Zusammenhang Geldmenge - Inflation

Mitglied #286139

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Auf Anraten des Users Dexter1288 und auf Wunsch anderer User, eröffne ich einen Thread zum Thema Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation und setze die Diskussion, welche bereits im Börsen- bzw. Aktienthread begonnen wurde, nun hier mit auf wissenschaftlichen Fakten beruhenden Postings fort. Sollten auf wissenschaftlichen Fakten beruhende Postings nicht regelkonform sein und ich ausgeschlossen werde, muss ich das wohl zu Kenntnis nehmen.


@Mitglied #562430 schrieb
Darüber braucht man überhaupt nicht diskutieren. Wie ich bereits schrieb, es besteht über alle wissenschaftlichen Disziplinen hinweg Konsens, dass eine Korrelation zu keinem Zeitpunkt eine Kausalität impliziert,


Aber bei Korrelation kann eine Kausalität nicht ausgeschlossen werden. Daher ist und bleibt ein Verneinen eines Zusammenhangs zwischen Inflation und Geldmenge eine willkürliche Behauptung.




@Mitglied #562430. Schrieb:
oder mache meinetwegen einen eigene Thread auf.

Danke für den Tipp, habe ich soeben gemacht.
 
@Mitglied #260008 schrieb:


Jetzt kommst mit dem von mir erwähnten Bericht von Claudio Borio, Boris Hofmann und Egon Zakrajšek, welcher sich wiederum auf Daten eines anderen BIZ Berichtes zu dem Thema Niedrig- und Hochinflationsregime stützt, ums Eck und behauptest, dass laut diesem Bericht "immer eine Korrelation existiert“.



Ich zitiere aus der Studie Claudio Borio, Boris Hofmann und Egon Zakrajšek:

1. There is indeed evidence that money growth and inflation have been closely linked recently.

2. Previous studies have found evidence that the link is strong when inflation is high and weak when inflation is low (eg Laidler 2002, De Grauwe and Polen 2005, Sargent and Eurico 2011, Gertler and Hofmann 2018.

In 5 Arbeiten wird Korrelation festgestellt, da nimmt sich die Einzelmeinung, dass in Niedriginflationsregimenen kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Geldmenge und dem allgemeinen Preisniveau besteht, sehr mickrig aus.


Also: es existiert Korrelation. Bei Korrelation kann Kausalität nicht ausgeschlossen werden. Somit liegt Ihr als Geldmengen-Inflation-Zusammenhangverneiner falsch. Daher ist und bleibt ein Verneinen eines Zusammenhangs zwischen Inflation und Geldmenge eine willkürliche Behauptung.


Wenn das alles noch nicht genug ist, hier weitere Arbeiten:


„Monetary Policy in a World of Radical Uncertainty“
Mervyn King, New York University and London School of Economics . Schlussfolgerung dieser Arbeit: The current scale of monetary expansion cannot persist for long without inflationary consequences…….Common sense suggests when too much money is chasing too few goods the result is inflation.

Tim Congdon, Chair, Institute of International Monetary Research , University of Buckingham, UK: Dramatic Jump in the money supply is the real cause of inflation (Financial Times 17.05.2022)
 
@Mitglied #260008 schrieb
Selbst Friedman hatte Probleme diese schlüssig zu erklären, insbesondere deswegen, weil nach dem Verständnis von Friedman die Zentralbankgeldmenge die entscheidende Größe hätte sein sollen. Die Antwort auf die Frage wie diese in den realen Wirtschaftskreislauf gelangten sollte, blieb er Zeit seines Lebens schuldig. Und im Alter von 91 Jahren räumte er auch er schließlich ein, dass er mit seiner QT einen etwas zu starken Fokus auf die Geldmenge gelegt habe.


Dass es außer der Geldmenge noch weitere, die Inflation beeinflussende Faktoren gibt, steht außer Diskussion und wird von niemandem bestritten.
 
@Mitglied #260008 schrieb:

Die im übrigen als eine der besten Arbeiten 2019 ausgezeichnet wurde.

Und als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Goethe Universität kann man ihm mit Sicherheit keine Zugehörigkeit zu irgendeinem Dunstkreis, den er ja so gerne unterstellt, nachsagen.



Auch wenn es jetzt wieder ein Aufheulen gibt: So mancher wissenschaftlicher Mitarbeiter, der sich sogar als Finanzminister versuchte, ist grandios gescheitert. Conclusio: Nicht alles, was sich wissenschaftliche Arbeit nennt, egal ob prämiert oder nicht, ist praxistauglich.
 
Ein schweres Thema und es ist nicht ohne Ironie das wir mit wissenschaftlicher Neugierde Theorien zu einem Thema aufstellen das wir selbst erfunden haben.

