Wendepunkte / Schlüsselerlebnisse / Erkenntnisse

Was hat das mit dem Thema zu tun und was heißt die Jugend :unsure:
Die Jugend gibt es nicht, genauso nicht die Kinder/Erwachsenen/Österreicher/Deutschen usf. ...

Ich bitte um eine differenzierte Sichtweise, dankeschön 🙏
Dann habe ich den Text nicht verstanden. Oder was damit gesagt werden möchte. "Die Jugend von heute" also als Sprichwort, kennst du vermutlich nicht.
 
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Ab 16 erreichte ich meine Unabhängigkeit von den Eltern, d h ich durfte mein Leben selbst in die Hand nehmen und für mich meine Zukunftsentscheidungen treffen, die nur dadurch eingeschränkt waren, bei all meinen Entscheidungung auch das spätere Wohl meiner Eltern nicht ganz außer Acht zu lassen.
Dies bedingte natürlich vorausschauendes Denken und Planen und auch die Konsequenzen zu berücksichtigen. Es gab deshalb keine unüberlegten Hüftschüsse (unüberlegte, spontane Vorhaben) sondern immer Abwägen. Übernahme von Verantwortung in Vereinen und im Berufsleben ab 20, und Führungsfunktionen in Vereinen und im Berufsleben ab 22 bzw 28 Jahren.
Dies wurde dann auch in der Partnerschaft umgesetzt. Nach einem halben Jahr Kennenlernphase feierten wir Verlobung, nach einem weiteren Jahr wurde geheiratet, wobei ein beziehungsmäßiges Zusammenleben nicht möglich war.
Natürlich gab es ehrlich haufenweise weibliche Verlockungen aber bis auf einen ONS blieb ich treu. Natürlich gab es Situationen, in denen ich meine Frau gerne sprichwörtlich an die Wand gepickt hätte, aber ihre positiven Eigenschaften glichen den Ärger dann wieder aus. Umgekehrt, was hab ich ihr schlaflose Nächte bereitet, ich ging nie abends fort, ich kam vom Job gar nicht erst nach Hause.
Persönliche Konsequenz, die Kinder sehen es als Sturheit, machten mich berechenbar, durchschaubar und aber bedeuteten eines, Handschlagqualität und Verlässlichkeit. Wenn ich die Kinder dann frage, was ihnen an Wünschen je durch meine Sturheit unerfüllt blieb, konnten sie keine nennen. Grenzen gab es für sie altersbedingt beim Ausgang und Alkoholkonsum, in unserem Partykeller war bei den Jungs immer Partytreff, dass verlässlichste Elterntaxi, der Papa. Angelegenheiten der Kinder wurden gemeinsam getragen und erledigt, Hausbau, Nebenerwerb wurde gemeinsam erledigt, wobei meine Frau wirklich händisch zupacken musste. Trotz allem, viel gemeinsame Zeit mit den Kindern und als Paar und immer scharf aufeinander, musste auf Sex kruzzeitig verzichtet werden, gab es als Gründe nur schwere körperliche Belastung oder gesundheitliche Beeinträchtigung.
So blieben dramatische Wendepunkte aus.
Erkenntnisse: Je weniger Erwartungshaltung ich in andere Menschen, auch Familie, hatte je weniger Enttäuschungen erlebte ich / Erwarte keinen Dank / Vertrauen ist gut, Kontrolle ist tatsächlich besser / Hüte dich, jemand blind zu vertrauen, - sagt dir heute jemand seine Wahrheit, denk daran, die kann Morgen schon eine andere sein - folglich ein gesundes Misstrauen (im Hinterstübchen, nicht immer auf der Zunge) kann schlimmen Schaden vermeiden.
Mein wichtigster Leitsatz: Was du nicht willst das man dir tut, das tu auch einem anderen nicht.
 
Mit 24 war ich ziemlich durch, habe nur mehr getan was mir Spaß gemacht hat.
Wollte eigentlich keine Beziehung mehr, wozu auch war ein tolles Leben.
Dann habe ich meine kennengelernt und das änderte alles.
Ist nicht immer ganz einfach, oft denke ich mir schöner hätte ich es alleine, andererseits , ist sie mein Lebensmensch und man vergisst einfach den Wert des Gegenübers wenn man ihn andauernd hat.
Dazu gibt es meine übef alles geliebten Kinder, die sich ordentlich entwickeln, der Sohn , selbst schon ein junger Mann ist fleißig, ordentlich irgendwie wie ich nur hat es ohne Umwege geschafft.
Tochter ist zur Zeit zwar im schönsten tussy alter , aber dss wird auch werden.
Also was will man mehr ?
 
