Im Supermarkt machen sie das schon lange anders: sie versuchen die Preise zu halten, oft auch im Sinne des Konkurrenzkampfes zu drücken. Auf wessen Kosten das geht, wissen wir alle: auf Kosten der Zulieferbetriebe, auf Kosten des Zwischenhandels, auf Kosten der heimischen Erzeuger, und natürlich in weiterer Folge auf Kosten alle jener, welche bei diesen Unternehmen arbeiten. Letztlich also auf Kosten von uns allen.
Das erscheint mir ein wesentlich dramatischeres worstcase scenario.
Du meinst wenn ich bereit bin mehr zu bezahlen, bekommen die Angestellten und der Zulieferer bzw der Erzeuger etwas davon ab?
Wie verträgt sich das mit dem 10% Rendite sind zu wenig, angestrebt werden 25% wenn die erreicht sind wir weiter Rationalisiert.
Es ist ja nicht so, dass die Chefs der Deutschen Bank und co. nicht in der Lage gewesen wären ihr Personal etwas besser zu bezahlen. Selbst bei einer Gewinnspanne von 25 % wurde weiter Personal entlassen.
Nun kann man sagen es ist der Idealfall um Gier zu zeigen, aber im Kleinen funktionierts doch eben so.
In Ungarn isst man zugegeben sehr billig, normalerweise bin ich jetzt nicht der Trinkgeldgeber, aber evtl. um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen hab ich meine Frau (selbst hab ich eh fast nie Geld bei mir) großzügig geben lassen (sie hätts ja selbst gegeben, aber bei dem Umrechnungskurs muß man schon rechnen, damit das Trinkgeld nicht sehr knapp ausfällt). Es war ein glücklicher Zufall, dass wir eine Ungarin kennenlernten die sich mit dem Personal richtig unterhalten konnte. Sie erfuhr, dass der Chef das ganze Trinkgeld für sich selbst behält, sie ca. 6-8 Euro für 13 Stunden Arbeit am Tag bekommen (Unterkunft und Verpflegung wurde gestellt).
Von da an gabs für den Chef kein Trinkgeld mehr, wir habens heimlich der Bedienung zugesteckt.
Mit dem Worstcase hast sicher recht, aber das lässt sich leider nicht so einfach aufhalten. Um so weniger wenn jetzt das Geld etwas knapper wird.