B
Gast
(Gelöschter Account)
Um diese Zahlen einigermaßen richtig deuten zu können, muss man sich verdeutlichen, dass in den beiden genannten Ländern die Vermögensbildung etwas unterschiedlich abläuft. In Frankreich macht das Finanzvermögen, also Bargeld, Spareinlagen, Wertpapiere etc. einen etwas geringeren Anteil am Vermögen aus, dafür gibt es einen höheren Anteil an im Eigentum befindlichen Immobilien, die über die Assetinflation in den letzten 20 Jahren stark an Wert zugelegt haben und dementsprechend beim Pro-Kopf-Vermögen stark ins Gewicht fallen. Dem gegenüber steht eine etwas problematische Vermögensbildung in AT. Hierzulande ist ein starker Hang zu Bargeld und Sparkonten mit bescheidenerer Verzinsung zu beobachten. Zudem sollte man einen Blick auf den Gini Koeffizienten werfen, welcher auf eine stark ungleiche Vermögensverteilung hinweist und die stark divergierenden Medianeinkommen beider Länder erklärt.
Interessanter Aspekt dabei, das durchschnittliche Nettoeinkommen in AT liegt über jenem in Frankreich.
Soweit ich weiss, sind bei Vermögensvergleichen üblicherweise die eigengenutzten Immobilien ausgenommen! In diesem wikipedia Bericht wird das nicht ausdrücklich angeführt, gehe aber davon aus, dass das auch hier so vorgenommen wurde. Außerden wurden die Kredite von den Vermögen bereits abgezogen. Mir wäre lieber, man hätte die Schulden getrennt ausgewiesen. Das interessante daran ist, dass die sogenannte "Südschiene" (Spanien, Portugal, Italien, Griechenland und evtl. auch Frankreich) weit höhere Vermögen/Person hat als deren "Euro/Banken-Retter", nämlich Länder wie Deutschland und Österreich. Nach Regionen unterteilt, schaut`s noch viel ungleicher aus. So sind sind z. B. Regionen wie Katalonien oder der italienische Raum nördlich von Rom ungefähr noch einmal so reich wie der jeweilige Landesdurchschnitt. Hoch ist in er Südschiene vor allem die Jugendarbeitslosigkeit*), was sich aber wieder relativiert, wenn man bei Papa und Mama im Penthouse wohnt.
*) als eine Auswirkung der Euroeinführung, die in jenen Ländern, die mit der Produktivität nicht mithalten, aber auch nicht abwerten können, zur massiven Deindustrialisierung geführt hat.