Grenze zwischen Überzeugungskraft und Demagogie

D

Gast

(Gelöschter Account)
ZEITmagazin: Wo ist die Grenze zwischen rhetorischer Überzeugungskraft und purer Demagogie?
Schmidt: Ich kann das an einem Beispiel festmachen: Wenn ich lese, wie die auflagenstärkste europäische Tageszeitung, genannt Bild, in den letzten Wochen beinahe jeden Tag den Lesern klargemacht hat, dass man sein eigenes Geld nicht dafür verwenden sollte, dem aus eigener Schuld in Not geratenen Nachbarstaat Griechenland zu helfen, dann ist das in Wirklichkeit Demagogie oder, wenn Sie so wollen, ein Missbrauch der Pressefreiheit.

ZEITmagazin: Es ist auch ein Indiz dafür, dass Zeitungen in Versuchung geraten, solche Positionen einzunehmen, wenn es im Parteienspektrum niemanden gibt, der das tut.
Schmidt: Für Demagogie, sei es seitens einzelner Politiker oder politischer Parteien, einer Zeitung oder einer Fernsehanstalt, gibt es niemals eine Entschuldigung. Es gibt immer eine Erklärung, aber keine Entschuldigung.

Leitfaden: Wie hetze ich gegen ein Land auf
Quelle in 'Die Zeit'

Demagogie
Demagogie (von griechisch δῆμος dēmos „Volk“ und ἄγειν agein „führen“; auch: Volksverführung) ist im abwertenden Sinn ideologische Hetze, besonders im politischen Bereich.

Was meint ihr?
 
Also ich sehe Printmedien schon als Machtfaktor in unserer Demokratie, welche Meinungen bilden, beeinflussen und missbrauchen können. Aber letztendlich geht es darum was die Mehrheit will.

Nur "die Mehrheit" oder "das Volk" oder "die Basis" gibt es nicht, sondern nur eine Summe von Einzelmeinungen.

Ich sehe mich zwar als selbständig denkenden Menschen, weiss aber nicht, wieviel meiner Auffassungen eigentlich nicht durch Printmedien mitgeformt sind.

Das Problem der Demagogen gibt es solange es Demokratien gibt. Die Demokratie ist bekanntlich keine optimale Staatsform, aber bisher hat keiner eine bessere gefunden.
 
Ich will ja nicht bestreiten, dass es mir ähnlich geht und das meine links-liberale Weltanschauung von Printmedien (Die Zeit z.B.) übernomemn wurde. Ich hab es eher eröffnet um mal nachzudenken über diese Thematik und wachsam zu sein wenn jemand auffallend gedankenlos gegen die 'Pleite Griechen' z.B. hetzt.
 
Dass wir nettozahlende Österreicher den Griechen das Geld hinten hineinschieben sollen, verstehen die wenigsten.
Noch dazu wo es im eigenen Land hint und vorn nicht mehr zusammen geht.
Es ist schwer eine Grenze zu ziehen zwischen niveauvollen Leuten, die sich lange mit etwas auseinander gesetzt haben und solchen, die nur das nachplappern, was die Boulvardpresse vorschreibt. Ich persönlich traue mir die Grenze nicht zu ziehen.
 
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Dass wir nettozahlende Österreicher den Griechen das Geld hinten hineinschieben sollen, verstehen die wenigsten.
Noch dazu wo es im eigenen Land hint und vorn nicht mehr zusammen geht.

Ist auch nicht so leicht zu verstehen. Aber immerhin scheint es jetzt in Griechenland ernst gemeinte Schritte zu geben .....

Viel mehr beunruhigt mich, was da in Ungarn abläuft ......
 
.... wachsam zu sein wenn jemand auffallend gedankenlos gegen die 'Pleite Griechen' z.B. hetzt.

Geht es dir hier speziell um das finanzielle Desaster der Griechen, oder um die Thematik im Allgemeinen?

Amore
 
und das meine links-liberale Weltanschauung von Printmedien (Die Zeit z.B.) übernomemn wurde

somit liest jeder, was er denkt, also haben die zeitungen doch nciht soviel macht ;)
haben die nicht heute getitelt mit "esst kein fleisch"
was heisst hier griechenland hineinstecken... die haben das geld eh nur kurz am konto, und zahlen damit die staatsanleihen, die unsere banken gezeichnet haben....
somit, ein bankenpaket für die heimischen banken, die natürlich nciht wissen konnten, daß anleihen mit 10% rendite hochriskant sind, nein, woher sollt man als banker sowas wissen, also ehrlich, seits ned so blauäugig
 
Zuletzt bearbeitet:
Plastic: Wenn ich deiner Argumentation richtig folge meinst du unser Steuergeld wird über den Umweg Griechenland dazu verwendet, die heimischen Banken zu sanieren.:fragezeichen:


BTW Die kurzfristigen Giro Konten heissen in Griechenland Gyros-Konten, denn das ist dort so Ouzo, ...äh Usus.
 
