Die Präpotenz unserer Kultur, mit der alles, was wir tun, für unbedenklich, jedoch alles, was andere tun, für verwerflich erklärt wird, ist einfach widerlich!
Die Haltung von Hühnern in Legebatterien war bis vor kurzem erlaubt und gesellschaftlich akzeptiert. Hühner werden heutzutage mehr oder weniger automatisiert geschlachtet und verarbeitet. Am Beginn der Prozedur werden sie mit dem Kopf nach unten aufs Laufband gehängt. Und sie werden vorher nicht liebevoll in den Schlaf gesungen.
Fische werden entweder einzeln mit Haken, die ihnen durchs Maul oder in den Schlund gerammt werden, oder tonnenweise mit großen Netzen aus dem Wasser geholt. Kein Mensch kümmert sich darum, sie vor der Verarbeitung human zu töten. Da sie nicht schreien können, wird ihnen die Fähigkeit, Schmerz zu empfinden, abgesprochen.
Huftiere, die von der Natur dafür vorgesehen sind, hunderte, ja tausende Kilometer über endlose Grasländer zu wandern, halten wir ihr ganzes Leben lang in Boxen, die nur wenige Zentimeter größer sind als die Tiere selbst. Bevor wir diesem Leben ein Ende setzen, transportieren wir die Viecher noch schnell bei Minusgraden auf mehr oder weniger offenen Lastwagen quer durch Europa.
Rindern und Schweinen tackern wir gleich nach der Geburt Erkennungsmarken an die Ohren, weil das halt billig, einfach und praktisch ist.
Ich habe schon seit Jahren keine Rinder mit Hörnern mehr gesehen. Offenbar ist es Mode geworden, den jungen Rindern die Hörner abzusägen.
Und gleichzeitig maßen wir uns an, über andere Kulturen zu richten, weil bei ihren Schlachtmethoden die Tiere um 30 Sekunden länger leiden als bei unseren? Wir sollten uns schämen!