Zuhören

Ich kann mir schon vorstellen, dass ein Bedarf besteht. Gerade in der Stadt, wo viele sich allein durchs Leben gfretn.

Ich persönlich habe zum Glück Familie und Freunde. Und ich höre auch gerne zu.
 
merke ... :lehrer:

die, die unaufgefordert die p.t. kundschaft anlabbern sind auch keine taxler, sondern höchstens transporteure ... :D
 
Eigentlich finde ich es erschreckend das es Bedarf für soetwas gibt. Wie einsam können Menschen sein?
 
Sehr einsam. Wenn man keine Familie hat zum Beispiel
Dann würde ich (mit dem Privileg in einer funktionierenden solzialen Struktur) mich an Freunde, Feuerwehrkameraden oder dergleichen wenden. Aber auch ich hab Kunden die auf Regie zahlen weils immer mit gväglad Hocken kommen und die erzählen Stundenlang, wahrscheinlich bin ich billiger als ein Therapeut :).
Da lob ich mir eine funktionierende Dorfgemeinschaft, man trifft immer jemanden wenn Bedarf besteht sich zu Unterhalten.
 
Hamburg: Mann eröffnet Zuhör-Kiosk in U-Bahnstation - SPIEGEL ONLINE

Das Bedürfnis nach Nähe ist so stark und unerfüllt, dass viele - abseits vom Sex, den sie suchen - eigentlich auch nur mal in den Arm genommen werden und etwas von sich erzählen wollen.

Ein Zuhör-Kiosk, eine Sammlung an Lebensgeschichten...welch wundervolle Idee. :liebe::)

Wie seht ihr das?
Könntet ihr damit etwas anfangen?

Schön ist das, so traurig der Anlass auch sein mag.

Ich komm dann in Dein Zuhör-Kiosk, und wenn es schon geschlossen hat, nehm ich Dich in den Arm;):herzen:
 
Wow, ich sehe, ich muss öfters mal in der Diskussionsecke vorbeischauen ... danke für den Link, das finde ich eine ganz grandiose Idee. Es ist so leicht gesagt, dass ja niemand einsam sein muss, aber man muss nur mal mit offenen Augen durch die Welt gehen, um zu sehen, dass das weltfremdes Wunschdenken ist.

Und ja, daraus eine Sammlung an Geschichten zu machen, freundlich und positiv erzählt, manche vielleicht traurig, andere nachdenklich - davon haben die Erzähler ebenso wie die Zuhörer und Leser etwas. Eine sehr schöne Idee!

Das funktioniert doch auch im Dorf nicht.
Mit Fremden redet es sich anders...

Genau, etwas ähnliches habe ich gerade zu Deinem Masken-Thread geschrieben ... gegenüber Menschen, die man nicht kenn, kannt man sich ganz anders äußern, muss nicht auf Gewohnheiten achten.

Danke für den Link - gerade in so einem hektischen Ort wie einem U-Bahnhof finde ich die Idee, eine Oase des Zuhörens zu schaffen, besonders reizvoll. Wenn ich das nächste Mal in Hamburg bin, werde ich mal in der Emilienstraße vorbeischauen ... der Herr Busch wird schauen, wenn ich erzähle, dass ich über ein Erotikforum auf seinen Kiosk aufmerksam geworden bin :D
 
Wie seht ihr das?
Könntet ihr damit etwas anfangen?
Ich kann mich der Aussage von @Mitglied #102410 nur anschließen...
Ich finde es traurig, dass es einer solchen Idee überhaupt bedarf und dennoch sehe ich es, für jene die es benötigen, positiv.

Ich hab mich früher (und auch manchmal noch heute) oft selbst dabei ertappt, dass ich mich innerlich (im Stress des Alltags) über Menschen „geärgert“ habe, die zB beim Nahversorger das Gespräch mit Verkäufern etc. gesucht haben. Ich habe immer nur daran gedacht, dass mir in diesem Moment dadurch meine Zeit „gestohlen“ wird, weil die Verkäufer aufgehalten wurden.
Ich habe in meiner Jugend einige Jahre nebenbei in einem Seniorenwohnheim gearbeitet und festgestellt, wie einsam manche Menschen sind und wie gut ihnen ein offenes Ohr und ein Gespräch tun kann.
Es hat zwar ein paar Jahre gedauert bis ich das wirklich begriffen habe, aber heute sehe ich die oben geschilderte Situation etwas anders.
Solche Menschen haben mein tiefes Mitgefühl und daher „schenke“ ich gerne ein paar Minuten meiner Zeit... man weiß ja nie wie das Leben eines fremden Menschen aussieht...
 
und daher „schenke“ ich gerne ein paar Minuten meiner Zeit... man weiß ja nie wie das Leben eines fremden Menschen aussieht...

Ich finde, das ist ein sehr schönes Geschenk, wenn nicht sogar eines der größten, die man machen kann. Es ist tatsächlich ja leider oft die Hektik des Alltags, die einen solche kleinen Gesten vergessen lassen.
 
Das ist ein feines und aktuelles Thema. Viele Menschen sind so mit sich und ihren Sorgen beschäftigt, dass sie gar nicht zuhören können. Andere erzählen nur von sich und das reicht ihnen. Diesen Menschen entgeht tatsächlich eine wohltuende Erfahrung: Was Du anderen gibst, kommt fast immer zurück. Hier ist es Zeit und Interesse.
Das Feedback und die Dankbarkeit, die man fürs aufmerksame Zuhören bekommt, muss man einfach dankbar registrieren. Es kostet fast nichts und es gibt immer zwei Gewinner. Und diese meine Erfahrung betrifft Familie, Freunde, Kollegen und sogar Fremde gleichermaßen.
 
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