monsieur mapok,
"Vielmehr denke ich, dass es tatsächlich nur ganz, ganz wenige Frauen gibt, die der Prostitution völlig frei und wirtschaftlich unabhängig, einfach des Spaßes am Beruf wegen, nachgehen"
frei ihrem beruf nachgehen und einfach nur des spaßes am beruf wegen, wäre sicher der idealfall, aber auch wenn es nicht nur spass ist, sondern auch arbeit, kann es trotzdem eine art freiheit sein, die am sogenannten freien markt üblich ist, dh ohne zuhälter, "arbeitslose gute freunde", inkassanten, menschenhändler etc.
richtig ist sicher, dass diese frauen nicht die mehrheit der prostituierten bilden, besonders nicht was den strassenstrich oder irgendwelche bordelle betrifft, wo ich das gänzlich ausschließen möchte.
hurenromantik ist nicht mein ding, da kenne ich einige zu gut um da romantik in einem sehr berechnenden business zu vermuten, aber andererseits missfällt mir auch die pseudolinke verinnerlichung der "armen hure" als alleiniges opfer der gesellschaft und der bösen männer. glauben Sie mir, ich habe mich mit dem thema auch intensiv befasst, die huren bei denen ich war, haben immer ein vielfaches des durchschnittslohnes verdient, brutto für netto noch dazu, waren exzellente psychologinnen, meist mehrsprachig und wesentlich kompetentere, weil vorurteilsfreie analytikerinnen bestimmter sozialer prozesse als der durchschnittliche forumgast hier. ich habe durch sie sehr viel schönes erfahren und neben sex auch esprit, zärtlichkeit und freundschaft erfahren. natürlich mögen sie sagen vermittelt durch geld, aber nie durch ausbeutung des anderen. warum diese damen in der mehrheit osteuropäerinnen waren und nicht österreicherinnen oder zb deutsche kann ich nicht sagen, höchstens vermuten, vielleicht weil sie den kapitalismus, von dem sie ihre ökonomische rettung erwarten, noch nicht so lange kennen und ihn noch nicht so verinnerlicht haben, dass neben geschäftstüchtigkeit noch zeit bleibt für etwas darüber hinaus. und das hat nichts mit dem preis zu tun, dieses "mehr" ist eine freie entscheidung der person, die auch im geschäft noch persönlichkeit bleibt. wer es erfahren hat, wird verstehen, überzeugen will ich niemanden.