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...ich hoffe es ist wieder alles ok...aber
da soll noch einer über eine "lockere" Büroarbeit reden .... Sturz von Bürosessel: Rettungsheli muss anrücken
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Die Trockenperiode
des Neusiedler See 1865-1871
(aus einer alten Chronik)
Der Neusiedler See war nachweislich vor
zwei Jahrtausenden wie auch im Mittelalter
und später (z. B. 1736, 1811) zum Teil oder
ganz ausgetrocknet. In keinem dieser Fälle
aber war das Schwinden des Wassers von so
langer Dauer wie bei der letzten Austrocknung,
welche von 1865—1871 das ganze
Seebecken fast wasserlos erscheinen ließ.
Schon 1864 war der Wasserstand im See
nieder und große Flächen waren praktisch
wasserfrei. Der Sommer des Jahres 1865
bereitete dann durch heiße Tage, Föhnwinde
bei andauerndem Regenmangel dem See ein
rasches Ende. Von Mitte Juni an schwand
alles Wasser, in der ganzen Seebreite wurde es
trocken, nur an der tieferen Stelle zwischen
Apetlon und Esterhaz schimmerte ein
schmaler Wasserstreifen. Der Bodenschlamm
trocknete bald auf und entwickelte mit dem
herauskristallisierten Salze viel Staub, den
der leiseste Wind emporwirbelte und große
Staubwolken bildete, welche den Leuten wie
Rauchwolken erschienen und oft die
Meinung weckten, daß am drüberen Seeufer
eine Feuersbrunst wüte.
Die Oberfläche des Seebodens war glatt
wie eine Tenne. Durch Eintrocknung bildete
sich eine Kruste von sechs bis sieben Zentimeter
Dicke, welche den 60 bis 80 Zentimeter
tiefen Schlamm bedeckte. Die Sprünge der
Schlammkruste teilten dieselbe in mehr oder
weniger regelmäßige Quadrate. Das Gehen
auf dem Seeboden war sehr unsicher, weil
die Kruste unter den Füßen leicht einbrach
und der Wanderer bis über die Knie in den
Schlamm sank. Ein gewisser Mayrhofer
versuchte mit einem Begleiter eine Fußpartie
von Weiden nach Oggau über das ausgetrocknete
Seebecken am 24. September
1864. Der Versuch gelang nach Überwindung
großer Schwierigkeiten, da die Kruste oft
durchbrach und die Wanderer ihre Füße aus
dem Schlamme nur mit großer Kraftanstrengung
herausziehen konnten. Die
sandigen Stellen boten ein sicheres Gehen
und wurden darum zum Weiterschreiten
zwischen den schlammigen Vertiefungen
gewählt.
Soweit das Auge reichte, sah man vom Ufer
aus kein Wasser im Seebecken. Der Bach bei
Winden und die Wulka zwischen Donnerskirchen
und Oggau sandten zwar ihr Wasser
ins Seebecken, konnten aber den dahingegangenen
See vor dem Austrocknen nicht
retten. An der Einmündungsstelle der Bäche
bildeten sich kleinere und größere Pfützen,
der See aber schien dem Tode geweiht zu
sein. Die einströmenden Bäche waren also
nicht imstande, den See mit Wasser zu füllen.
Über zwei Erscheinungen, die während
der Trockenheit des Sees häufig beobachtet
werden konnten, verwunderten sich die
Leute der Umgebung sehr. Die erste Erscheinung
bestand darin, daß Objekte, die
man aus der Ferne im Seegebiete beobachtete,
stark vergrößert erschienen. Die aufsteigenden
Dünste und die heiße Luft
schienen die Eigenschaft eines Vergrößerungsglases
zu haben. Wandelte jemand im
ausgetrockneten Seebecken, so erschien
diese Gestalt vom Ufer wie eine Stange,
welche sich bewegte und umso höher wurde,
je mehr sie sich vom Beschauer entfernte.
Die Gestalt schien ganz von Wasser umgeben
zu sein.
Noch mehr Aufsehen erregte die andere
Erscheinung, die von den Physikern Luftspiegelung
oder Fata Morgana genannt
wird. Mit Staunen sahen die Seeuferbewohner
öfters an sonnigen, windstillen
Tagen hoch in der Luft das verkehrte
Spiegelbild einer gegenüberliegenden Gemeinde
so, als ob sie von Wasser umgeben
wäre. Die Podersdorfer sahen oft die Purbacher
oder Weidner Kirche mit umgekehrter
Turmspitze, umgeben von Häusern gleichsam
in der Luft schweben, wobei alle
Einzelheiten des Bildes beobachtet werden
konnten.
Diese Erscheinung kommt am ausgetrockneten
Hansag auch jetzt oft vor und ist
besonders in der ungarischen Tiefebene keine