Ich hab eine Frau kennengelernt, die zehn Jahre lang als Eigentum gelebt hat und deren Herr dann bei einem Verkehrsunfall gestorben ist. Es war sehr schwer für sie, ins eigene Leben zurück zu finden, aber das war eher das psychische Problem, dass ihr der Rahmen verloren gegangen war, über den sie ihre Identität definiert hatte. Den Alltag meisterte sie mühelos, das hatte sie ja auch zu bewältigen, als sie noch in seinem Besitz gewesen war. Sie hatte als Sklavin ja nicht nur eine erotische Rolle eingenommen, sondern auch das zu tun gehabt, was die "Frau gehört an die Töpfe"-Fraktion so von ihren Hausfrauen verlangt. Ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass die Sklavin arbeiten geht und ihren Teil zum Lebensunterhalt beiträgt ... warum nicht? Die rosarote Romantik, dass die Sklavin nur noch im seidenen Himmelbett malerisch ausgestreckt auf die Wünsche ihres Herrn wartet oder im Kerker danach schmachtet, ihm ihr Leiden zu schenken, während er sich abrackert, um für zwei zu verdienen ... die wird's wohl eher nicht spielen.
Ich meine, die konkreten Formen einer solchen Beziehung sind nicht von vornherein festgelegt, das ist vor allem auch eine Frage der mentalen Einstimmung ... "Ich gehöre dir ... du bist mein Eigentum" ... und ich frage mich auch, wie sich diese Beziehung entwickelt, sollte der Eigentümer mit seinem Besitz destruktiv umgehen. Ich denk gar nicht mal gleich ans Ärgste ... es sind ja Beziehungen auch schon an Langeweile gestorben, und wenn sie erst mal ihm gehört "ohne wenn und aber", dann muss er sich ja auch nicht mehr gar so bemühen um sie ... "Ach wie herrlich ... kann ich mir den Fußballabend auf der Couch gönnen, ohne dass sie blöd rummosert und schon wieder Sex will ..." DAS ist 24/7!!!