mir kam die Geschichte, die zum Tod von Herrn Dr. der Germanistik Kurt Jeschko, kriegsversehrter Offizier der Deutschen Wehrmacht, „Chefkommentator“ (was immer das auch gewesen sein mag) des ORF, geführt hat, so zur Kenntnis:
der Zutodegekommene traf sich im späten Frühling 1973 in der Pension Monopol, in der Wiener Prinz Eugen Straße, mit einer Frau Jenny Pippal, Fernsehansagerin beim ORF, später verheiratet mit Herrn Herbert Kragora, ebenfalls Fernsehansager beim ORF, und Herrn Dr. Helmut Zilk, langjähriger verdienter Mitarbeiter des kommunistischen tschechoslowakischen Geheimdienstes, auch ORF Fernsehintendant, auch späterer österreichischer Unterrichtsminister, auch späterer Bürgermeister der Stadt Wien, zu einem sogenannten Dreier
dem Treffen soll mindestens eine durchzechte Nacht vorangegangen sein, was zu Konditionsschwächen geführt haben soll
mutmaßlich auf Grund dieses Sachverhaltes erlitt Herr Dr. Jeschko einen Herzschlag, stürzte mit dem Kopf auf den Mamornachttisch, wobei er sich schwer verletzt haben soll, er konnte wegen eines fehlenden Armes mutmaßlich den Sturz nicht abfangen, offiziell starb er an Herzschlag
das Obduktionsprotokoll ist sehr wahrscheinlich in irgendeinem Polizeiarchiv aushebbar
verstorben dürfte er an gebrochenem Herzen oder Kopf sein, nicht an übergroßem Sinnesgenuss, übergroß war vermutlich nur der dem Dreier vorausgegangene Suff
die ganze Sache war eine rein wienertschechische Angelegenheit, alle Beteiligten hatten „ordentliche“, mag sein falschgeschriebene, tschechische Familiennamen, wie es sich für ordentliche Wiener gehört, einer hatte sogar noch Einkünfte aus der alten Heimat
als Beispiel für den erotischen Heldentod taugt das Beschriebene nicht, sehr wohl aber dafür, dass das goldene Wienerherz volles Verständnis dafür hat, dass ein geplagter Ehemann und Fernsehintendant sich etwas erotische Abwechslung gönnt
es ist ein gutes Beispiel dafür, dass in Wien auch nach ausländischen Agenten/Informanten Plätze benannt werden können
das goldene Wienerherz nimmt eben nichts übel
die Überreste aller Beteiligten ruhen bereits am Friedhof, Friede sei mit ihnen