So skurril als würde man in 1000 Jahren wegen Wissensverlust per Reverse Engineering herausfinden wollen wie Demokratie oder Religion funktionieren. :D

Ich persönlich sehe die Inflation als ein Resultat der sinkenden Güterproduktion und der Dummheit eigene Rohstoffe nicht mehr abzubauen. Die Lockdowns waren dazu eigentlich nur eine Beschleunigung der Entwicklung die aufgezeigt haben wohin der aktuelle Weg führt.
In gewissem Sinne kann man froh darüber sein, da wir nun noch Maßnahmen dagegen ergreifen können und nicht wie üblich bei einer "Weltwirtschaftskrise" von einem auf den anderen Tag wie die Blöden dastehen.

Mein derzeitiges Fazit ist aus der EU eventuell in die USA auszuwandern. Ich behaupte das man in Europa die eigentliche Problematik nicht erkennen wird und sich durch unwissenschaftliche Klimaschwurbelei, unkontrollierte Einwanderung und unproduktive Berufszweige selbst den Gnadenstoß verpasst auf den China und andere Mächte warten. Der Sozialstaat ist bei derzeitiger Entwicklung ohnehin kaum noch auf lange Sicht aufrecht zu erhalten und dies war eigentlich ohnehin der einzige Vorteil den wir hatten.

Ich traue es den Wirtschaftsexperten allerdings zu Strategien zu entwickeln welche die Lage wieder verbessert. Aber das ist dann eben ein Flickwerk von dem bezweifelt werden darf das es lange hält.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich sehe die Inflation als ein Resultat der sinkenden Güterproduktion und der Dummheit eigene Rohstoffe nicht mehr abzubauen.
Das sind natürlich Gründe, die eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

Mein derzeitiges Fazit ist aus der EU eventuell in die USA auszuwandern. Ich behaupte das man in Europa die eigentliche Problematik nicht erkennen wird und sich durch unwissenschaftliche Klimaschwurbelei, unkontrollierte Einwanderung und unproduktive Berufszweige selbst den Gnadenstoß verpasst auf den China und andere Mächte warten. Der Sozialstaat ist bei derzeitiger Entwicklung ohnehin kaum noch auf lange Sicht aufrecht zu erhalten und dies war eigentlich ohnehin der einzige Vorteil den wir hatten.
Ja, vieles deutet darauf hin. Abwürgen unserer Wirtschaft und immer mehr Leute, die Sozialleistungen beziehen in unserem System, das kann langfristig nicht gut gehen.

Ich traue es den Wirtschaftsexperten allerdings zu Strategien zu entwickeln welche die Lage wieder verbessert.
Es sind genug vernünftige Wirtschaftsfachleute vorhanden, doch denen bläst rauher Wind entgegen. Es gibt auch sogenannte Experten, die Gefälligkeitsstudien für die Regierungen erstellen. Ziel einer Regierung ist es, in höchstens 5 Jahren wieder gewählt zu werden, weshalb sie nach sogenannten Studien lechzen, die ihre auf lange Sicht gesehenen falschen Entscheidungen untermauern. Um zum Thread-Thema zurück zu kommen: Die Staaten warfen die Gelddruckpresse an und es dauerte nicht lange, bis eine sogenannte Studie, welche die Geldschwemme verharmlost, sogar prämiert wurde.

 
Das sind natürlich Gründe, die eine nicht unwesentliche Rolle spielen.


Ja, vieles deutet darauf hin. Abwürgen unserer Wirtschaft und immer mehr Leute, die Sozialleistungen beziehen in unserem System, das kann langfristig nicht gut gehen.


Es sind genug vernünftige Wirtschaftsfachleute vorhanden, doch denen bläst rauher Wind entgegen. Es gibt auch sogenannte Experten, die Gefälligkeitsstudien für die Regierungen erstellen. Ziel einer Regierung ist es, in höchstens 5 Jahren wieder gewählt zu werden, weshalb sie nach sogenannten Studien lechzen, die ihre auf lange Sicht gesehenen falschen Entscheidungen untermauern. Um zum Thread-Thema zurück zu kommen: Die Staaten warfen die Gelddruckpresse an und es dauerte nicht lange, bis eine sogenannte Studie, welche die Geldschwemme verharmlost, sogar prämiert wurde.

:hahaha:


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Auf Anraten des Users Dexter1288 und auf Wunsch anderer User, eröffne ich einen Thread zum Thema Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation und setze die Diskussion, welche bereits im Börsen- bzw. Aktienthread begonnen wurde, nun hier mit auf wissenschaftlichen Fakten beruhenden Postings fort
So kann man es natürlich auch formulieren, in Wahrheit bist du auf Grund deines "sachlichen" und "faktenbasierten" Diskussionsstils aus dem Thread geflogen.



:hahaha:


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Vergiss es. Das sind in seinen Augen alles linke Spinner oder um bei seiner sachlichen Wortwahl zu bleiben nouveau Illusionnistes respektive Gefälligkeitsstudien von diesen im Auftrag der Regierung, möglicherweise auch von Varoufakis himself, seinem ganz persönlichem Intimfeind.
Die von ihm präsentierten "Studien" entpuppen sich schnell mal als Zeitungsartikel bzw. Meinung irgendeines Journalisten oder eine simple Korrelation wird schnell mal als Kausalität uminterpretiert, weil er ganz offenbar den Unterschied nicht versteht.

