Queer am Arbeitsplatz

Aber das liegt dann an deiner Persönlichkeit, dass du es nicht schlimm findest, oder? Und findest du es wirklich nicht schlimm oder hast du dir einfach eine dicke Haut zugelegt, weil du die in der Gastro brauchst?
Sorry, wenn ich da so nachhake, aber dieses Thema beschäftigt mich grad sehr.
Wieviel darf ich den Kund_innen auf die Zehen steigen im Sinne von "Sie müssen ja nicht alles so ernst nehmen" (Würde ich so nie sagen!) und wieivel den Unternehmen im Sinne von "Seien Sie gefälligst offen und tolerant?"

*seufz* Wieso muss diese Kackwelt manchmal so kompliziert und intolerant sein 😭😭😭

Wie wenns nicht scheißegal wäre, wer wen liebt...
Die Antwort auf deine Frage ist denkbar einfach - frag einfach die Arbeitgeber*gInnen ob sie queere Mitarbeiter*Innen wollen oder nicht.

Der Arbeitsmarkt ist ein Ort der Privatautonomie auf dem deine Rolle lediglich darin besteht zwischen dem/der Arbeitgeber*in und den potentiellen Arbeitnehmer*Innen zu vermitteln.

Dir steht es weder zu das Anforderungsprofil des der ArbeitgeberIn zurechtzubiegen noch hast du Einfluss darauf ob sich jemand als queer oder nicht bei der Arbeitssuche präsentieren will oder nicht. Du kannst lediglich darauf hinweisen dass es ein potentieller Nachteil /Vorteil sein kann.

Fakt ist dass Leute auf der Arbeitnehmer*innenseite die dem Geschlecht im Bewerbungsgespräch übermäßig viel Bedeutung beimessen letztlich meist als Querolant*innen gesehen werden unabhängig davon ob der die Arbeitgeber*in jetzt ein Problem hat einfach weil es gilt mit den erforderlichen Fähigkeiten für den Job zu überzeugen und das Geschlecht in weiten Bereichen für die Joberfüllung unerheblich sein wird.
Es gibt auch Trainings / Workshops für Unternehmen zum Thema Diversitätsmanagement - wenns nicht nur ein Label sein soll, sondern sich auch was in den Köpfen der Menschen, in der Haltung und dem Handeln ändern soll. Auch e-learning, Lernplattformen, online, etc.
Was für ein Armutszeugnis wenn es dazu ein Training braucht. Ich denke dass die meisten Unternehmer*innen schon einen Wertekatalog haben für ihr Unternehmen und das Geschlechterdiskriminierungsargument halt oft zu Unrecht herangezogen wird.
Erfreulich, wenn Unternehmen da dran arbeiten wollen :up:
Ich würde es begrüßen wenn man sich die ganze aufgesetzte Psoido Toleranz sparen würde weil es auch nicht toll ist wenn man dann die Quoten Trans Person ist die das Unternehmen hat weil man sich sonst anhören muss dass man nicht progressiv genug ist.
Die Annahme, dass 0,5% der Menschen in Ö quer sind, stimmt nicht. Es sind ca 10%.

Ja es ist eine Minderheit, aber für alle Mensche gilt das Gleichbehandlungsgebot und Diskriminierungsverbot.
Das mag im öffentlichen Bereich gelten aber es gelten auch die Erwebsfreiheit und Privatautonomie und was das Gleichbehandlungsgebot und Diskriminierungsverbot angeht so gilt das vielleicht im aufrechten Dienstverhältnis nicht aber für die Jobvergabe.

LG sakura
 
Ich kenne das eher so, dass man sich nach außen offen gibt und und auch ist, aber das Thema maximal bis zum mittleren Management aufgearbeitet wird. Bei den Arbeiter:innen kommt das oft nicht an und werden noch immer derbe dumme Witze gemacht. (Weils ihre Neugier verbergen wollen)
Da kannst des offenste Konzept haben wast willst, bringt nur nix wennst as net bis nach zum letzten Mitarbeiter:in durchexerzierst.
 
als Selbstständiger...
hatten in meinen/unseren Unternehmen schon die verschiedensten Personen.
Gesucht hatten wir entweder motivierte Jugendliche, wo es eben um die technische Angelegenheit/Lehre im Berufsbild ging, oder eben Arbeitnehmer, nach Qualifikation.

Ich finde persönlich, steht immer noch was du kannst im Vordergrund, ich bin ja nicht auf Modeschau/Brautschau/Weltanschauungsdiskutierer-whatever am Arbeitsplatz bzw beim Kunde als Außendienstler.

