Staatsschulden - Praxisfrage Zurückzahlen

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Angeregt durch einige EU-Diskussionen stellt sich mir als wirtschaftliches Beinahe-Nackerbatzl schon lange die Frage, wie es in der Praxis mit dem Begleichen von Staatsschulden aussieht.

Angenommen, wir schulden Russland 1 Milliarde Euro für Erdgaslieferungen und können nun 300 Millionen Euro zurückbezahlen. Wie sieht das in der Praxis aus? Drückt da einer im Finanzministerium auf ein Knopferl und erstellt eine Buchung? Es wäre doch ein Leichtes, eine Null an die Buchung anzuhängen und schon hätten wir das Zehnfache der Schulden beglichen.

Außerdem gilt es die unterschiedliche Rechtslagen und Währungen zu berücksichtigen.

Ein Arbeitskollege sprach einmal davon, dass die Liquidität eines Landes auch mit den Goldreserven in Zusammenhang stünde. Das hieße jedoch im Umkehrschluss, dass Geld oder Buchungen eigentlich nichts wert sind und so wie eh und je der Tausch von Waren oder Dienstleistungen als sicherste Begleichung von Schulden gelten würde.
 
Ich dachte, du bist Staatsdiener? Als solcher müsstest du doch wissen, wie das geregelt ist.
 
Geld ist schon lange nicht mehr durch goldreserven gedeckt, geld ist nur solange etwas wert, solange die leute darauf vertrauen, dass sie etwas dafür bekommen.
Und ö kauft nicht vun rus gas, das machen firmen, und die zahlen was es kostet und verkaufen es mit gewinn weiter.
Staatsschulden hat man bei banken, versicherungen...
Und die haben kein interesse das geliehene geld zurück zu bekommen, die wollen "nur" die zinsen einstreichen...
 
Staatsschulden hat man bei banken, versicherungen...

OK, das leuchtet ein. Trotzdem müsste es aber ein "Staatskonto" (im Finanzministerium?) geben, wenn davon die Rede ist, dass Österreich so uns soviel jenem Land schuldet.

Ganz abgesehen davon, wie man das beim "Überweisen" der Schulden mit dem Umrechnungskurs überhaupt angemessen bewerkstelligen kann.

Simples Beispiel: In Tokio ist alles teurer, weil die Leute in Japan eben mehr als in Österreich verdienen und der Verdienst ihrer Lebenssituation angepasst ist. Demnach müssten wir bei Staatsschulden für aus Japan importierte Produkte draufzahlen.
 
Und alle die es interessiert Österreich hat noch nie soviele Schulden gemacht bzw gehabt wie unter Rot Schwarz .


Aber wir stehen ja so gut da :ironie:

Aber wenn die Regierung nur ihren Randorganisationen und Bünden ,Kammern und was weiss ich in den A... kriechen muss kann man wohl nichts anderes erwarten , aber vermute mal am Ballhausplatz und Lichtenfelsgasse werden sich die wirklichen Lenker Österreichs oft denken, das Volk ist doch nur dumm wir erzählen ihnen was sie hören wollen und sie glauben es jedes mal .
 
Es hat leider den Anschein, als glaubten die zum Teil wirklich daran, was sie sagen.
 
Und die eigentliche Frage was ich mich so erinnere sind die Staatsschulden so ahnlich wie Schuldverschreibungen , also Bank /Versicherung / was weiss ich gibt dem Staat Geld und er garantiert mir nach gewissen Zeit das er sie mit z.b 5% Zinsen zurück kauft
 
Simples Beispiel: In Tokio ist alles teurer, weil die Leute in Japan eben mehr als in Österreich verdienen und der Verdienst ihrer Lebenssituation angepasst ist. Demnach müssten wir bei Staatsschulden für aus Japan importierte Produkte draufzahlen.

was heisst teurer? dort gibts eine ganz anderes kaufkraftverhältnis als bei uns.
wieso? sollen wir jetzt draufzahlen bei schulden? wegen den produkten aus japan???

kannst du dein "simples beispiel" näher erklären?

draufzahlen tust nur, wenn der wechselkurs sich falsch entwickelt....währungsschwankungen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Angeregt durch einige EU-Diskussionen stellt sich mir als wirtschaftliches Beinahe-Nackerbatzl schon lange die Frage, wie es in der Praxis mit dem Begleichen von Staatsschulden aussieht.

Angenommen, wir schulden Russland 1 Milliarde Euro für Erdgaslieferungen und können nun 300 Millionen Euro zurückbezahlen. Wie sieht das in der Praxis aus? Drückt da einer im Finanzministerium auf ein Knopferl und erstellt eine Buchung? Es wäre doch ein Leichtes, eine Null an die Buchung anzuhängen und schon hätten wir das Zehnfache der Schulden beglichen.

Außerdem gilt es die unterschiedliche Rechtslagen und Währungen zu berücksichtigen.