Passend zum Thema:

Mehr Geld, mehr Inflation?

8. November 2021 von Gerald Braunberger

Steigende Verbraucherpreise werden oft mit der wachsenden Geldmenge erklärt. Das greift zu kurz.


Die Inflation bewegt derzeit viele Menschen. Vor allem zwei Fragen stellen sich für die Ökonomen: Handelt es sich um ein vorübergehendes Phänomen? Und wie sollte die Geldpolitik auf den Anstieg der Inflationsrate reagieren? Gerade in Deutschland besteht die Neigung, einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Geldmenge in den vergangenen Jahren und der höheren Rate der Geldentwertung zu vermuten, die im November und im Dezember die Marke von 5 Prozent überschreiten könnte. Sollte ein enger Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Geldmenge und der Inflationsrate bestehen, müsste sich Geldentwertung als ein hartnäckiges Problem erweisen und nicht nur als ein vorübergehendes, wie viele Fachleute meinen. Dann dürften die Zentralbanken nicht zögern, gegen die Inflation vorzugehen. Andererseits sieht EZB-Präsidentin Christine Lagarde noch für das kommende Jahr keine Erhöhung der Leitzinsen voraus. Wie passt das zusammen?

Tatsache ist: Die Zentralbanken richten ihre Geldpolitik schon seit Jahrzehnten nicht mehr an der Geldmenge aus. Und hierfür gibt es Gründe. Auf den ersten Blick wirkt ein enger Zusammenhang zwischen der Geldmenge und dem Preisniveau, der sich in der Fachliteratur mindestens bis zu dem schottischen Philosophen David Hume (1711-1776) zurückverfolgen lässt, intuitiv nachvollziehbar. (Eine kleine Ideengeschichte hatten wir in FAZIT hier).

Allerdings reicht die Intuition nicht aus. Der erste Einwand lautet: Für einen engen Zusammenhang zwischen Geldmenge und Preisniveau bedarf es einer annähernd konstanten Geschwindigkeit, mit der das Geld in der Wirtschaft umläuft. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ist aber nicht notwendigerweise konstant, sondern sie kann erheblichen und schwer vorhersehbaren Schwankungen unterliegen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes in der Güterwelt in vielen Ländern erheblich verlangsamt, was zu der lange Zeit sehr niedrigen Inflationsrate trotz steigender Geldmenge beigetragen haben dürfte. Schwankungen der Umlaufgeschwindigkeit erklären sich unter anderem mit der Verwendung von Geld nicht nur als Zahlungsmittel, sondern auch als Mittel zur Wertaufbewahrung. Dass dies den Zusammenhang zwischen Geldmenge und Preisniveau bedeutend lockern kann, hatten unter anderem schon Vertreter der “Cambridge School of Economics” von Alfred Marshall (1842-1924) bis John Maynard Keynes (1883-1946) hergeleitet. Das war vorübergehend in Vergessenheit geraten.

Damit hängt ein weiteres erhebliches Problem für den Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflationsrate zusammen: Wie definiert sich eigentlich die relevante Geldmenge? Zu Humes Zeiten waren nur Edelmetalle als Geld akzeptiert. Dann kamen Banknoten hinzu, schließlich unbares Geld auf unterschiedlichen Arten von Konten wie Girokonten, Festgeldkonten und Sparkonten. In einem modernen zweistufigen Banksystem wäre noch zu unterscheiden zwischen dem Geld, das von Geschäftsbanken bei der Zentralbank gehalten wird, und dem Geld, das von Privathaushalten und Unternehmen bei Geschäftsbanken gehalten wird. Zudem existieren Wertpapiere mit kurzen Laufzeiten, sogenannte Geldmarktpapiere, die von Unternehmen als ein enges Substitut zu Festgeldanlagen betrachtet werden. Gehören diese Wertpapiere damit auch zur Geldmenge?

Der Vater der modernen Auffassung des engen Zusammenhangs zwischen der Geldmenge und der Inflationsrate war der amerikanische Ökonom Milton Friedman (1912-2006). Unter seinem Einfluss versuchten sich nach dem Aufkommen höherer Inflationsraten vor rund einem halben Jahrhundert zahlreiche Zentralbanken an einer Bekämpfung der Inflation durch eine mehr oder weniger enge Steuerung der Geldmenge. Der britische Journalist Nicholas Wapshott hat in einem schönen Buch mit dem Titel “Samuelson. Friedman. The Battle over the Free Market” den Wettstreit der beiden Nobelpreisträger Paul Samuelson und Milton Friedman um die Deutungshoheit in der Wirtschaftstheorie und der Wirtschaftspolitik beschrieben und sich dabei intensiv mit der Geldpolitik befasst. (Eine sehr ausführliche zweibändige Beschäftigung mit Milton Friedmans ökonomischem Denken hat kürzlich Edward Nelson vorgelegt.)

