- Registriert
- 18.8.2004
- Beiträge
- 9.037
- Reaktionen
- 19.734
- Punkte
- 803
- Checks
- 10
....weil´s grad so schön passt und weil´s fast meinen heutigen tag beschreibt doch ich hatte gsd option 3 zur verfügung
Ich sitze am Fenster und blicke in die verschneite Winterlandschaft, während die Flocken am Fenster vorbeitanzen und der Schnee die Verkehrsgeräusche der Stadt dämpft. Ein Gedanke wird zum Gefühl, das meinen ganzen Körper auszufüllen beginnt: Es ist doch wirklich zum Scheißen!
Würde ich in einem kleinen Dorf in Vorarlberg leben und in dem Haus wohnen, in dem ich auch mein Geschäft für hochpreisige Wintersportaccessoires habe, könnte ich den Wintereinbruch viel mehr genießen. Ich würde fünf Minuten vor acht die Stiegen hinunter gehen, die Geschäftstüre aufsperren, die Schneeschaufel nehmen, die immer griffbereit auf ihren Einsatz wartet, die fünf Laufmeter Gehsteig freischaufeln und mich im warmen Laden von der Anstrengung erholen.
Aber ich wohne in Wien und habe zwei Optionen. Entweder ich schaufle mein Auto frei, das der Schneepflug mit einem halben Meter patzigen Schnee einzementiert hat, oder ich benutze ein öffentliches Verkehrsmittel. Dem Büro ist es egal, mit was ich zu spät komme. Angesichts meines morgendlichen Autismus entscheide ich mich dafür, das Auto auszuschaufeln. Natürlich hat man in Wien keine Schneeschaufel, weil es nur selten schneit. Ich könnte natürlich eine kaufen fahren, aber dazu müsste ich mein Auto... Ich glaube, das nennt man das Catch22-Syndrom. Aber mein kleiner Sohn hat eine zum Spielen. Vollkommen ausreichend, damit in einem normalen Winter ein Kind zwei Zentimeter Schnee vor sich her schieben kann. Nachdem es aber eine Nacht durchgeschneit hat, komme ich mir vor wie Reinhold Messner, der am Himalaja mit einem Kaffeelöffel ein Basislager errichten soll.
Was soll das überhaupt, so viel Schnee in einer Großstadt?! Natürlich, man kann das Wetter nicht beeinflussen. Noch nicht! Aber wie kann man von jemandem, der mit einer Schlumpfschaufel am Schneeberg nagt, verlangen, einen rationalen Gedanken zu fassen? In so einer Situation braucht man etwas, das man hassen kann. Nachdem ich die Autotüre öffnen und das Radio einschalten kann, fällt meine Wahl auf Markus Watzak, den Wettermann von Ö3. Als ich höre, dass die Schneefälle bis Freitag andauern werden, beschimpfe ich ihn unflätig. Wenn sie es vermeiden können, lassen sie heute ihr Auto stehen! Genau das mache ich. Ich versuche zu vermeiden, mein Auto stehen zu lassen. Mit aller Kraft!
Während man stumpfsinniger, körperlicher Arbeit nachgeht, wird mir bewusst, dass man dabei schön seinen Gedanken nachhängen kann. Wer freut sich am meisten, wenns schneit? Frauen und Kinder. Das sind auch die ersten, die ein sinkendes Schiff verlassen dürfen. Edelmut der Männer? Glaub ich nicht. Es stirbt sich einfach ruhiger, wenn man niemanden neben sich hat, der darüber entzückt ist, dass man durchs Bullauge schon die Fische unter Wasser sehen kann.
Schnee ist weiß, kalt und nass und Gottes Strafe für die Erfindung des Verbrennungsmotors. Klar, Schnee hats schon vor dem Auto gegeben, aber er wusste ganz genau, dass ich heute keine Schneeschaufel zu Hause haben würde. Meine kleine Rache ich bin aus der Kirche ausgetreten.