Vielleicht is der Bereich EDV-Telko da eher offen... ich bin auf jedenfall vor mehr als 20jahren genau so aufgenommen bzw hineingewachsen.
Mein Interesse, lernbereitschaft, Fleis zählten und brachten Respekt von Kollegen/Kunden.

Wichtig finde ich, dass die Leute alle gleich behandelt werden, weil wir nämlich auch alle ein! Ziel verfolgen, nämlich unsere Aufträge abzuarbeiten, den Kunden zufriedenzustellen und ein Team zu sein. Wenn man zu 2./3. draust unterwegs ist, ist Zusammenhalt das a und o.

Bis jetzt hab ich leider mehr mit Ausländerfeindlichkeit, von Kunden gegenüber meinen Kollegen erlebt, als eben bei nicht-hetero Kollegen.


Fragt euch selbst: Ihr habt was bestellt, die nette Dame vom Home Office vereinbart einen Termin mit euch, eines Tages (vielleicht auch halbwegs zum vereinbarten Zeitpunkt ;⁠-⁠) ) kommen 2 Leut vorbei und machen den Schmafu, nach 2 Stund is alles fertig und ihr unterschreibt die Lieferbestätigung.
....So.. what cares welche orientierung die 2 Personen haben?
 
Nope, wurden in einer allgemeinen Aufräumaktion mit Postings eines "Nur mehr Mitlesers" aufgrund Assoziationen mitensorgt. Näheres gerne via PN, hier geht's bitte ON TOPIC weiter...
 
Hallihallo ihr Lieben!

Ich hoffe ich bin hier richtig und trete mit meinem Thema niemanden auf die Zehen.
Ich tu mir ehrlich gesagt sehr schwer, mein Anliegen vernünftig zu formulieren, aber ich hoffe ich kann dennoch rüberbringen, worum es mir geht.
Und zwar Folgendes: Ich (hetero cis Frau) bin in der Personalvermittlung tätig und werde immer wieder mit dem Anliegen konfrontiert, dass meine Kund*innen in einem diversen, offenen Unternehmen arbeiten wollen. Jo. Eh. Versteh ich zu 100%!!! Aber mein großes Dilemma: Ich kann ja nicht alle Firmen anrufen und fragen, ob sie offen für queere Menschen sind?!
Kennt ihr Unternehmen, die sich besonders offen und tolerant zeigen? Wie geht ihr mit dem Thema im Arbeitsalltag um? Ist das im Arbeitsalltag überhaupt Thema?
Bitte seid nachsichtig mit mir, ich bin in einer rosa Zuckerwattewelt aufgewachsen und lerne gerade über meinen Horizont hinauszublicken. Meine Fragen sind wirklich von ehrlichem Interesse und ich würde mich über konstruktiven Austausch sehr freuen. Gerne auch - selbstverständlich vertraulich! - per PN.

Falls ich hier fehl am Platz bin: SORRY

Falscher Ansatz.
Nachdem Ungleichbehandlung aufgrund des (biologischen und sozialen) Geschlechts, der Religion, der sexuellen Orientierung und politischen Ausrichtung (=Diskriminierung) von der Landesebene bis hinauf nach Den Haag in der gesamten EU rechtswidrig ist, haben ALLE (in Österreich bzw. der EU ansässigen) Unternehmen, zu denen du deine Kund*Innen vermitteln könntest offen für queere Menschen zu sein.
Alles andere wäre - wie bereits geschrieben - rechtswidrig.

 
Falscher Ansatz.
Nachdem Ungleichbehandlung aufgrund des (biologischen und sozialen) Geschlechts, der Religion, der sexuellen Orientierung und politischen Ausrichtung (=Diskriminierung) von der Landesebene bis hinauf nach Den Haag in der gesamten EU rechtswidrig ist, haben ALLE (in Österreich bzw. der EU ansässigen) Unternehmen, zu denen du deine Kund*Innen vermitteln könntest offen für queere Menschen zu sein.
Alles andere wäre - wie bereits geschrieben - rechtswidrig.

Danke, die Gesetzeslage ist mir klar. Ich arbeite selbst in einem Unternehmen, das sich als divers, offen und tolerant sieht. Wir haben im Juni auch die Regenbogenfahne gehisst. Und dennoch haben wir einzelne Kollegen, die immer wieder "gut" für unter anderem homophobe Äußerungen sind. Da bringen diverse Workshops und ähnliches nix... Was ich mit denen schon diskutiert und geritten habe...
 
