also bei so einem trennungskonflikt wird oft aus einer kleineren mücke als dem posten in einem forum von perversen ein elefant gemacht. ich kann mister-x zurückhaltung gut verstehen, ja würde sie ihm sogar dringend empfehlen.
gruß, matteo
derselbstliebendgerneperversist
Ja, aber so langsam habe ich die Nase voll. Ich lasse mich von den Aktionen meiner Frau bestimmen und werde von ihr kriminalisiert und pathologisiert. Und eigentlich ist das Posten hier ein Teil meines Lebens geworden; ein Forum, ein Stück Kultur auch, in dem ich mit sehr netten Menschen kommuniziere die auf der gleichen Wellenlänge schwimmen wie ich.
Warum soll ich mir das auch noch nehmen lassen?
Meine Frau glaubt, hier sind nur perverse Arschlöcher unterwegs, die den ganzen Tag nur an Sex denken. Das hier auch soziale und zwischenmenschliche Beziehungen aufgebaut werden und zum größten Teil auf hohem Niveau kommuniziert wird, sieht sie nicht.
Und Last but not least werden sogar reale Kontakte hergestellt.
Meine Therapeutin meint, ich soll mich nicht von anderen bestimmen lassen, und das tun, wozu ich Lust habe. Dazu gehört auch das Posten im Forum, in dem ich in meiner schwerer Zeit, und auch vorher, als ich unter dem Zuneigungsentzug meiner Frau litt, mehr Verständnis und Respekt bekommen habe als von ihr oder meinen realen Freunden.
Der Computer ist ein Stück unserer Kultur geworden; es ist kein Zeichen von Kommunikationsstörung oder Kontaktscheu- oder armut, wenn man sich ihm anvertraut.
Er ist ein Hilfsmittel um sich von der Seele zu schreiben, was sonst kein anderer aus dem nahem Umfeld verstehen würde.
Ihm kann ich anonym mein Leid klagen, und meine Lust und Fantasien mitteilen, ohne jemanden zu schädigen oder zu belasten.
Unsere Kinder werden mit dem Computer groß werden, und in ihm keinen Feind sehen, der einem den Bezug zur Realität rauben will. Wenn wir ihnen ein bißchen gesunden Menschverstand beibringen können, werden sie ihn als Instrument einsetzen können, so wie eine Feder und ein Blatt Papier.
Jedenfalls habe ich in meiner Nähe keinen der mir seine Schulter zum ausheulen anbietet, und so weine ich still vor mich hin und fresse meinen Hass in mich hinein.
Trennung ist Amputation bei lebendigem Leibe - ohne Narkose.
Da stellt sich auch keine Schuldfrage; der, der verlassen wird ist immer schlechter dran, und der, der einen neuen Partner hat, kann sich wenigstens von ihm trösten lassen, falls dies überhaupt notwendig ist.
Ich weiß jedenfalls nicht wohin mit meiner Traurigkeit. Diejenige, die es betrifft, interessiert es nicht und soll es eigentlich auch nicht wissen. Wenn sie denn hier mitliest (was ich nicht mehr glaube), ist es mir auch egal. Mir tut es gut, hier zu schreiben, und ich bereue zutiefst, dass ich wegen meiner Frau aus meiner Heimatstadt weggezogen bin und alle Freunde dort gelassen habe.
Wenn einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird, merkt man erst wie wichtig es ist, wirklich gute Freunde in seiner Nähe zu haben.
So, genug gejammert. Ich werde vorsichtig weiterposten. Mal sehen, ob ich "meine" Teestube wieder aktivieren kann...