L
Gast
(Gelöschter Account)
Hallo liebe Forenmitglieder und (insbesondere) angehende Eltern! =)
Letze Woche gab es eine Einigung zwischen dem Gesundheits- und Justizministerium
zu einem Entwurf über eine Reform des mittlerweile 20 Jahre alten und als nicht mehr
zeitgemäß eingestuften Fortpflanzungsmedizingesetzes[SUP]1;2[/SUP].
Anstoß dazu war ein Entscheid des Verfassungsgerichtshofes zu Jahresbeginn, der das
Verbot künstlicher Fortpflanzung lesbischer Paare per Samenspende als unbegründet
und infolgedessen diskriminierend einstufte[SUP]3[/SUP]; Gefordert wurde eine Entscheidung der
Regierung über eine Aufhebung des Verbotes mit Jahresende als Frist.
Der sich momentan in Begutachtung befindende Gesetzesentwurf soll dies sowie einige
weitere Punkte auf Basis der Empfehlungen der Bioethikkommission ab Beginn nächsten
Jahres erlauben. Dazu zählen:
In-Vitro-Fertilisation mit Samenspende Dritter für heterosexuelle Paare
Eizellspende (mit Altersrestriktionen)
Folgende Punkte bleiben dagegen trotz dieser Novelle verboten:
Präimplantationsdiagnostik (mit Ausnahmen[SUP]*[/SUP])
Samenspende für alleinstehende Frauen
Leihmutterschaft für schwule Paare (zukünftiger VfGH-Entscheid möglich)
Einige beschweren sich über die nun wohl bald neu hinzukommenden Freiheiten "nicht-
traditioneller" Partnerschaften, andere freuen sich darüber - wie geht es euch dabei?
Seid ihr vielleicht gerade in einer Situation, in der euch die neue Rechtslage bald bei
euren Kinderwünschen entgegenkommen wird?
Meiner Meinung nach ist es ein Schritt in Richtung sozialer Gleichstellung von Eltern
und Anerkennung von Eltern-Kinder-Beziehungen, die nicht genetisch übereinsprechen.
Dass die letzten beiden Punkte weiterhin nicht erlaubt sind, stößt teilweise auf Kritik
und ich hielte es nur für logisch, auch diese zu legalisieren.
Auf jeden Fall zeigt dieser Beschluss, dass sich auch unser Rechtssystem, das mitunter
als träge verschrien ist, an moderne Umstände anpassen kann (wenn es auch einen
Schubs seitens des VfGH brauchte). Wenn alles klappt, müssen hoffentlich bald etwas
weniger Menschen auf ihre Elternschaft verzichten (sofern sie das nicht ohnehin schon
gerne tun), oder dafür umständlich in andere Länder ausweichen.
[size=-2][SUP]*[/SUP]Mehrere fruchtlose In-Vitro-Fertilisation-Versuche; Mehrere Fehlgeburten zusammen mit einer hohen,
veranlagungsbedingten Chance auf erneute Fehlgeburten
[SUP]1[/SUP]Quelle: Kurier
[SUP]2[/SUP]Quelle: ORF
[SUP]3[/SUP]Quelle: Kurier
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Letze Woche gab es eine Einigung zwischen dem Gesundheits- und Justizministerium
zu einem Entwurf über eine Reform des mittlerweile 20 Jahre alten und als nicht mehr
zeitgemäß eingestuften Fortpflanzungsmedizingesetzes[SUP]1;2[/SUP].
Anstoß dazu war ein Entscheid des Verfassungsgerichtshofes zu Jahresbeginn, der das
Verbot künstlicher Fortpflanzung lesbischer Paare per Samenspende als unbegründet
und infolgedessen diskriminierend einstufte[SUP]3[/SUP]; Gefordert wurde eine Entscheidung der
Regierung über eine Aufhebung des Verbotes mit Jahresende als Frist.
Der sich momentan in Begutachtung befindende Gesetzesentwurf soll dies sowie einige
weitere Punkte auf Basis der Empfehlungen der Bioethikkommission ab Beginn nächsten
Jahres erlauben. Dazu zählen:
In-Vitro-Fertilisation mit Samenspende Dritter für heterosexuelle Paare
Eizellspende (mit Altersrestriktionen)
Folgende Punkte bleiben dagegen trotz dieser Novelle verboten:
Präimplantationsdiagnostik (mit Ausnahmen[SUP]*[/SUP])
Samenspende für alleinstehende Frauen
Leihmutterschaft für schwule Paare (zukünftiger VfGH-Entscheid möglich)
Einige beschweren sich über die nun wohl bald neu hinzukommenden Freiheiten "nicht-
traditioneller" Partnerschaften, andere freuen sich darüber - wie geht es euch dabei?
Seid ihr vielleicht gerade in einer Situation, in der euch die neue Rechtslage bald bei
euren Kinderwünschen entgegenkommen wird?
Meiner Meinung nach ist es ein Schritt in Richtung sozialer Gleichstellung von Eltern
und Anerkennung von Eltern-Kinder-Beziehungen, die nicht genetisch übereinsprechen.
Dass die letzten beiden Punkte weiterhin nicht erlaubt sind, stößt teilweise auf Kritik
und ich hielte es nur für logisch, auch diese zu legalisieren.
Auf jeden Fall zeigt dieser Beschluss, dass sich auch unser Rechtssystem, das mitunter
als träge verschrien ist, an moderne Umstände anpassen kann (wenn es auch einen
Schubs seitens des VfGH brauchte). Wenn alles klappt, müssen hoffentlich bald etwas
weniger Menschen auf ihre Elternschaft verzichten (sofern sie das nicht ohnehin schon
gerne tun), oder dafür umständlich in andere Länder ausweichen.
[size=-2][SUP]*[/SUP]Mehrere fruchtlose In-Vitro-Fertilisation-Versuche; Mehrere Fehlgeburten zusammen mit einer hohen,
veranlagungsbedingten Chance auf erneute Fehlgeburten
[SUP]1[/SUP]Quelle: Kurier
[SUP]2[/SUP]Quelle: ORF
[SUP]3[/SUP]Quelle: Kurier
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