Dann habe ich den Text nicht verstanden. Oder was damit gesagt werden möchte. "Die Jugend von heute" also als Sprichwort, kennst du vermutlich nicht.
Du bist einfach nur einer mehr von dieser Sorte:

  • Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte“ (Keller, 1989, ca. 3000 v. Chr., Tontafel der Sumerer).
  • „Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe“ (Keilschrifttext, Chaldäa, um 2000 v. Chr.)
  • „Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten“ (Watzlawick, 1992, ca. 1000 v. Chr., Babylonische Tontafel).
Seit es die Menschheit gibt, denken sie so über ihre eigenen Kinder.
Und dann wundert man sich, wenn sie auf einen Scheißen.
 
Seit es die Menschheit gibt, denken sie so über ihre eigenen Kinder.
Und dann wundert man sich, wenn sie auf einen Scheißen.

Vollkommen Richtung. Wenn über die heutige Jugend diskutiert wird, bringe ich oft ein, dass nicht die Kinder/die Jugend dafür verantwortlich sind wie sie, sondern wir ihre Eltern. Wir haben sie erzogen, wir haben ihnen Vorbild gegeben, folgedessen machen sie ja nur, was ihnen vermittelt wurde und wird.

Mein Leben wurde bereits im Kindesalter durch aktive Mithilfe in der Landwirtschaft geprägt und immer mussten diese Arbeiten in der Freizeitgestaltung mit berücksichtigt werden. Ebenso später auch immer für die Eltern mithelfen, mitorganisieren und auf sie Rücksichtnehmen, war alles selbstverständlich.
Deshalb wurde die Schul- und weitere Ausbildung der Kinder forciert, um ihnen so eine Schufterei und Plagerei zu ersparen. Lieber arbeitete ich im Weinbau - Nebenerwerb - alleine, außer Lese - als die Freizeit der Kinder damit einzuschränken. Den Söhnen brachte ich einzig die Forstarbeit bei, damit sie selbst einmal bei Bedarf diese Arbeiten machen können.
Ich helfe den Kinder, vorwiegend beim Häuslbauen, Kinder hüten usw , wo es nur halt notwendig ist, nimm aber von ihnen so lange es geht, keine Hilfe in Apruch.
 
Vollkommen Richtung. Wenn über die heutige Jugend diskutiert wird, bringe ich oft ein, dass nicht die Kinder/die Jugend dafür verantwortlich sind wie sie, sondern wir ihre Eltern. Wir haben sie erzogen, wir haben ihnen Vorbild gegeben, folgedessen machen sie ja nur, was ihnen vermittelt wurde und wird.
Ja, so sehe ich das auch, wobei ich sagen muss das ich mich hin und wieder frage, woher mein Großer das alles nimmt. Er hat sich von seiner Lehrlingsentschãdigung den Führerschein weggespart, ist auf der Suche nach einem Teilzeitjob nebenher, damit er sich eine eigene Wohnung leisten kann, er steht jeden Tag selbststândig um fünf Uhr auf und hilft auch hin und wieder im Haushalt mit, weil er ja selbst auch Dreck macht. Seine Wäsche macht er seit Jahren selbst, sicher nicht perfekt aber da mische ich mich nicht ein.
Genaso geht es mir am Arsch vorbei, wenn er in seinem Zimmerchaos versinkt.

Ich hab aber lãnger gebraucht bis ich soweit war wie er.
Ein wenig denke ich, dass es an seinem Verhãltnis zu uns liegt.
Ich hatte mit meinen Eltern (vor allem dem Vater) nur Stress, wurde permanent in allem was ich tat kritisiert, konnte seinem Empfinden nach nichts richtigmachen, dementsprechend groß war die Freude, wenn sie meine Hilfe einforderten.
Nicht geschimpft ist Lob genug, dürfte die Devise gewesen sein.
Das kennt mein Bub so nicht.
Natürlich bekommt er auch Kritik von uns, aber das geht eher in die Richtung, das zuerst hervorgehoben wird, wie gut er seine Verpflichtungen im Griff hat, dass wir uns aber wünschen würden, dass er......anders handhabt.
Es ist halt um soviel einfacher, auf sie zu schimpfen, als den eigenen Stil zu hinterfragen.
Im Gegensatz zu uns, sind sie in ihrer Entwicklung noch nicht fertig, für Chaos und teilweise unlogische Denkvorgãnge haben sie keine Kritik verdient, weil sie das Gehirn dafür vor Anfang 20 noch garnicht haben.
Zu viele vergessen einfach nur, wie unfãhig sie selbst im Grunde in diesem Alter noch waren.
Wir hatten halt andere Rahmenbedingungen, an deren Veränderung wir maßgeblich die Schuldigen sind.
Wer hat denn Soziale Netzwerke und Co erfunden, von wem kamen denn "Geiz ist geil" und Computerspiele?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, ich verstehe nicht so ganz, worum es da gehen soll....
...Er bekommt dafür was bezahlt? :verwirrt:
Nein, leider
Viele unterschiedliche (andere als deine) Antworten hier zeigen, das es eben sehr viele unterschiedliche Meschen und daraus resultierende Ansichten und Meinungen gibt.
Absolut nichts Neues also.
Und somit ist auch kein weiterer Kommentar meinerseits dazu nötig ;)
es gnügt mir einfach hier zu lesen
 