Friedman hat sich um das moderne Verständnis von Geldpolitik erhebliche Verdienste erworben: Er hat zu Recht vor der Idee gewarnt, durch Inflation lasse sich dauerhaft Beschäftigung sichern. Er hat die Verlockung hoch verschuldeter Staaten erkannt, sich durch Inflation Erleichterung zu verschaffen. Und er trat für eine Regelbindung der Geldpolitik ein, um den Spielraum für kurzfristige Fehler der Zentralbanken zu verhindern.

Eine an Regeln gebundene Geldpolitik weist ebenso große Vorzüge auf wie eine an Regeln gebundene Finanzpolitik – unter der wichtigen Bedingung, dass die Regeln etwas taugen. Friedmans Geldmengenregel war jedoch geradezu grauenhaft schlecht. Er postulierte einen engen Zusammenhang zwischen der bei der Zentralbank gehaltenen Geldmenge und der Inflation; diese Geldmenge wollte er um eine bestimmte Jahresrate wachsen lassen. Und um zu verhindern, dass die Geldpolitik von dieser Regel abweicht, wollte er Geldpolitiker durch einen Computer ersetzen. In den frühen achtziger Jahren versuchte man vor allem in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien, eine solche Politik zumindest annäherungsweise zu betreiben – wenn auch mit Menschen und nicht mit einem Computer.

In beiden Ländern waren Regierungen und Zentralbanken Friedman gewogen, aber in Amerika wie in Großbritannien musste diese Politik wegen unerfreulicher Nebenwirkungen aufgegeben werden. Zudem hatten Friedmans Inflationsprognosen nicht gestimmt. “Ich lag falsch, komplett falsch”, konzedierte er. “Und ich habe keine gute Erklärung, warum ich falsch lag.” Ein Führungsmitglied der amerikanischen Zentralbank urteilte unbarmherzig: “Es tut mir leid für ihn. Er ist ein alter Mann, der sein Leben für seine Theorie geführt hat. Nun ist es zerstört.”

Harte Kritik kam auch vom erzliberalen Nobelpreisträger Friedrich von Hayek, der jenseits der Geldpolitik viele Überzeugungen Friedmans teilte. Mit Blick auf dessen Geldmengenfixierung schrieb er: “Das Problem ist, dass sie in ihrer rohen Form kein brauchbares Verfahren zur Bestimmung dessen bereitstellt, was als Geld anzusehen ist.” Hayek war auch nicht verständlich, wie ein staatskritischer Liberaler vom Kaliber Friedmans eine staatliche Institution wie eine Zentralbank mit der Sicherung des Geldwerts beauftragen wollte. (Eine Analyse der Geldpolitik der Bundesbank findet sich unter anderem in diesem Band.)

Die Deutsche Bundesbank und die Schweizerische Nationalbank betrieben lange Zeit offiziell eine an der Geldmenge ausgerichtete Geldpolitik. Aber sie taten dies auf eine so pragmatische Art und Weise, dass sie unter unbedingten Anhängern Friedmans auf Kritik stießen. Im Vergleich zur Zeit Friedmans kann man mit guten Gründen die aktuelle komplette Vernachlässigung der Geldmenge in der Geldpolitik als eine kritikwürdige Übertreibung in die andere Richtung ansehen. Aber als bedeutender Indikator für die Inflationsentwicklung dürfte sie keine Renaissance erleben.


 
So kann man es natürlich auch formulieren, in Wahrheit bist du auf Grund deines "sachlichen" und "faktenbasierten" Diskussionsstils aus dem Thread geflogen.





Vergiss es. Das sind in seinen Augen alles linke Spinner oder um bei seiner sachlichen Wortwahl zu bleiben nouveau Illusionnistes respektive Gefälligkeitsstudien von diesen im Auftrag der Regierung, möglicherweise auch von Varoufakis himself, seinem ganz persönlichem Intimfeind.
Die von ihm präsentierten "Studien" entpuppen sich schnell mal als Zeitungsartikel bzw. Meinung irgendeines Journalisten oder eine simple Korrelation wird schnell mal als Kausalität uminterpretiert, weil er ganz offenbar den Unterschied nicht versteht.

Passend zum Thema:





Mehr Geld, mehr Inflation?

8. November 2021 von Gerald Braunberger

Steigende Verbraucherpreise werden oft mit der wachsenden Geldmenge erklärt. Das greift zu kurz.



Die Inflation bewegt derzeit viele Menschen. Vor allem zwei Fragen stellen sich für die Ökonomen: Handelt es sich um ein vorübergehendes Phänomen? Und wie sollte die Geldpolitik auf den Anstieg der Inflationsrate reagieren? Gerade in Deutschland besteht die Neigung, einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Geldmenge in den vergangenen Jahren und der höheren Rate der Geldentwertung zu vermuten, die im November und im Dezember die Marke von 5 Prozent überschreiten könnte. Sollte ein enger Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Geldmenge und der Inflationsrate bestehen, müsste sich Geldentwertung als ein hartnäckiges Problem erweisen und nicht nur als ein vorübergehendes, wie viele Fachleute meinen. Dann dürften die Zentralbanken nicht zögern, gegen die Inflation vorzugehen. Andererseits sieht EZB-Präsidentin Christine Lagarde noch für das kommende Jahr keine Erhöhung der Leitzinsen voraus. Wie passt das zusammen?