Danke, die Gesetzeslage ist mir klar. Ich arbeite selbst in einem Unternehmen, das sich als divers, offen und tolerant sieht. Wir haben im Juni auch die Regenbogenfahne gehisst. Und dennoch haben wir einzelne Kollegen, die immer wieder "gut" für unter anderem homophobe Äußerungen sind. Da bringen diverse Workshops und ähnliches nix... Was ich mit denen schon diskutiert und geritten habe...

 
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ALLE (in Österreich bzw. der EU ansässigen) Unternehmen, zu denen du deine Kund*Innen vermitteln könntest offen für queere Menschen zu sein.
Alles andere wäre - wie bereits geschrieben - rechtswidrig.
Soviel zur Theorie. Die Praxis sieht schon etwas anders aus. In Wahrheit kannst du jede Bewerber:in ablehnen, wenn dir seine oder ihre Nase nicht gefällt (zumindest in meinem Fachbereich). Man darf es nur nicht so begründen, dass der Verdacht entsteht, man würde gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstoßen. Dann ist es eben der Auslandsaufenthalt, irgendeine Zusatzqualifikation oder irgendwelche Softskills, die dem Mitbewerber den Vorzug gegeben haben.
Offiziell begrüßt natürlich jeder Arbeitgeber mehr Diversität im Unternehmen, der eine etwas mehr, der andere etwas weniger.
Verhält sich bei behinderten Menschen nicht viel anders……offiziell zeigt man sich selbstverständlich offen, in Wahrheit erfüllen viele Unternehmen ihre Quote nicht und zahlen lieber die Ausgleichstaxe.
Hat bei einigen Unternehmen natürlich auch damit zu tun, dass am Arbeitsmarkt einfach zu wenige begünstigte behinderte Menschen verfügbar sind.

Mir persönlich ist die sexuelle Orientierung, genauso wie die ethnische Zugehörigkeit komplett egal, wird bei uns im Unternehmen beim Bewerbungsprozess auch nicht gefragt, genauso wenig wie nach der Familienplanung junger Frauen - das lässt sich ohnehin in einem Gespräch subtiler evaluieren - bei Fragen der Geschlechtsidentität weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie vorurteilsfrei ich in einem Einstellungsverfahren handeln würde.
 
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Falscher Ansatz.
Nachdem Ungleichbehandlung aufgrund des (biologischen und sozialen) Geschlechts, der Religion, der sexuellen Orientierung und politischen Ausrichtung (=Diskriminierung) von der Landesebene bis hinauf nach Den Haag in der gesamten EU rechtswidrig ist, haben ALLE (in Österreich bzw. der EU ansässigen) Unternehmen, zu denen du deine Kund*Innen vermitteln könntest offen für queere Menschen zu sein.
Alles andere wäre - wie bereits geschrieben - rechtswidrig.

Das klingt ja alles schön und gut in der Theorie aber letztlich kannst den Arbeitgeber nicht drauf klagen dass er mit einer bestimmten Person einen Dienstvertrag abschließen muss bzw. ist es in der Regel in der Praxis schwer den Beweis zu erbringen dass eine Diskriminierung vorliegt vorgelegen hat auf die sich dann ein Rechtsanspruch stützen lässt.
Danke, die Gesetzeslage ist mir klar. Ich arbeite selbst in einem Unternehmen, das sich als divers, offen und tolerant sieht. Wir haben im Juni auch die Regenbogenfahne gehisst. Und dennoch haben wir einzelne Kollegen, die immer wieder "gut" für unter anderem homophobe Äußerungen sind.
Als Arbeitgeber kann man zwar Verhaltensleitfäden und Unternehmenswerte vorgeben um das Verhalten der Mitarbeiter:innen in die gewünschte Richtung zu lenken allerdings darf man nicht vergessen dass die Regulierungsmöglichkeiten sich ausschließlich auf das Verhalten am Arbeitsplatz beschränken.

Im privaten Bereich kann eine Person immer noch so intolerant sein wie sie will.

Ich persönlich muss hier sagen dass ich zwar Minderheitenschutz und Vermeidung von Diskriminierung am Arbeitsplatz gut finde allerdings kein Fan von Regelungen bin die versuchen den Leuten vorzuschreiben wie sie sich privat zu verhalten haben.

Weil machen wir uns nichts vor jeder Mensch bildet sich über andere Menschen die einem begegnen eine Meinung und ausgehend von dieser behandeln wir unser gegenüber unterschiedlich. Nur ist nicht jede Ungleichbehandlung auch eine Diskriminierung.

