Adventkalender - gemeinsam durch die Vorweihnachtszeit

Weils heute so gut passt, es schneiberlt bei mir :love:


Erster Schnee


Aus silbergrauen Gründen tritt
ein schlankes Reh
im winterlichen Wald
und prüft vorsichtig Schritt für Schritt,
den reinen, kühlen, frischgefallenen Schnee.


Und deiner denk ich, zierlichste Gestalt.


Christian Morgenstern (1871-1914)
 
So schaut es bei mir heute aus. Finde das past voll zum Advent. ;)
 

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:hahaha: Zur Erinnerung, wie es früher war :

Das Punsch Gedicht


Im Winter find ich keine Ruh,
Bevor ich nicht was Gutes tu.
Es gibt viel Not auf dieser Welt,
Am besten hilft man da mit Geld.

Nicht mit dem Zahlschein auf der Bank,
Es gibt was Bess´res, Gott sei Dank.
Damit das Helfen mich auch freut,
Hab ich für einen Rundgang Zeit.

Jetzt, im Advent, an allen Ecken
Kann man den Punsch schon förmlich schmecken,
Der heiß und süß und parfümiert
Zum Wohl der Andren `trunken wird.

Im Namen Allahs geh ich´s an
Und spende für Afghanistan.
Dann einen für die armen Kinder
Und für die ganz, ganz armen Inder.

Ich denk an die Malteser Ritter,
Denn deren Leiden ist recht bitter.
Beim Stand vom Lion´s Club, am Graben
Kann ich mich für Rumänien laben.

Rotarier nicht zu vergessen,
Die haben beinahe nichts zu essen.
Als nächstes hebe ich mein Glas
Rasch für die liebe Caritas.

Fürs Rotes Kreuz und für die Gruft
Mit Zimt und mit Holunder-Duft.
Ich merke deutlich: Gute Werke
Erfordern sehr viel Kraft und Stärke.


Ein Punsch noch rasch für die Partei,
Als Wechselwähler trink ich zwei.
Dort steht der Herr Bezirksvorsteher,
Bei einem Punsch kommt man sich näher.

Für´s Kinderdorf, für Kommunisten,
Für Asylanten, Terroristen.
Ich trinke gerne noch ein Viertel
Für einen neuen Sprengstoff-Gürtel.

Für Hungernde im fernen China,
Für Araber in Palästina.
Wer Gutes tut, hat immer Recht.
Ein Punsch noch - und dann wird mir schlecht.

Doch ehe ich nach Hause schunkel,
trink ich noch rasch für "Licht ins Dunkel".
Man kann doch wirklich jeden Deppen
Mit Punsch und Glühwein kräftig neppen.

Ich kann die Häferln nicht mehr zählen,
Jedoch, ich muss mich weiterquälen.
Am Stephansplatz werd ich ganz fromm
Und trinke auf den Stephansdom.

Spätabends ladet mich wer ein
Zu Punsch und Keks bei Kerzenschein.
"Doch bitte, komm mit leeren Händen!
Du kannst ja für die Armen spenden."

Am Sonntag dann, in meiner Pfarr
Wird sicher auch der Punsch nicht gar.
Das Geld für das, was uns so schmeckt
Wird in die Renovierung g´steckt.


So trink ich mich durch den Advent.
Ein Wahnsinn, was man dafür brennt!
Doch ist das letzte Geld auch weg,
Ich tu´s für einen guten Zweck.

Ich bin ein hoffnungsloser Säufer,
Und Schuld sind nur die Punsch-Verkäufer.
Den Punsch kann ich schon nicht mehr sehen
Und lass ihn zu Silvester stehen.

Ich habe nur mehr einen Wunsch:
Ich trinke alles, nur kein Punsch.
Den Nächsten gibt es, das ist klar,
Erst im Advent im nächsten Jahr!


PS. ich hab´s eh alle jahre gepostet, mir gefällts halt immer noch
 
04. Dezember - Barbaratag


Die Legende sagt, dass in Barbaras Kleid auf dem Weg ins Gefängnis ein Kirschbaumzweig hängenblieb. Diesen abgebrochenen Zweig stellte sie in Wasser, und er blühte genau an dem Tag, als sie durch ihren Vater zum Tode verurteilt wurde. Sie hatte sich geweigert, ihrem christlichen Glauben abzuschwören. Ihrer gedacht wird am 4. Dezember.


Barbaratag


Geh in den Garten am Barbaratag.
Geh zu dem kahlen Kirschbaum und sag:
Kurz ist der Tag, grau ist die Zeit;
der Winter beginnt, der Frühling ist weit.
Doch in drei Wochen, da wird es geschehen:
Wir feiern ein Fest, wie der Winter so schön.
Baum, einen Zweig gib du mir von dir.
Ist er auch kahl, ich nehm ihn mit mir.
Und er wird blühen in seliger Pracht
mitten im Winter in der heiligen Nacht.

Josef Guggenmos
 
Türchen 4 - weil's grade passt :happy::happy::happy:

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Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus.
Den weißen Wegen streckt sie die Zweige hin – bereit, und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.


Rainer Maria Rilke
 
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