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Gerade auf http://www.focus.de/finanzen/news/d...ophezeiungen-des-club-of-rome_aid_748789.html
gefunden ...
Ich gebe die Hoffnung nicht auf Irgendwann müssen wir ja schlauer werden
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Düstere Prophezeihungen des Club of Rome
Armut, Fluten, Wirbelstürme 2052 steht die Welt am Abgrund
Mit seinem Bericht Die Grenzen des Wachstums schockte der Club of Rome vor 40 Jahren die Industrienationen. Nun blicken die Wissenschaftler erneut in die Zukunft und sehen eine Welt am Abgrund.
Bereits mit Mitte 20 hat der Norweger Jorgen Randers am Club-of-Rome-Bericht Die Grenzen des Wachstums von 1972 mitgeschrieben. Jahrzehnte später, als 66-Jähriger, warnt er im neuen Report des Zusammenschlusses von Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft erneut vor dem Überschreiten vieler Grenzen der Natur.
Der Bericht 2052: Eine globale Vorhersage für die nächsten 40 Jahre erscheint zum 40-jährigen Jubiläum des ersten großen Warnrufes des Club of Rome, mit dem er damals den Glauben an einen stetigen Wirtschaftsaufschwung stark dämpfte. Zusammen mit der Ölkrise kurz danach machte er die Endlichkeit der Rohstoffe deutlich.
So weiter machen wie bisher geht nicht
In 2052 stehen wieder die Grenzen des Wachstums im Vordergrund: Die Menschheit hat die Ressourcen der Erde ausgereizt und wir werden in einigen Fällen schon vor 2052 einen örtlichen Kollaps erleben, sagte Randers bei der Präsentation der Ergebnisse in Rotterdam. Die Wirtschaft schade mit ihrem steten Wachstum dem Klima und den Naturschätzen. Der Generalsekretär des Club of Rome, Ian Johnson, fügte hinzu: ,Business as usual ist keine Option, wenn wir wollen, dass unsere Enkelkinder auf einem zukunftsfähigen und gerechten Planeten leben. Schnelles Handeln sei nötig.
Wirtschaftsexperte Randers kommt zudem zu dem Ergebnis, dass das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) langsamer steigen wird als erwartet. Um das Jahr 2050 wird das weltweite BIP ihm zufolge nur 2,2 Mal größer sein als heute. Seine Erklärung: Der Produktivitätszuwachs werde abnehmen. Viele Volkswirtschaften hätten ihr Entwicklungspotenzial ausgeschöpft. Außerdem sinke die Zahl der Geburten, da immer mehr Menschen in Städten lebten und die Zahl ihrer Kinder selbst bestimmen könnten, so Randers. In den Megastädten bedeute ein Kind, einen Mund mehr zu füttern statt eine Hilfe mehr auf dem Acker. Nach seinen Berechnungen wird die Weltbevölkerung kurz nach 2040 bei 8,1 Milliarden ihren Höchststand erreichen und dann zurückgehen. Doch die Not wird zunehmen: Mit drei Milliarden Menschen, die in Armut leben, rechnet der Club of Rome im Jahr 2052.
Klimawandel mit dramatischen Folgen
Neben der Entwicklung der Wirtschaft bildet der Klimawandel einen weiteren Schwerpunkt des Berichts. Wir stoßen jedes Jahr zweimal so viel Treibhausgas aus wie Wälder und Meere absorbieren können, klagt Randers. Nach seinen Schätzungen wird sich der Klimawandel in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts dramatisch verstärken und dadurch viel Leid verursachen. Die negativen Auswirkungen werden deutlich sein, warnt Randers. Mit katastrophalen Ausmaßen rechnet er aber nicht vor 2052.
Der Meeresspiegel wird um 0,5 Meter höher sein, das Arktiseis im Sommer verschwinden und das neue Wetter wird Landwirte und Urlauber treffen, erwartet er. Die Treibhausgasemissionen werden ihm zufolge erst 2030 ihren Höhepunkt erreicht haben. Das sei zu spät, um den globalen Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen, was als eben noch akzeptable Marke angesehen wird. Das Ausbleiben von engagierten und konsequenten Reaktionen der Menschheit in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts wird die Welt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf einen gefährlichen Pfad der sich selbst verstärkenden globalen Erwärmung bringen.
Es werde mehr Dürren, Fluten und verheerende Wirbelstürme geben. Und im Jahr 2052 wird die Welt mit Schrecken auf weitere Änderungen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts blicken, fährt Randers fort. Der sich selbst verstärkende Klimawandel wird die Sorge Nummer eins sein. Das Treibhausgas Methan werde aus der auftauenden Tundra entweichen und die Erde weiter aufheizen, worauf noch mehr Permafrostboden in der Tundra auftaue.
Gastautoren stimmen mit ein
Neben Randers haben zahlreiche andere Wissenschaftler an dem Report mitgeschrieben. Bis 2052 werde es weniger Armut in den Entwicklungsländern, jedoch mehr Armut und Ungleichheit in den Industriestaaten und überall mehr Umweltzerstörung geben, schreibt der argentinische Investmentmanager Carlos Joly in seinem Ausblick. Zugespitzt gesagt sei der Grund für den Niedergang im Westen der Triumph des Finanzkapitalismus. In der Berechnung des Bruttoinlandsproduktes fehlten Vermögenswerte der Umwelt wie Wasserressourcen, Bodenfruchtbarkeit, Lebensqualität und stabiles Klima. Kurz: Die Gewinnberechnung müsse sich ändern.
Der Wirtschaftsexperte Chandran Nair aus Malaysia kritisiert den fast religiösen Glauben des Westens an freie Märkte und warnt davor, Asien als Motor für das eigene Wachstum zu sehen und zu wirtschaften wie bisher. Stattdessen müsse der Konsum auf ein Maß gebracht werden, das die Erde nicht ausbeute.
Der jungen Generation werde der Geduldsfaden reißen, weil sie nicht länger die Umweltlasten der alten tragen wolle, schreibt das österreichische Club-of-Rome-Mitglied Karl Wagner in dem Bericht. Er sagt eine Revolution in den 2020er Jahren voraus vergleichbar mit der von 1848 gegen das feudale Herrschaftssystem. So werde die Kultur des Konsums umschwenken auf nachhaltigeres Wirtschaften.
Randers glaubt dagegen nicht mehr an rechtzeitige Besserung: Die Menschheit werde sich nicht schnell genug ändern. Auch die komplexen und zeitraubenden Entscheidungsprozesse in Demokratien würden das verhindern. Es nütze jedoch nichts, zu verzweifeln. Dass er selbst die Hoffnung nicht aufgegeben hat, zeigt sein Schlussstatement: Bitte helft, meine Vorhersage falsch werden zu lassen. Zusammen können wir eine viel bessere Welt schaffen.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf Irgendwann müssen wir ja schlauer werden