Tatsache ist: Die Zentralbanken richten ihre Geldpolitik schon seit Jahrzehnten nicht mehr an der Geldmenge aus. Und hierfür gibt es Gründe. Auf den ersten Blick wirkt ein enger Zusammenhang zwischen der Geldmenge und dem Preisniveau, der sich in der Fachliteratur mindestens bis zu dem schottischen Philosophen David Hume (1711-1776) zurückverfolgen lässt, intuitiv nachvollziehbar. (Eine kleine Ideengeschichte hatten wir in FAZIT hier).

Allerdings reicht die Intuition nicht aus. Der erste Einwand lautet: Für einen engen Zusammenhang zwischen Geldmenge und Preisniveau bedarf es einer annähernd konstanten Geschwindigkeit, mit der das Geld in der Wirtschaft umläuft. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ist aber nicht notwendigerweise konstant, sondern sie kann erheblichen und schwer vorhersehbaren Schwankungen unterliegen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes in der Güterwelt in vielen Ländern erheblich verlangsamt, was zu der lange Zeit sehr niedrigen Inflationsrate trotz steigender Geldmenge beigetragen haben dürfte. Schwankungen der Umlaufgeschwindigkeit erklären sich unter anderem mit der Verwendung von Geld nicht nur als Zahlungsmittel, sondern auch als Mittel zur Wertaufbewahrung. Dass dies den Zusammenhang zwischen Geldmenge und Preisniveau bedeutend lockern kann, hatten unter anderem schon Vertreter der “Cambridge School of Economics” von Alfred Marshall (1842-1924) bis John Maynard Keynes (1883-1946) hergeleitet. Das war vorübergehend in Vergessenheit geraten.

Damit hängt ein weiteres erhebliches Problem für den Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflationsrate zusammen: Wie definiert sich eigentlich die relevante Geldmenge? Zu Humes Zeiten waren nur Edelmetalle als Geld akzeptiert. Dann kamen Banknoten hinzu, schließlich unbares Geld auf unterschiedlichen Arten von Konten wie Girokonten, Festgeldkonten und Sparkonten. In einem modernen zweistufigen Banksystem wäre noch zu unterscheiden zwischen dem Geld, das von Geschäftsbanken bei der Zentralbank gehalten wird, und dem Geld, das von Privathaushalten und Unternehmen bei Geschäftsbanken gehalten wird. Zudem existieren Wertpapiere mit kurzen Laufzeiten, sogenannte Geldmarktpapiere, die von Unternehmen als ein enges Substitut zu Festgeldanlagen betrachtet werden. Gehören diese Wertpapiere damit auch zur Geldmenge?

Der Vater der modernen Auffassung des engen Zusammenhangs zwischen der Geldmenge und der Inflationsrate war der amerikanische Ökonom Milton Friedman (1912-2006). Unter seinem Einfluss versuchten sich nach dem Aufkommen höherer Inflationsraten vor rund einem halben Jahrhundert zahlreiche Zentralbanken an einer Bekämpfung der Inflation durch eine mehr oder weniger enge Steuerung der Geldmenge. Der britische Journalist Nicholas Wapshott hat in einem schönen Buch mit dem Titel “Samuelson. Friedman. The Battle over the Free Market” den Wettstreit der beiden Nobelpreisträger Paul Samuelson und Milton Friedman um die Deutungshoheit in der Wirtschaftstheorie und der Wirtschaftspolitik beschrieben und sich dabei intensiv mit der Geldpolitik befasst. (Eine sehr ausführliche zweibändige Beschäftigung mit Milton Friedmans ökonomischem Denken hat kürzlich Edward Nelson vorgelegt.)

Friedman hat sich um das moderne Verständnis von Geldpolitik erhebliche Verdienste erworben: Er hat zu Recht vor der Idee gewarnt, durch Inflation lasse sich dauerhaft Beschäftigung sichern. Er hat die Verlockung hoch verschuldeter Staaten erkannt, sich durch Inflation Erleichterung zu verschaffen. Und er trat für eine Regelbindung der Geldpolitik ein, um den Spielraum für kurzfristige Fehler der Zentralbanken zu verhindern.

Eine an Regeln gebundene Geldpolitik weist ebenso große Vorzüge auf wie eine an Regeln gebundene Finanzpolitik – unter der wichtigen Bedingung, dass die Regeln etwas taugen. Friedmans Geldmengenregel war jedoch geradezu grauenhaft schlecht. Er postulierte einen engen Zusammenhang zwischen der bei der Zentralbank gehaltenen Geldmenge und der Inflation; diese Geldmenge wollte er um eine bestimmte Jahresrate wachsen lassen. Und um zu verhindern, dass die Geldpolitik von dieser Regel abweicht, wollte er Geldpolitiker durch einen Computer ersetzen. In den frühen achtziger Jahren versuchte man vor allem in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien, eine solche Politik zumindest annäherungsweise zu betreiben – wenn auch mit Menschen und nicht mit einem Computer.

