Meine erste Geburt war ambulant mit eigener Hebamme im KH, nach 3h waren wir wieder auf dem Heimweg. Der Hin- und Retourweg waren für mich so furchtbar, dass ich das nicht mehr wollte.
Zweite Geburt zum Glück zu Hause, es gab Komplikationen die im KH sicher mit einem KS geendet wären, daheim mit der kompetenten Hebamme wurde es sogar ohne Geburtsverletzungen gelöst
Ich möchte noch sagen: Hausgeburten finden nur statt, wenn absolut nichts dagehen spricht und Frau und Kind sind ja nicht alleine. Eine erfahrene Hebamme ist stets an deren Seite. Und ein Krankenwagen ist schnell vor Ort (Wohne in Wien). Ja, es gibt Komplikationen, aber so gut wie keine kommt von einer Sekunde auf die andere.
Genau! Wenn tatsächlich Komplikationen auftreten, wird das bei einer Hausgeburt viel früher erkannt und ggf. eingegriffen oder die Geburt verlegt. Viele "typische" Probleme treten zu Hause gar nicht auf, weil man mit bestimmten Voraussetzungen daheim gar nicht gebären "darf" und weil es die Interventionskaskaden daheim nicht gibt.
Ganz abgesehen davon, dass Hebammen normalerweise mit jeder Menge medizinischer Ausstattung zum Geburtsort kommen. Meine beiden hatten z. B. 2mal Sauerstoff (für Mutter und Kind), blutungsstillende Medikamente, "Nähzeug" usw. mit.
Am sichersten macht es aber, dass man ständig seine Hebamme bei sich hat, die die Geburt beobachtet und jeden regelwidrigen Verlauf viel schneller erkennt als eine Hebamme im KH, die zwischen 2 oder mehr Gebärenden hin und her läuft, Formulare ausfüllt, telefonieren muss etc.
Manche Komplikationen entstehen erst durch Eingriffe in der Klinik bzw durch Störung der Geburt wegen des Wechsels des Geburtsortes.
Bei meiner ersten Geburt waren die Fahrt ins KH und das CTG das ich leider machen musste während ich auf meine Hebamme gewartet habe die schlimmsten Momente. Schmerzen, die Wehen wurden weniger und habe ich schon die Schmerzen erwähnt?
Und da sind wir noch gar nicht bei so netten Dingen wie Wehentropf weil wegen der Situation die Wehen ausbleiben, ungefragt verabreichten Schmerzmitteln, liegen müssen wegen dem Routine-CTG, Angst weil keine Betreuung vorhanden, ...
Jede Frau, welche in einem Spital ohne Neonatologie ihr Kind bekommt, hat ev ähnliche Zeiten, wie eine Heimgeburt. Auch diese Baby müsste dann in ein weit entferntes KH gebracht werden.
Eine Freundin bekam ihr Kind im Göttlichen Heiland, in der Schwangerschaft alles ok, gleich nach der Geburt Kind blau. Alle in Panik, dann hat mal wer netterweise die Rettung gerufen, Kind ins Wilhelminenspital, Herzprobleme haben sich bei der ersten Untersuchung als zu stark herausgestellt, Kind runtergekühlt und ab ins AKH. Zum Glück ging alles gut.
Sie war aber so schockiert, weil im KH ebenfalls nur die Rettung gerufen wurde, die Ärzte dort haben nichts gemacht, die aktive war die Hebamme, der KiA kam erst wie bereits die Rettung da war und sagte auch nur mehr gute Fahrt. Also kein Unterschied zu einer Hausgeburt
Ein kommendes Problem kann sehr wohl erkannt werden und dementsprechend wird Frau dann sowieso ins KH verfrachtet.
Probleme werden sogar oft besser und rechtzeitiger erkannt, weil eben eine 1:1-Betreuung da ist. Ich kenne genug Frauen verteilt über ganz Ostösterreich, die während der Geburt in Panik den Mann auf die Suche nach einem Arzt oder einer Hebamme geschickt haben, wenn gefühlt etwas nicht gepasst hat, und ewig alleine gelegen sind. Eine hatte sogar eine Alleingeburt (nur mit dem Mann halt), weil niemand auf die Klingel und die Rufe reagiert hat