säfte. So was habe ich
noch nie gesehen“, erzählte der noch
sichtlich mitgenommene Wachtmeister
Schlibkowski. Er und seine Kollegen erleben
so einiges, aber in jener Wohnung fanden sie
nicht einmal genügend Nahrung für eine
einzige Männermahlzeit. Nur Müsli,
Milchprodukte und Rohstoffe wie Kartoffeln,
Reis oder Eier, die vor dem Verzehr erst noch
verarbeitet werden müssten, befanden sich in
der Küche.
Die Regale der Wohnung quollen über von
soziologischer und kulturwissenschaftlicher
Fachliteratur. Aber es fand sich keine
einzige Männer, Auto oder Fußballzeitschrift.
Auch kein Fernsehgerät. Die schockierten
Beamten brachten den Mann in einer
Kriseneinrichtung, dem „Braustübl“ in der
Kuglerstraße, unter. Der Leiter der
Einrichtung päppelte den Mann über Stunden
mühsam mit Molle und Korn wieder auf.
Mitarbeiter des Pizzaservice verteilten
Notrufnummern in der Nachbarschaft. „Warum
erst jetzt“, fragten einige.
„Isse so traurisch“, sagte Guilermo, der Chef
des Pizzadienstes, der eigentlich Ahmed
heißt, „rufe erst an die Leute, wenn zu spät
ist. Oder gar nischt.“
Oftmals sind Männer, die Opfer dieser Form
nicht artgerechter Haltung geworden sind,
nicht in der Lage selbst um Hilfe zu bitten.
Spätestens seit sich schnurlose Telefone in
den Haushalten durchgesetzt haben, wissen oft
nur noch die Frauen, wo sich diese Telefone
befinden. Dass sich Fälle wie diese häufen,
bestätigt auch Chantal S. Sie leitet ein
Krisentelefon mit 0900-Nummer. Junge Frauen
seien mit der Haltung und Pflege eines Mannes
häufig überfordert. Der zuerst possierlich
wirkende Mann werde schnell zu einer
Belastung, wenn er nach der Balz seine
arttypischen Verhaltensweisen ausbilde.
Spätestens wenn die ersten Kinder da seien,
bleibe den Frauen neben ihrer Berufstätigkeit
kaum noch Zeit für den Mann. Böse Absicht sei
es eigentlich so gut wie nie, die Frauen dazu
bewege, ihren Mann alleine zu Hause zu
lassen. Aber Fälle wie diesen erschüttern
auch Chantal S. „Der Ärmste hat bloß noch 90
Kilo gewogen.“ Fassungslos schüttelt sie den
Kopf.
Dem jungen Künstler geht es glücklicherweise
wieder den Umständen entsprechend gut. Aber
das Entsetzen bleibt. Nachbar und Freunde
stellten Flachmänner und Sixpacks unter den
Balkon des Opfer und zündeten Kerzen an. Auf
handgeschriebenen Zetteln steht die Frage
„Warum?“
fähig sind, fragt man sich unwillkürlich
angesichts des neusten Falles von
gefährlicher Vernachlässigung, der sich
letztes Wochenende in Berlin ereignete. Wie
erst jetzt bekannt wurde, befreite die
Polizei am Sonntag gegen Mittag in Pankow aus
einer Hochparterrewohnung einen kurz vor dem
verdursten stehenden 37jährigen Mann.
Nachbarn hatten die Polizei alarmiert, da
ihnen im Treppenhaus der Geruch aufgefallen
war. Die Lebensgefährtin des Mannes, der sich
selbst als Künstler bezeichnet, war am morgen
für ein paar Stunden mit den Kindern zum See
gefahren. In der Wohnung fanden die
Mitarbeiter der Polizei keine artgerechten
Getränke.
„Nur Wasser, Tee und Säfte. So was habe ich
noch nie gesehen“, erzählte der noch
sichtlich mitgenommene Wachtmeister
Schlibkowski. Er und seine Kollegen erleben
so einiges, aber in jener Wohnung fanden sie
nicht einmal genügend Nahrung für eine
einzige Männermahlzeit. Nur Müsli,
Milchprodukte und Rohstoffe wie Kartoffeln,
Reis oder Eier, die vor dem Verzehr erst noch
verarbeitet werden müssten, befanden sich in
der Küche.
Die Regale der Wohnung quollen über von
soziologischer und kulturwissenschaftlicher
Fachliteratur. Aber es fand sich keine
einzige Männer, Auto oder Fußballzeitschrift.
Auch kein Fernsehgerät. Die schockierten
Beamten brachten den Mann in einer
Kriseneinrichtung, dem „Braustübl“ in der
Kuglerstraße, unter. Der Leiter der
Einrichtung päppelte den Mann über Stunden
mühsam mit Molle und Korn wieder auf.
Mitarbeiter des Pizzaservice verteilten
Notrufnummern in der Nachbarschaft. „Warum
erst jetzt“, fragten einige.
„Isse so traurisch“, sagte Guilermo, der Chef
des Pizzadienstes, der eigentlich Ahmed
heißt, „rufe erst an die Leute, wenn zu spät
ist. Oder gar nischt.“
Oftmals sind Männer, die Opfer dieser Form
nicht artgerechter Haltung geworden sind,
nicht in der Lage selbst um Hilfe zu bitten.
Spätestens seit sich schnurlose Telefone in
den Haushalten durchgesetzt haben, wissen oft
nur noch die Frauen, wo sich diese Telefone
befinden. Dass sich Fälle wie diese häufen,
bestätigt auch Chantal S. Sie leitet ein
Krisentelefon mit 0900-Nummer. Junge Frauen
seien mit der Haltung und Pflege eines Mannes
häufig überfordert. Der zuerst possierlich
wirkende Mann werde schnell zu einer
Belastung, wenn er nach der Balz seine
arttypischen Verhaltensweisen ausbilde.
Spätestens wenn die ersten Kinder da seien,
bleibe den Frauen neben ihrer Berufstätigkeit
kaum noch Zeit für den Mann. Böse Absicht sei
es eigentlich so gut wie nie, die Frauen dazu
bewege, ihren Mann alleine zu Hause zu
lassen. Aber Fälle wie diesen erschüttern
auch Chantal S. „Der Ärmste hat bloß noch 90
Kilo gewogen.“ Fassungslos schüttelt sie den
Kopf.
Dem jungen Künstler geht es glücklicherweise
wieder den Umständen entsprechend gut. Aber
das Entsetzen bleibt. Nachbar und Freunde
stellten Flachmänner und Sixpacks unter den
Balkon des Opfer und zündeten Kerzen an. Auf
handgeschriebenen Zetteln steht die Frage
„Warum?“