In beiden Ländern waren Regierungen und Zentralbanken Friedman gewogen, aber in Amerika wie in Großbritannien musste diese Politik wegen unerfreulicher Nebenwirkungen aufgegeben werden. Zudem hatten Friedmans Inflationsprognosen nicht gestimmt. “Ich lag falsch, komplett falsch”, konzedierte er. “Und ich habe keine gute Erklärung, warum ich falsch lag.” Ein Führungsmitglied der amerikanischen Zentralbank urteilte unbarmherzig: “Es tut mir leid für ihn. Er ist ein alter Mann, der sein Leben für seine Theorie geführt hat. Nun ist es zerstört.”

Harte Kritik kam auch vom erzliberalen Nobelpreisträger Friedrich von Hayek, der jenseits der Geldpolitik viele Überzeugungen Friedmans teilte. Mit Blick auf dessen Geldmengenfixierung schrieb er: “Das Problem ist, dass sie in ihrer rohen Form kein brauchbares Verfahren zur Bestimmung dessen bereitstellt, was als Geld anzusehen ist.” Hayek war auch nicht verständlich, wie ein staatskritischer Liberaler vom Kaliber Friedmans eine staatliche Institution wie eine Zentralbank mit der Sicherung des Geldwerts beauftragen wollte. (Eine Analyse der Geldpolitik der Bundesbank findet sich unter anderem in diesem Band.)

Die Deutsche Bundesbank und die Schweizerische Nationalbank betrieben lange Zeit offiziell eine an der Geldmenge ausgerichtete Geldpolitik. Aber sie taten dies auf eine so pragmatische Art und Weise, dass sie unter unbedingten Anhängern Friedmans auf Kritik stießen. Im Vergleich zur Zeit Friedmans kann man mit guten Gründen die aktuelle komplette Vernachlässigung der Geldmenge in der Geldpolitik als eine kritikwürdige Übertreibung in die andere Richtung ansehen. Aber als bedeutender Indikator für die Inflationsentwicklung dürfte sie keine Renaissance erleben.


Ganz ehrlich - ich bin viel, aber kein Ökonom: Hat im digitalen (Kredit-)Zeitalter die tatsächlich im Umlauf befindliche Geldmenge (erst recht seit der Entkoppelung vom Goldstandard) auch nur irgendeine reale Bedeutung? :unsure:

Edit: Die Frage war etwas ungenau formuliert. Ich meine, bezogen auf auf die ganzen 'Ängste' die bezüglich 'Abschaffung des Bargelds' geschürt werden: ich sähe keine Auswirkungen, würde das Bargeld tatsächlich 'abgeschafft'. Es liefe alles über die restlichen Zahlungsmittel normal weiter, nehme ich an!?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hat im digitalen (Kredit-)Zeitalter die tatsächlich im Umlauf befindliche Geldmenge (erst recht seit der Entkoppelung vom Goldstandard) auch nur irgendeine reale Bedeutung?
Eine gewisse Bedeutung hat sie schon, aber eben nur in einer sehr eingeschränkten Form. Notenbanken betreiben heute eine Zinssteuerung, d.h. sie setzen am kurzen Ende den Geldmarktzins (Einlagen-/Refinanzierungszins) und beeinflussen am langen Ende den Kapitalmarktzins mehr oder weniger stark über Offenmarktgeschäfte. Die Geldmenge dient oder diente beispielsweise der EZB nur als Referenzgröße aber nicht als Steuergröße. Die FED orientiert sich überhaupt nicht an ihr. Sie weist beispielsweise das Geldmengenaggregat M3 offiziell überhaupt nicht mehr aus.

Nachdem die Modelle der Notenbanken die derzeitige Inflation nur ungenau abbilden konnten, diskutiert man derzeit, ob und welche anderen Indikatoren zusätzliche Informationen liefern könnten. Eine dieser Indikatoren ist die Geldmenge. Prognosefähigkeit bedeutet aber nicht automatisch eine Kausalität, wie der TE immer wieder unterstellt.
Selbst die von ihm genannten Quellen weisen ausdrücklich darauf hin, dass sollte die Geldmenge eine Prognosefähigkeit für künftige Inflationsentwicklungen besitzen, das nicht mit einem kausalen Zusammenhang gleichzusetzen ist. Ein Faktum, das er laufend ignoriert und in irgendwelche Verschwörungstheorien packt.
Ob die unterstellte Prognosefähigkeit der Geldmenge tatsächlich ausreichend ist, um künftige Preisentwicklungen besser vorhersagen zu können, wird sich zeigen. In den 1970er und -80er Jahren hatten wir eine recht ähnliche Situation. Wie heute, ein Preisanstieg durch exogene Preisschocks. Die deutsche Bundesbank betrieb damals offiziell eine Geldmengensteuerung, arbeitete mit Modellen, die den Zusammenhang zwischen Geldmenge und Preisniveau darzustellen versuchten. Sie konnte den Preisschock und den darauffolgenden allgemeinen Preisauftrieb ebenso wenig vorhersagen geschweige denn verhindern. So viel zur Prognosefähigkeit der damaligen Modelle.

