We know that it starts in Graz
and it ends in Enns.
Aber wo beginnt's?
Dort wo´s am Schönsten is, halt.
Im Mattiswald!
Aber zum Vorhergehenden wollte ich noch dringend was loswerden. Eigentlich hab ich meinen Schmäh mit der Provinz...:
Oh mein GOTT... und ich fühl mich schon ertappt, wenn mein oberösterreichischer Slang durchklingt!
Voll aufgebladlt, auch nur aus der Provinz...
...ironisch gemeint. Ich hab als autochthon österreichische Escortdame mit vollen Hosen natürlich gut stinken und wollte das mit der Herkunft nur auf die Spitze treiben. Ihr hättet diesen Schmäh nicht lustig finden sollen!
Die anderen Damen, die den Vorteil dieses Merkmals auf dem Sexarbeitsmarkt nicht für sich geltend machen können, bedienen sich halt auch nur der Logik dieses Feldes, wenn sie Nationalitäten vorgeben, die sie in Wahrheit nicht haben. Eine Herkunft, die Italienisch auf native Speaker Niveau ermöglicht, wird nun mal auf diesem Markt höher bewertet, als "nur" aus Rumänien zu stammen. Eine Tokyoterin wird anders betrachtet als ein Mädl aus einer chinesischen Provinz. Auch die Honorare, die erzielbar sind, haben einen großen Zusammenhang mit Herkunft und Sprache. Ist es also verwunderlich, dass dann damit "gearbeitet" wird?
Es wird dann immer gerne behauptet - "Ach... die Herkunft macht doch GARNICHTS aus..! Steh einfach dazu!" Und im selben Atemzug wird es dann kritisiert, wenn man bezüglich Herkunft belogen wurde. Könnte man dazu tatsächlich so einfach stehen, dann wäre doch auch diese Kritik nicht notwendig. Ich kann verstehen, dass man sich hintergangen fühlt, wenn einem offensichtlich falsche Tatsachen vorgegaukelt werden.
Aber - wenn der Schmäh bei 9 von 10 reingeht, die Dame dadurch mehr Respekt und ein höheres Honorar erzielt - wäre sie ein wenig deppert, täte sie das nicht, oder?
Es fällt mir ein wenig schwer, aber - um es mal extrem hart zu sagen - und ich meine damit bitte niemanden der hier Anwesenden - ist es doch in Wahrheit kaum irgendwo dermaßen sichtbar, wie in der Sexarbeit, dass da Menschen 1., 2., 3., bis x-ter Klasse je nach Herkunft/Nationalität/Sprache konstruiert werden. Wenn ich mir die Bewertungen etwa auf Booksusi bei den Ungarinnen und Rumäninnen anschaue - da wird von Fickfleisch geschrieben, da wird beschrieben, wie sich die Öffnungen irgend so eines Körpers penetrieren lassen, wie weit der Mund aufgeht, wie fest man an den Haaren ziehen kann und noch viel haarsträubendere Dinge, die mir jetzt zum Glück nicht einfallen. Und als Kontrast dazu etwa diverse andere Bewertungen österreichischer Damen, wo aus jeder einzelnen hervorgeht, dass man eine Persönlichkeit getroffen hat und es ein ganzheitliches Erlebnis war. Ich bin mir sicher, hätte ich einen Ost-Akzent, klängen auch meine Bewertungen zum Teil anders, selbst dann, wenn ich und mein Service ansonsten völlig unverändert blieben. Und wahrscheinlich sähe auch mein Bankkonto anders aus. Es macht also einen gewaltigen Unterschied, welche Nationalität man glaubhaft darstellen kann.
Es ist ein harter Markt, vor allem im Billig- bis Mittellohnsektor. Und Vorteile werden natürlich lukriert, wenn man sie lukrieren kann. Merkmale werden vorgegeben, wenn eine halbwegs realistische Chance gesehen wird, dass sie von einer Mehrheit für real gehalten werden.
Die Damen lügen euch nicht an, um euch übers Ohr zu hauen, sondern sie handeln entsprechend der Bedingungen dieses Marktes.
Der Nachteil meiner Herkunft beschränkt sich zum Glück auf die Unterschiede zwischen "viertel 2" und "viadliwa 1" für 13:15 Uhr. Aber das ist in meinem Fall Sudern auf hohem Niveau. Ich nutze es als Ressource: Wenn ich zu spät komme, kann ich mich darauf ausreden!