Für mich gibts und gab's große Übergangszeiten , wobei die eine, die mit dem Ende der Berufsausübung zusammenfällt, wahrscheinlich die heftigste war.
Sie fiel zusammen mit dem Beginn der Pandemie , keine Enkelkinder, keine geregelte Arbeit mehr , sowieso kein Tanzen.
Als plötzlich innerhalb der Familie der Zusammenhalt zerbrach , spürte ich eine quälende , völlig unbekannte Leere ohne Sinn .
Dann geschahen Dinge oder passierten Erfahrungen, die ich nie für möglich gehalten hatte.
Das ganze eigene System begann zu kippen, in dem Ausmaß, wie auch eine Kleine Kette von Aminosäuren , die ganze Welt zum Kippen brachte .
Es war eine Zäsur in meinem Leben, wie ich sie bis dorthin noch nie erlebt hatte .
Bis es mir dann sehr vehement klar wurde , dass ich meinen Job nicht so einfach an den Nagel hängen konnte bzw könnte , bzw die Enkelkinder mir so ans Herz gewachsen waren , dass ich sie vermisste wie eigene Kinder.
L0
Das waren Schlüsselerfahrungen , die ich mir niemals in dieser Tiefe vorstellen hätte können.
 
Für mich gibts und gab's große Übergangszeiten , wobei die eine, die mit dem Ende der Berufsausübung zusammenfällt, wahrscheinlich die heftigste war.
Sie fiel zusammen mit dem Beginn der Pandemie , keine Enkelkinder, keine geregelte Arbeit mehr , sowieso kein Tanzen.
Als plötzlich innerhalb der Familie der Zusammenhalt zerbrach , spürte ich eine quälende , völlig unbekannte Leere ohne Sinn .
Dann geschahen Dinge oder passierten Erfahrungen, die ich nie für möglich gehalten hatte.
Das ganze eigene System begann zu kippen, in dem Ausmaß, wie auch eine Kleine Kette von Aminosäuren , die ganze Welt zum Kippen brachte .
Es war eine Zäsur in meinem Leben, wie ich sie bis dorthin noch nie erlebt hatte .
Bis es mir dann sehr vehement klar wurde , dass ich meinen Job nicht so einfach an den Nagel hängen konnte bzw könnte , bzw die Enkelkinder mir so ans Herz gewachsen waren , dass ich sie vermisste wie eigene Kinder.
L0
Das waren Schlüsselerfahrungen , die ich mir niemals in dieser Tiefe vorstellen hätte können.
Pension ist für viele ein Schock,im glauben eh gut darauf vobereitet zu sein . :unsure:---Corona hat viele entzweit und hat aufgezeigt das Meinungen des anderen nicht mehr toleriert werden . Selber hab ich dreimal knapp überlebt , ein Haus fast verloren durch Naturereignis , die Mutter mit 11 Monaten, mein Sohn ist vor kurzen an Krebs erkrankt . Trotztem hab ich nicht das Gefühl ein schlechtes Leben erwischt zu haben
 
Wendepunkt fallen mir keine ein, die grundlegende Richtung ist immer die selbe. Einzelne Schlüsselerlebnisse gab es, die die Richtung etwas korrigiert, aber niemals gewendet haben.
Beispielhaft: ich hab mit einem Arzt im Rahmen einer HRV Analyse, vielleicht 10 Minuten gesprochen. Der war sehr offen, ich war es auch. Der eine Spruch von ihm war „akzeptieren statt resignieren“, da hat er mich gerade in einer beruflichen Stresssituation erwischt und mir die Augen geöffnet.
Der zweite Input war, dass zum glücklich und gesund sein, ein befriedigendes Sexualleben integrierender Bestandteil ist. Da hat er mich in der sexlosen Ehezeit ganz gut abgeschossen.
Ich hab seine Hiweise beherzigt, gut war’s.
 
Manchmal so wie Heute, war das Wünschen von Guten Wünschen zum Verabschieden, etwas Schmerzhaft.
Es kam die Antwort verklausiert, er warte nur noch auch den Tod; Er habe sein Leben erfüllt gelebt.
Dieser Moment der Erkenntnis, das direkte Erleben von Vergänglichkeit, ernüchtert Einen.
Und zeigt wie kostbar jeder Augenblick ist.
Es gibt Augenblicke die entscheiden über Leben und Tod, und welche, die über Liebe und Gleichgültigkeit entscheiden.
Unumkehrbar.
 
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