Die Kindergartenpädagogen werden von der breiten Bevölkerung als Kindergartentanten wahrgenommen ...
Ja und? Das ist ja nichts schlechtes, immerhin werden die Kindergartenpädagogen ja auch von den Kindern als Tante wahrgenommen.
Und was ihre Ausbildung angeht ..... nun, da unterscheidet die "breite Bevölkerung" genau zwischen zwei Arten: jenen, bei denen sich die ihnen anvertrauten Kinder wohl fühlen, und eben jenen, bei denen sie sich nicht wohl fühlen. Und es mag Dich interessieren, dass die Art, mit Kindern umzugehen, auf Kinder einzugehen, den Kindern mit Respekt zu begegnen, den Kindern eine unaufdringliche Hilfe auf ihrem Weg ins Leben zu sein, mit der Ausbildung aber schon überhaupt nichts zu tun hat.
Es hat in früheren Zeiten auch bei weitem nicht eine derart hochgestochene Ausbildung für jene Menschen gegeben, welche in Kindergärten gearbeitet haben, und dennoch ist es ihnen gelungen, den ihnen anvertrauten Kindern die richtigen Wege ins Leben zu weisen, und das sogar, ohne ihnen das Kindsein vorzuenthalten. Was immer ihnen an der Ausbildung gefehlt haben mag, sie haben es reichlich ersetzt durch ihre Liebe zu den Kindern. Ich hoffe, dass es auch unter den heutigen Kindergartenpädagoginnen wenigstens ein paar gibt, an welche sich die heutigen Kinder als Erwachsene in Freude und Dankbarkeit erinnern.
Und was die Volksschullehrer angeht, so teile ich Deine Ansicht nicht, dass ihre Tätigkeit von der breiten Bevölkerung als gering geschätzt wird.
Wenn sie gering geschätzt wird, dann eher schon von den Kollegen, welche sich selbst in ihrem Wert etwas zu hoch einschätzen, nur weil sie an einer Hauptschule oder AHS unterrichten. Die breite Bevölkerung hat Hausverstand genug, um zu wissen, dass der Grundstein zu einem schulischen Erfolg oder Misserfolg gerade in der Volksschule gelegt wird.
Dort wird die wertvollste Arbeit für die Kinder geleistet, und dort braucht es auch die besten Pädagogen. Aber nicht jetzt gemessen am Grad ihrer Ausbildung, sondern eher am Grad ihrer Menschlichkeit. Dass sie nämlich nicht ihren Beruf als Job sehen, sondern von Liebe zu ihrer Arbeit und den Kindern erfüllt sind, dass sie sich nicht als die Herren sondern als die Diener der Kinder sehen. Das lernt man aber nicht an Universitäten, dieses universelle Wissen kann man sich nur selbst aneignen, indem man mitten im Leben steht, aber trotzdem sich nicht als Mittelpunkt der Welt sieht, nur weil man studiert hat.