Außerdem wird in dieser Diskussion viel zu wenig zwischen Zentralbank- oder Reservegeldmenge und Kreditgeld- oder Giralgeld unterschieden. Zentralbankgeld wird, wie der Name schon sagt, von den Notenbanken geschöpft und dient ausschließlich dem Zahlungsverkehr innerhalb des Bankensektors.....bzw. als Bargeld.
Wenn in den Medien von „die Notenbanken fluten die Märkte mit Geld“ dann ist immer von Zentralbankgeld und Offenmarktgeschäften, mit denen die Notenbanken über den indirekten Ankauf von Staatsanleihen den Kapitalmarktzins zu steuern versuchen, die Rede.
Außer in Form von Bargeld kommt dieses Zentralbankgeld nie in den „realen“ Wirtschaftskreislauf. Aber auch in diesem Fall hat es keine direkte Auswirkung auf das Geldmengenaggregat M3, weil es sich nur um eine Umschichtung innerhalb der Geldmengenaggregate M1/M2/M3 handelt.
Der überwiegende Anteil heutigen Geldes ist Buchgeld, also Giralgeld, das über die Kreditgeldschöpfung durch Geschäftsbanken geschaffen wird. Auf diese Giralgeldschöpfung haben Notenbanken nur einen sehr indirekten Einfluss, nämlich dadurch, dass sie über den Geldmarktzins Kredite verteuern oder verbilligen. Der wahre limitierende Faktor sind aber die gesetzlichen Vorgaben zu den Kernkapitalquoten, die Banken vorhalten müssen und die Anzahl an solventer Kunden, die Kredite nachfragen.

ich sähe keine Auswirkungen, würde das Bargeld tatsächlich 'abgeschafft'. Es liefe alles über die restlichen Zahlungsmittel normal weiter, nehme ich an!?
Ich nehme an, du spielst auf den "digitalen Euro" an. Schon vom Begriff etwas unglücklich, denn schon jetzt ist der Euro in Form von Buch- oder Giralgeld digital.
Die Idee dahinter ist, dass jeder Bürger ein Konto bei der Zentralbank bekäme und auf diese Art bargeldlos bezahlen könnte, ohne dabei auf private Zahlungsdienstleister zurückgreifen zu müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mitglied #562430 schrieb:
Pierre Wunsch ist Gouverneur der Belgischen Nationalbank und damit Mitglied des EZB-Rates. Und ich bin mir zu 100% sicher, dass er mit keinem Wort behauptet hat, dass in den Notenbanken nur Ahnungslose sitzen.

Schön, dass Du erkennst, dass die EZB eine geschützte Werkstatt ist, wo Ahnungslose sitzen.
Genügt schon, wenn die Mehrzahl ahnungslos ist und diese das Sagen haben.

@Mitglied #562430 schrieb
Nein, genau diese Studienautoren verweisen sogar explizit darauf, dass in Niedriginflationsregimen keine Korrelation festzustellen ist.

Darf ich Dich korrigieren:
Ich zitiere aus der Studie Claudio Borio, Boris Hofmann und Egon Zakrajšek:
1. There is indeed evidence that money growth and inflation have been closely linked recently.
2. Previous studies have found evidence that the link is strong when inflation is high and weak when inflation is low (eg Laidler 2002, De Grauwe and Polen 2005, Sargent and Eurico 2011, Gertler and Hofmann 2018.
In 5 Arbeiten wird Korrelation festgestellt, da nimmt sich die Einzelmeinung, dass in Niedriginflationsregimenen kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Geldmenge und dem allgemeinen Preisniveau besteht, sehr mickrig aus.

Also: es existiert Korrelation. Bei Korrelation kann Kausalität nicht ausgeschlossen werden. Somit liegt Ihr als Geldmengen-Inflation-Zusammenhangverneiner falsch. Daher ist und bleibt ein Verneinen eines Zusammenhangs zwischen Inflation und Geldmenge eine willkürliche Behauptung.

@Mitglied #562430 schrieb:
aber auch China, das mittlerweile in eine Deflation abgerutscht ist.
Und das trotz steigender Geldmenge.


Außer der Geldmenge gibt es noch andere Faktoren, welche das Preisniveau bestimmen.
 
Ich nehme an, du spielst auf den "digitalen Euro" an. Schon vom Begriff etwas unglücklich, denn schon jetzt ist der Euro in Form von Buch- oder Giralgeld digital.
Die Idee dahinter ist, dass jeder Bürger ein Konto bei der Zentralbank bekäme und auf diese Art bargeldlos bezahlen könnte, ohne dabei auf private Zahlungsdienstleister zurückgreifen zu müssen.