So, mein Auto ist freigeschaufelt, ich fahr jetzt doch mit der Straßenbahn. Das Gräubl springt nicht an. ER hat gewonnen!
quelle: münchhausen
Ich sitze am Fenster und blicke in die verschneite Winterlandschaft, während die Flocken am Fenster vorbeitanzen und der Schnee die Verkehrsgeräusche der Stadt dämpft. Ein Gedanke wird zum Gefühl, das meinen ganzen Körper auszufüllen beginnt: Es ist doch wirklich zum Scheißen!
Würde ich in einem kleinen Dorf in Vorarlberg leben und in dem Haus wohnen, in dem ich auch mein Geschäft für hochpreisige Wintersportaccessoires habe, könnte ich den Wintereinbruch viel mehr genießen. Ich würde fünf Minuten vor acht die Stiegen hinunter gehen, die Geschäftstüre aufsperren, die Schneeschaufel nehmen, die immer griffbereit auf ihren Einsatz wartet, die fünf Laufmeter Gehsteig freischaufeln und mich im warmen Laden von der Anstrengung erholen.
Aber ich wohne in Wien und habe zwei Optionen. Entweder ich schaufle mein Auto frei, das der Schneepflug mit einem halben Meter patzigen Schnee einzementiert hat, oder ich benutze ein öffentliches Verkehrsmittel. Dem Büro ist es egal, mit was ich zu spät komme. Angesichts meines morgendlichen Autismus entscheide ich mich dafür, das Auto auszuschaufeln. Natürlich hat man in Wien keine Schneeschaufel, weil es nur selten schneit. Ich könnte natürlich eine kaufen fahren, aber dazu müsste ich mein Auto... Ich glaube, das nennt man das Catch22-Syndrom. Aber mein kleiner Sohn hat eine zum Spielen. Vollkommen ausreichend, damit in einem normalen Winter ein Kind zwei Zentimeter Schnee vor sich her schieben kann. Nachdem es aber eine Nacht durchgeschneit hat, komme ich mir vor wie Reinhold Messner, der am Himalaja mit einem Kaffeelöffel ein Basislager errichten soll.
Was soll das überhaupt, so viel Schnee in einer Großstadt?! Natürlich, man kann das Wetter nicht beeinflussen. Noch nicht! Aber wie kann man von jemandem, der mit einer Schlumpfschaufel am Schneeberg nagt, verlangen, einen rationalen Gedanken zu fassen? In so einer Situation braucht man etwas, das man hassen kann. Nachdem ich die Autotüre öffnen und das Radio einschalten kann, fällt meine Wahl auf Markus Watzak, den Wettermann von Ö3. Als ich höre, dass die Schneefälle bis Freitag andauern werden, beschimpfe ich ihn unflätig. Wenn sie es vermeiden können, lassen sie heute ihr Auto stehen! Genau das mache ich. Ich versuche zu vermeiden, mein Auto stehen zu lassen. Mit aller Kraft!
Während man stumpfsinniger, körperlicher Arbeit nachgeht, wird mir bewusst, dass man dabei schön seinen Gedanken nachhängen kann. Wer freut sich am meisten, wenns schneit? Frauen und Kinder. Das sind auch die ersten, die ein sinkendes Schiff verlassen dürfen. Edelmut der Männer? Glaub ich nicht. Es stirbt sich einfach ruhiger, wenn man niemanden neben sich hat, der darüber entzückt ist, dass man durchs Bullauge schon die Fische unter Wasser sehen kann.
Schnee ist weiß, kalt und nass und Gottes Strafe für die Erfindung des Verbrennungsmotors. Klar, Schnee hats schon vor dem Auto gegeben, aber er wusste ganz genau, dass ich heute keine Schneeschaufel zu Hause haben würde. Meine kleine Rache ich bin aus der Kirche ausgetreten.
So, mein Auto ist freigeschaufelt, ich fahr jetzt doch mit der Straßenbahn. Das Gräubl springt nicht an. ER hat gewonnen!
quelle: münchhausen