Persönlich stelle ich mir gerade vor, ich bin mit meiner Frau verheiratet, lebe mit ihr und den 3 Kindern im gemeinsam errichteten Haus und sie möchte einen weiteren Mann, in den sie sich auch verliebt hat, in unsere Beziehung hereinholen. Ich stimme zu, weil ich sie liebe und nicht verlieren möchte. Dieser Mann kommt und geht, wann immer er will und hat mit meiner Frau in unserem Haus uneingeschränkt Sex, oder aber sie ist tage- und nächtelang in seiner Wohnung und versorgt ihn dort. Natürlich, hält er sich in unserem Haus auf ist er Gast und wird bewirtet und versorgt, mit allem was zur Verfügung steht, kostenlos natürlich. Irgendwann verspüren die beiden, zur Krönung ihrer Liebe, den Wunsch nach einem gemeinsamen Kind und sie wird tatsächlich von ihm schwanger. Wir machen eine Mehrfamilien-WG und dieser Mann wohnt dann mit seinem Kind in unserem Haus oder meine Frau lebt tageweise mit ihrem gemeinsamen Kind bei ihm und dann wieder bei unserer Familie. Kulanterweise ist er offiziell der Kindesvater. Bei Kindergarten- Schulveranstaltungen und sonstigen Veranstaltungen und gesellschaftlichen Ereignissen treten wir als Großfamilie auf und dann, dann wache ich schweißgebadet auf aus diesem Alptraum auf.
Auszug aus einem früherem Beitrag zur ähnlichen Frage.
Solange keine Kinder verschiedener Väter da sind, keine finanzielle Belastungen usw zu berücksichtigen sind, kann es vermutlich reibungslos funktionieren. Ich möchte aber nicht von der Hand in den Mund leben, sondern langfristig und vor allem berechenbar meinen Lebensablauf ausrichten - in meiner Familie gibt es fast keine Scheidungen aber dafür Ehen, die über 50 und 60 Jahre andauern, selbst bin ich 44 Jahre mit meiner Frau zusammen und habe gerne auf Beziehungen mit jüngeren Frauen verzichtet, die durchaus ernsthaft angeboten wurden.
Natürlich lernte ich auch sehr viele Frauen kennen und habe mich in eine gemeinsame, geschiedene Freundin verliebt, die fast zum Stolperstein der Ehe geworden wäre. Ohne meine Frau wollte ich nicht und mit beiden ging nicht, weshalb ich mich für meine Frau entschied. Die andere war nur platonisch, was es noch schmerzhafter für mich machte. Am Höhepunkt meines Liebesgefühles zur gemeinsamen Freundin, war diese sicher mehr in mir präsent als meine Frau.
Man kann sich natürlich auch in einer Beziehung nochmals verlieben vollkommen klar, aber trotzdem würde ich für mich unterschiedliche Intensivitäten ausmachen, unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Charaktäre und Aussehen und genauso stelle ich mir die jeweilige Liebe unterschiedlich oder abgestuft vor.
In Deiner Betrachtungsweise (Alptraum) liegen gleich mehrere Fehler -
ohne Dir jetzt zu nahe treten zu wollen!
Einige der Punkte sind: Besitzdenken, Sicherheits(be)denken, Egoismus, gesellschaftliche Zwänge, Eifersucht usw.
Polyamorie enthält schon einmal das Wort Liebe und dies ist der Schlüssel. Weder Mann noch Frau hat das "Recht", den anderen aus rein egoistischen Gründen etwas überzustülpen, allein zu bestimmen, sich etwas zu nehmen oder so zu handeln, was den "Kern" (alles hat ja einmal angefangen) verletzt. Keiner der in einer derartigen Partnerschaft lebenden Personen hat das "Recht" zu kommen und zu gehen wie es ihm gefällt, gar auf Kosten der anderen zu leben, denn man bildet praktisch nur eine andere Form einer Familie. Jeder hat seine Aufgabe, wobei der Mann eben nicht der "Hahn im Korb" ist. Einmal krähen und alle machen die Beine breit geht überhaupt. Er ist auch nicht der alleinige Ernährer, denn man ist eine Familie.
Polyamorie ist, vor allem in den Gebirgsregionen (AUCH in Deutschland!) und der Alpenregion vollkommen undenkbar! Deshalb sind solche Gedankengänge, wie oben geschildert, schon einmal absurd. Wahrscheinlich wird sich sogar das Jugendamt einschalten, um der "Sünde" Einhalt zu gebieten. Bei der fleißig fremdgehenden Ehefrau mit 5 Kindern, jedes von einem anderen Mann, jedoch Augen und Hühneraugen zudrücken. Andere Religionen usw., fleißig in D alimentiert, erwähne ich jetzt erst gar nicht, sonst kommt gleich wieder die N-Keule!
Meine Geschichte ist wirklich kompliziert, will diese jetzt weder im Detail erläutern, geschweige denn noch einmal hier einstellen. Bei uns herrschte diesbezüglich vollstes Verständnis, alles geschah auf freiwilliger Basis. Nirgends gab und gibt es Zwänge, Eifersucht oder Ängste. Nur ein Punkt ist bis heute absolutes Tabu - weder möchte eine der Frauen wissen wann ich mit einer anderen zusammen bin, geschweige denn zugegen sein oder von der anderen wissen "wie es war".
Bedeutet - "flotte Vierer" u.ä. fallen also aus! Ich kenne Konstellationen, wo genau das der Fall ist - wir lehnen das ab!
Aber ich glaube, jeder Fall ist einzigartig und dieses Problem hier auszuwalzen? Ich habe da schwer meine Bedenken und ahne schon wieder eine gaaanz üble Rammel-Fick-Alles Story, wo massenweise von den Pimmelzeigern Monitore eingesaut werden, um sich danach sofort dem nächsten Müll zu widmen. Durfte ich, diese meine Meinung, als abschließende Bemerkung einfügen???
Ich habe die Reaktionen auf meine Trilogie erlebt - nicht umsonst mehr als 400 Seiten "gekürzt" - sprich, einfach die Geschichte abgebrochen und alles von mir löschen lassen.
Nachtrag: Keiner von uns hätte das Recht eine weitere Person in die bestehende Gemeinschaft einzubringen.
Lapidar ausgedrückt: Unsere Familienplanung ist abgeschlossen