Preispolitik

Mitglied #171

Power Mitglied
Männlich Österreich, Wien Dieser Benutzer sucht keine Kontakte
Registriert
13.4.2003
Beiträge
54.044
Reaktionen
26.438
Punkte
1.883
Checks
1
Milch wird teurer. Bei Frischmilch soll die Erhöhung bis zu 10 Cent betragen. Aus Deutschland hört man ähnliche Meldungen.

Nun ist gegen eine Korrektur des Milchpreises nichts einzuwenden, denn die Bauern leiden sicher schwer unter dem zu niedrigen Preis für die Milch. Aber dann lese ich, dass von jeweils 10 Cent, um die der Milchpreis im Supermarkt erhöht wird, 1 Cent beim Milchbauern ankommt. Und ich frage mich, wo denn die restlichen 9 Cent bleiben! :hmm:

Wenn wir jetzt primär über die Preise landwirtschaftlicher Produkte diskutieren, dann sollte nicht übersehen werden, dass es auch in anderen Bereichen Absurditäten gibt, die dem Konsumenten schwer zu erklären sind.
 
Und ich frage mich, wo denn die restlichen 9 Cent bleiben! :hmm:

zum Beispiel dort, wo die Differenz bei den Spritpreiserhöhungen bleibt. Erster Hauptverdächtiger: Vater Staat, der scheinheilig herumeiert, aber der Erste ist, der bei jeder denkbaren Gelegenheit die Finger in unseren Säcken hat. Zweitens halt alle Zwischenhändler. Der wirkliche Produzent, der sich abbuckelt um aus Reisstroh Sandalen zu flechten, Öl aus dem Dreck zu pumpen oder eben die Rindviecher zu halten, ist eh meist der Depperte.
 
zum Beispiel dort, wo die Differenz bei den Spritpreiserhöhungen bleibt. Erster Hauptverdächtiger: Vater Staat, der scheinheilig herumeiert, aber der Erste ist, der bei jeder denkbaren Gelegenheit die Finger in unseren Säcken hat.

Ich tippe da eher auf die Zwischenhändler. Beim Beispiel der Milch ist es doch sicher nicht so, dass bei einem Cent mehr für die Bauern der Staat 9 Cent einsacken wird. Und beim Sprit ist es doch so, dass die Mineralölsteuer ein fixer Betrag pro Liter ist.
 
Ich tippe da eher auf die Zwischenhändler. Beim Beispiel der Milch ist es doch sicher nicht so, dass bei einem Cent mehr für die Bauern der Staat 9 Cent einsacken wird. Und beim Sprit ist es doch so, dass die Mineralölsteuer ein fixer Betrag pro Liter ist.

hast recht punkto Mineralölsteuer, war mir nicht bewusst. - was mir halt immer aufffällt, dass der Staat ohne erkennbare Leistung für alles mögliche mehr einstreift, jeder andere der irgendwie mit der Vermarktung/ Transport/ Verteilung eines Produkts zu tun hat von Jahr zu Jahr mehr Spesen und Scherereien hat - die wiederum zu einem guten Teil vom Staat verursacht werden.
- Besagte Scherereien hat natürlich der Produzent - der Milchbauer in dem Beispiel - auch, und kriegt dann den einen Cent mehr dafür.
 
hast recht punkto Mineralölsteuer, war mir nicht bewusst.
Ich wollte ja grundsätzlich auf die Preispolitik hinaus. Und was jetzt konkret die Milch betrifft, muss man schon den großen Ketten auf die Finger schauen. Wär natürlich auch denkbar, dass die Molkereien bei einer Verknappung des Produktes Milch plötzlich auf einem hohen Ross sitzen.

dass es auch in anderen Bereichen Absurditäten gibt, die dem Konsumenten schwer zu erklären sind.
Ganz anderes Beispiel Fotoapparate und Zubehör: Wenn du dich bei teuren Systemkameras umsiehst, dann werden oft Sets verkauft, die unglaublich günstig sind im Vergleich zu den Einzelkomponenten. Das kann so weit gehen, dass du das Gehäuse gratis bekommst. Und das geht so: Du kaufst das Set und verscherbelst dann die Objektive. Wenn du diese neuen Objektive zum halben Listenpreis los bringst, dann hast du den Preis, den du für das Set hingelegt hast, wieder herein gebracht. Bei "willhaben.at" kannst du das gut beobachten.

Das geht aber noch weiter: In Thailand sind Markenkameras und Objektive nicht billiger als bei uns. Aber dann gibt es einen "Promotion" von Fujifilm und das XF-60mm F2,4 R Macro kostet plötzlich statt 22.000.- Baht (entspricht etwa dem Preis in Österreich) nur mehr 8000.- Baht. Was ist das für eine Kalkulation?
 