Das Problem hier ist eher dass halt viele wenn sie merken dass sie aus welchen Gründen auch immer schlecht behandelt werden lieber die Diskriminierungskarte spielen als sich zu fragen ob es nicht eine sachlich gerechtfertigte Ursache für die Ungleichbehandlung gibt.
Da bringen diverse Workshops und ähnliches nix... Was ich mit denen schon diskutiert und geritten habe...
Das Problem besteht hier darin dass wenn z.B. eine Person individuell schlechte Erfahrungen gemacht hat oder mit Vorurteilen behaftet ist es halt nicht reicht zu der Person hinzugehen und zu sagen so jetzt änder dich gefälligst damit du ins Werteschema passt sondern da müssen Ressentiments erst mal abgebaut werden.

Leider machen da meiner Meinung nach die ganze Woke Bewegung und die Intoleranz mancher Minderheiten gegenüber dem Mainstream hier viel kaputt weil manche Minderheiten leider oft recht radikal sind in ihrem Auftreten und für ein gelungenes miteinander eben beidseitige Toleranz nötig wäre.



LG sakura
 
Das klingt ja alles schön und gut in der Theorie aber letztlich kannst den Arbeitgeber nicht drauf klagen dass er mit einer bestimmten Person einen Dienstvertrag abschließen muss bzw. ist es in der Regel in der Praxis schwer den Beweis zu erbringen dass eine Diskriminierung vorliegt vorgelegen hat auf die sich dann ein Rechtsanspruch stützen lässt.

Aber auf Schadenersatz. :cool:
Aber klar geht das auch. Das es leicht ist, hat ja keiner gesagt. :cool:
 
Aber auf Schadenersatz. :cool:
Aber klar geht das auch. Das es leicht ist, hat ja keiner gesagt. :cool:
Auf was für Schadenersatz bitte? Mangels bestehen Dienstvertrages scheiden Ansprüche aus einem Vertragsverhältnis gegenüber dem potentiellen Arbeitgeber aus weil es keinen Dienstvertrag gibt und für deliktischen Schadenersatz müsste man eben den Nachweis erbringen dass der potentielle Arbeitgeber gegen das Gesetz verstoßen hat und selbst wenn das gelingt ist die Frage worin der Schaden besteht weil im vorvertraglichen Schuldverhältnis maximal ein Vertrauensschaden zu ersetzen wäre.

Ergo eine reale Chance auf Schadenersatz hat der die Betroffene erst wenn es zu einer Anstellung gekommen ist nicht davor. Blöd gesagt kann ein Chef sagen ich geb Person X die Stelle nicht weil ich diese Person ned will und fertig.

LG sakura
 
und für deliktischen Schadenersatz müsste man eben den Nachweis erbringen dass der potentielle Arbeitgeber gegen das Gesetz verstoßen hat und selbst wenn das gelingt ist die Frage worin der Schaden besteht weil im vorvertraglichen Schuldverhältnis maximal ein Vertrauensschaden zu ersetzen wäre.
Was ich mein ist der potentielle Arbeitgeber kann einfach sagen ich habe Person X die Stelle nicht gegeben weil ich von Person X nicht überzeugt gewesen bin nicht aufgrund der sexuellen Orientierung von Person X und da müsste man dann wenn man klagt den Gegenbeweis erbringen. Und dazu kommt noch selbst wenn man nach langem Rechtsstreit die 2 Monatsgehälter kriegt macht sich das nicht gut für den nächsten Bewerbungsprozess.

Ich denke bessere Chancen hat man wenn es ein Dienstverhältnis gibt da lässt sich dann zb schlechtere Bezahlung das Übergehen bei Beförderungen usw noch eher nachweisen.

Anhang anzeigen 12837857

Danke für den Link

LG sakura
 
Und dazu kommt noch selbst wenn man nach langem Rechtsstreit die 2 Monatsgehälter kriegt macht sich das nicht gut für den nächsten Bewerbungsprozess.

Das ist das Argument, mit dem Dienstgeber ihre bessere Machtstellung behalten wollen. Wie sollte es denn 'rauskommen', oder sich auswirken? Gerichtsverfahren sind zwar üblicherweise öffentlich, aber welcher - jetzt schon überlastete - 'Personaler' notiert sich schon die Parteien jedes Gerichtsverfahren, das am Arbeitsgericht oder sonst wo verhandelt wird?
Ich habe mich einmal von solchen Leuten im Hinblick auf eine 'Neuanstellung' übervorteilen lassen. Heute würde ich jede*r*m empfehlen, sofort - bei jeder kleinsten Kleinigkeit - den Gerichtsweg zu gehen.
Kein Job ist es wert, dafür auf irgendwas zu verzichten.


Danke für den Link

LG sakura

Bitte.
 
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