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Wird in D wahrscheinlich anders wahrgenommen.
In Ö herrscht längst die Pluto- , sorry Kleptokratie.
Hier sind die "linkslinken" Medien das einzige Kontrollorgan, das Parlament wurde durch 55 Jahre 2-3 Parteien-Herrschaft und dementsprechende Umfunktionierung von Kontrollmechanismus zur Abstimmungsmaschinerie zu bereits hinter verschlossenen Türen ausgepackelten Gesetzen, von denen die werten NR-Abgeordneten 10% ( optimistisch gerechnet ) kennen, aber wegen des Clubzwangs abnicken, umfunktioniert...Österreich ist - auch von der OECD bescheinigt - korrupt, wir sind Berlusconien. Transnistrien und Burkina Faso sind ein Stückel weiter betr. Transparenz und Demokratie.

Insofern...Medien sind auch "gesteuert", und es werden sicher Artikel redigiert, nicht veröffentlicht u.ä. Eine "Krone" hat jahrzehntelang Österreich manipuliert und versucht es immer noch, leider mit viel Erfolg.
Trotzdem liegt meine Hoffnung, dass in diesem Land Skandale transparent gemacht werden, eher in den Medien als in der Politik, wo 85% der Parteienlandschaft selber im Sumpf verstrickt sind.
 
Thematik im Allgemeinen war gedacht.
Ich fange mal noch allgemeiner an. Die Grenzen zwischen Überzeugung und Verführung sind sehr fliessend. Insbesondere sind die Grenzen zwischen politischem Überzeugen und Volksverführung fliessend. Zum Verführen gehören immer zwei. Der Verführer und jener, der sich verführen lässt. Deshalb hat in der Demokratie jedes Volk die Politiker die es verdient.

Printmedien - Kontrollorgane oder demagogische Manipulation?
In letzter Zeit häufen sich die Fälle, wo ich mich nicht mehr in der Lage sehe beurteilen zu können, ob Zeitungsgeschichten frei erfunden sind, oder ob seriöse Recherche dahinter steckt. Wobei sich ersteres oft als richtig herausstellt. Und da steht dann ein Angeschwärzter dumm da, wenn er nach einer Verleumdung im Blätterwalt eine achtelseitige Gegendarstellung vom Gericht eingeräumt bekommt, welche monatelang später erscheint.

Heute sind die Printmedien in einer schwierigen finanziellen Situation, nicht zuletzt weil sie durch das Internet eine starke Konkurrenz bekommen haben. Die Einnahmen durch Inserate dürften rückläufig sein, sodass einige Blätter finanziell schwer angeschlagen sind. (Standard, Österreich , ...) So vermute ich mal, dass frei einiges erfunden wird, was sich halt gut anhört.

Ein weiterer fragwürdiger Aspekt des Journalismus ist das "Kaufen von Storys" Wenn wie vor kurzem einem Tatzeugen eines Mordes Geld bezahlt wird, damit er noch vor der Polizeiaussage seine Statemants der Zeitung erzählt, widert mich das an.

Weiters finde ich es fragwürdig, dass die Zeitungen versuchen Gerichtsverfahren vorweg zu nehmen. Da erscheinen Interviews mit Opfern, Tätern, Zeugen und Rechtsanwälten in der Hoffnung die öffentlichen Meinung zu präjudizieren und für sich Stimmung zu machen.

Leiden tut darunter seriöser Journalismus und mit Qualität alleine erreichen die Blätter halt keine Auflage, genauso wie Politiker mit Inhalten alleine keine Wahlen gewinnen. Die Leute - und ich nehme mich da auch nicht ganz aus - wollen unterhalten und belogen werden. Demagogen könnten Hochkonjunktur haben, aber bei uns gibt es ja nicht einmal mehr gute Demagogen sondern mehr und mehr nervende Langweiler.
 
Heute sind die Printmedien in einer schwierigen finanziellen Situation, nicht zuletzt weil sie durch das Internet eine starke Konkurrenz bekommen haben. Die Einnahmen durch Inserate dürften rückläufig sein, sodass einige Blätter finanziell schwer angeschlagen sind. (Standard, Österreich , ...) So vermute ich mal, dass frei einiges erfunden wird, was sich halt gut anhört.

Wär es besonders schade um diese beiden Blätter?:hmm:
 
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