Ein Arbeitskollege sprach einmal davon, dass die Liquidität eines Landes auch mit den Goldreserven in Zusammenhang stünde. Das hieße jedoch im Umkehrschluss, dass Geld oder Buchungen eigentlich nichts wert sind und so wie eh und je der Tausch von Waren oder Dienstleistungen als sicherste Begleichung von Schulden gelten würde.

schuldet ja nicht der staat sondern private und firmen.
der staat wickelt seine zahlungen über seine ehemalige bank ab - der psk.

staaten zahlen ja eh fast nie zurück. die schulden immer nur um....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein kleines und primitives Beispiel aber die Logische Erklärung dass unser Finanzsystem immer wieder in einer Katastrophe enden MUSS.

In einer geschlossenen Gesellschaft von 10 Personen herrscht der Tauschhandel.
Der eine ist Bäcker der andere Schneider der nächste verkauft Eier und wieder einer
erzeugt Kerzen usw.
Jetzt ist es aber schwierig zu bestimmen wie viele Eier man für eine Kerze gibt oder
wie viel Brod für eine Hose.
Da hat einer (zufällig Goldschmied) eine großartige Idee. Er macht Goldstücke mit einer Prägung (damit keiner nachmachen kann) und leiht jedem 100 Stück. So kann man in Zukunft die benötigten Waren mit Goldstücken bezahlen und entsprechend dem Warenwert wird es sich’s schnell einpendeln wie viel für welche Ware.
Die Goldstücke benennen wir jetzt mal ganz spontan und ohne Hintergedanken “ Geld“
und für das leihen bekommt der Goldschmied nach einem Jahr ein Stück pro 100 Stück.
Ist 1% und das nennen wir mal ganz Zufällig “Zinsen“.
Nach einem Jahr ist den 10 Personen das System nicht mehr ganz geheuer und sie
wollen aussteigen.
Sie legen alle ihre Goldstücke auf einem Haufen -1000 Stück- um sie zurück zu geben,
doch der Goldschmied verlangt auch die 10 Stück “Zinsen“.
Dies gibt es aber gar nicht.
Wie kommen die 10 aus diesem Teufelskreis wieder raus?
 
OK, das leuchtet ein. Trotzdem müsste es aber ein "Staatskonto" (im Finanzministerium?) geben, wenn davon die Rede ist, dass Österreich so uns soviel jenem Land schuldet.

Die Bundesfinanzagentur


Allerdings verstehe ich nicht, was du mit "jenem Land" meinst. Österreich schuldet den Banken und Anleihezeichnern, die uns Geld geliehen haben.
 
Die Lösung:
Es muss immer wieder mal einen Konkurs geben bei dem Buchgeld (Zinsen) vernichtet wird.
Die Griechen in Konkurs zu schicken währ zwar eine Katastrophe gewesen, so aber steuern wir auf eine viel größer Katastrophe zu.
 
Wie kommen die 10 aus diesem Teufelskreis wieder raus?
Der Karl Farkas selig hat das einmal so erklärt:
"Der Österreicher macht sich wesentlich mehr Gedanken über den Bierpreis als über die Staatsschulden - denn das Bier muss bezahlt werden."

Da dürfte ein Funke Wahrheit dahinter stecken. :cool:
 
Schulden muß man bezahlen, sofern der Gläubiger nicht stirbt, oder einem die Schulden erläßt.


Was ist daran so schwer zu verstehen? :hmm:
 
Staatsschulden werden laufend beglichen. Zur Begleichung alter Schulden werden halt gleichzeitig neue Schulden aufgenommen.
Dafür zuständig in Österreich ist die Bundesfinanzierungsagentur, die managt Liquidität und Schuldendienst der Republik Österreich. Sie schaut also, wann die Republik wieviel Geld braucht, und besorgt sich das Geld am Kapitalmarkt durch Auflegen von österreichischen Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeit. 6 Monate, ein Jahr, zwei Jahre, fünf Jahre, zehn Jahre oder noch länger. Die meisten aufgenommenen Anleihen sind längerfristiger Natur. Für aufgenommenen Anleihen 10jähriger Laufzeit zahlt Österreich aktuell ca. 1,6 Prozent an Zinsen. Das ist historisch so wenig wie nie zuvor, hängt natürlich mit den Leitzinsen der EZB zusammen.
 
wie es in der Praxis mit dem Begleichen von Staatsschulden aussieht.
Die Bundestaaten der USA gleichen einmal pro Jahr ihre Salden gegenseitig mit Gold aus. In der Praxis der restlichen Welt wird Geld nicht "physikalisch" ausgeglichen. Das hießt: Der Russe kauft sich einen Mercedes. Er bekommt nun ein Auto, welches er fühlen und anfassen kann und wir bekommen im Gegenzug von der Russischen Zentralbank einen Schuldschein. Sobald wir russisches Gas kaufen wird dieser Betrag wieder verrechnet.

Dumm nur das Deutschland seit Jahrzehnten Exportweltmeister ist ( mehr aus dem Land heraus gegangen ist als wieder zurück gekommen ist). Für diese vielen ausgelieferten materiellen Güter haben wir im Gegenzug nur eine Zahl auf nen Papierschnipsel mit Zentralbankstempel bekommen.
 
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