Ganz anderes Beispiel

noch viel einfacheres Beispiel - eins von unzähligen - wozu man net nach Südostasien fliegen muss und Baht umzurechnen braucht: Kaufe im Baumarkt einen Halogenstrahler, kostet (war noch in Schilling) 110.- . Nach zwei Monaten Halogenlampe durchgebrannt, will Lampe seperat kaufen, 130.- , daneben nach wie vor der komplette Strhler um 110.- . Naiv wie ich bin mach ich den Verkäufer auf den Irrtum aufmerksam, der zuckt nur die Achseln und sagt mir durch die Blume, über sowas brauchst nimma nachdenken.... daher zweiten Strahler gekauft, der steht heut noch ohne Birne in der Garage.
 
Oder du nennst eine Akku - Bohrmaschine dein Eigen. Irgendwann sind beide mitgelieferten Akkus hinüber. Und du willst einen Ersatzakku kaufen. Der kostet aber mehr als deine Bohrmaschine mit zwei Akkus plus Tasche und Werkzeug (Bits und Bohrer) gekostet hat.
...wieviele Menschen kaufen nur einen Akku....und wieviele den kompletten Akkuschrauber?
 
dass es auch in anderen Bereichen Absurditäten gibt, die dem Konsumenten schwer zu erklären sind

letztens bei spar. schmeiss ein kilo zucker um 99 cent ins wagerl, bieg ums eck und seh zucker in der eigenmarkeverpackung ohne preisangabe. denk mir beim zucker kann wenig hin sein, bei der kassa schau ich dann, 69 cent. die logik dahinter erschliesst sich für mich nicht.
 
letztens bei spar. schmeiss ein kilo zucker um 99 cent ins wagerl, bieg ums eck und seh zucker in der eigenmarkeverpackung ohne preisangabe. denk mir beim zucker kann wenig hin sein, bei der kassa schau ich dann, 69 cent. die logik dahinter erschliesst sich für mich nicht.

Bei Eigenmarken geht es meist darum, einerseits den Kunden mit der Eigenmarke und attraktiven Preisen an das Unternehmen zu binden bzw. andererseits mit "Kampfpreisen" Druck auf die Lieferanten/Hersteller auszuüben.
 
Aber dann gibt es einen "Promotion" von Fujifilm und das XF-60mm F2,4 R Macro kostet plötzlich statt 22.000.- Baht (entspricht etwa dem Preis in Österreich) nur mehr 8000.- Baht. Was ist das für eine Kalkulation?

Kann unterschiedliche Gründe haben.....entweder wird versucht mittels attraktiven Angeboten alte Lagerbestände los zu werden und Platz für das Nachfolgemodell zu machen bzw. bei Komplettangeboten kann es auch ein simples Spiel mit dem Belohnungszentrum der Kunden sein.
 
entweder wird versucht mittels attraktiven Angeboten alte Lagerbestände los zu werden
Ganz logisch ist das nicht. Denn in Europa (D A CH) steht der Preis unverändert bei 650 Euro, was in etwa 24.000.- Baht entspricht. Ich hab mir im Vorjahr in Udon Thani das 27 mm f2,8 gekauft. Der Preis 50 % des Amazon - Preises. So günstig, dass es sogar in die Freigrenzen bei der Einfuhr passt. :D Bei uns ist diese Linse immer noch fast unverändert teuer.

Bei dpreview.com gibt es sogar einen Diskussionsthread zum Thema "Fuji - Objektive" in Thailand.

Bei Eigenmarken geht es meist darum, einerseits den Kunden mit der Eigenmarke und attraktiven Preisen an das Unternehmen zu binden bzw. andererseits mit "Kampfpreisen" Druck auf die Lieferanten/Hersteller auszuüben.
Da schließe ich mich deiner Meinung an. Teilweise ist das auch ein stillschweigendes Übereinkommen zwischen Hersteller und Handelskette. In der Dose ist das gleiche Bier, aber das Markenprodukt wird im Preis höher gehalten. Daher schmeckt es dem Konsumenten auch besser. :mrgreen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz logisch ist das nicht.

Das war ja auch nur als allgemeines Beispiel gedacht, das oftmals dahinter stecken kann. In dem von dir genannten konkreten Fall kann man nur raten......eventuell handelt es sich um Sonderposten, um refurbished Ware oder einfach speziell auf einen bestimmten Markt zugeschnittene Marketingaktion, um Marktanteile zu erlangen......etc
 
Besonders absurd wird es mit den Preisen, wenn am Automarkt Flaute herrscht. Dann kann der Kunde mit etwas Verhandlungsgeschick natürlich einen guten Preis erzielen. Bei manchen Marken gibt es dann aber die sogenannten "Tageszulassungen". Auto angemeldet und gleich wieder abgemeldet ...... und dann deutlich unter dem Neupreis verkauft. Das An- und Abmelden kostet natürlich Gebühren. Es wird also Geld ausgegeben, um das Auto danach billiger verkaufen zu können. Da kann man dann beispielsweise lesen: Opel Meriva statt 21550.- nur 1111990.- . Also um 44,4 % billiger!!!

Manchmal dienen diese "Tageszulassungen" auch dazu, um die Verkaufsbilanz am Ende des Jahres noch etwas zu behübschen. Aber man verschiebt den Misserfolg sozusagen in das nächste Jahr.
 
Zurück
Oben