Nein, eher auf den Zusammenhang zwischen Kreditwesen und den limitierenden Faktor der 'Kernkapitalquoten': Theoretisch alles unendlich & beliebig erweiterbar, wenn ich es richtig verstehe - keinerlei 'reale Bindung' an Bargeld oder ähnlich 'hartes Kapital' (Edelmetalle, Rohstoffe, etc...)!?

Aber danke für die Erklärung des 'Digitalen Euro'. Dessen Sinn hat sich mir noch nicht erschlossen, da ja sowieso sämtliche Transaktionen heutzutage digital ablaufen. Aber wenn ich deine Erklärung richtig verstehe, wird das wohl eine Alternative/Konkurrenz zu 'Paypal' und 'Klarna'!?
 
:hahaha:


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Die Aussagen einer Zentralbank im Zusammenhang mit Geldmenge und Inflation haben ungefähr den gleichen Objektivitätsgrad wie eine politische Belangsendung. Natürlich verteidigt die Zentralbank ihre Handlungsweise und findet den einen oder anderen Schreiberling, der eine schöne „Studie“ zusammenbastelt.


Wenn Du objektive Information zum Thema suchst, empfehle ich Dir die Lektüre meiner Postings im Aktien- (Börsen)thread.
 
Die Aussagen einer Zentralbank im Zusammenhang mit Geldmenge und Inflation haben ungefähr den gleichen Objektivitätsgrad wie eine politische Belangsendung. Natürlich verteidigt die Zentralbank ihre Handlungsweise und findet den einen oder anderen Schreiberling, der eine schöne „Studie“ zusammenbastelt.


Wenn Du objektive Information zum Thema suchst, empfehle ich Dir die Lektüre meiner Postings im Aktien- (Börsen)thread.

Danke, da bleib ich lieber bei der FAZ. :)
 
So kann man es natürlich auch formulieren, in Wahrheit bist du auf Grund deines "sachlichen" und "faktenbasierten" Diskussionsstils aus dem Thread geflogen.
Zunächst freut es mich sehr, dass Du mir so treu in meinen Thread nachfolgst.

Stimmt, man hat mich hinausgeworfen, Begründung konnte in Ermangelung von Fakten keine geliefert werden. Bei anderen Usern würde da man schon besser fündig werden. Während Du Dich empörst, weil ich Dich mit einem von französischen Wissenschaftlern kreierten Ausdruck („nouveau illusionniste“) bedachte, wurde ich mit Ausdrücken wie „Gestörter und dgl.“ beflegelt. Kann man alles nachlesen.


Vergiss es. Das sind in seinen Augen alles linke Spinner oder um bei seiner sachlichen Wortwahl zu bleiben nouveau Illusionnistes respektive Gefälligkeitsstudien von diesen im Auftrag der Regierung, möglicherweise auch von Varoufakis himself, seinem ganz persönlichem Intimfeind.
Die von ihm präsentierten "Studien" entpuppen sich schnell mal als Zeitungsartikel bzw. Meinung irgendeines Journalisten oder eine simple Korrelation wird schnell mal als Kausalität uminterpretiert, weil er ganz offenbar den Unterschied nicht versteht.

Passend zum Thema:



Mehr Geld, mehr Inflation?

8. November 2021 von Gerald Braunberger

Steigende Verbraucherpreise werden oft mit der wachsenden Geldmenge erklärt. Das greift zu kurz.
Dieser Text sagt lediglich, dass Friedmann der Geldmenge zu viel Bedeutung beimaß. Niemand behauptet heute, dass die Geldmenge allein verantwortlich für das Inflationsgeschehen ist.


Die Inflation bewegt derzeit viele Menschen. Vor allem zwei Fragen stellen sich für die Ökonomen: Handelt es sich um ein vorübergehendes Phänomen? Und wie sollte die Geldpolitik auf den Anstieg der Inflationsrate reagieren? Gerade in Deutschland besteht die Neigung, einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Geldmenge in den vergangenen Jahren und der höheren Rate der Geldentwertung zu vermuten, die im November und im Dezember die Marke von 5 Prozent überschreiten könnte. Sollte ein enger Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Geldmenge und der Inflationsrate bestehen, müsste sich Geldentwertung als ein hartnäckiges Problem erweisen und nicht nur als ein vorübergehendes, wie viele Fachleute meinen. Dann dürften die Zentralbanken nicht zögern, gegen die Inflation vorzugehen. Andererseits sieht EZB-Präsidentin Christine Lagarde noch für das kommende Jahr keine Erhöhung der Leitzinsen voraus. Wie passt das zusammen?
Pierre Wunsch liefert die Antwort.


Im Vergleich zur Zeit Friedmans kann man mit guten Gründen die aktuelle komplette Vernachlässigung der Geldmenge in der Geldpolitik als eine kritikwürdige Übertreibung in die andere Richtung ansehen

Also: Du betreibst eine kritikwürdige Übertreibung in die andere Richtung. Nichts anderes sage ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Faktum, das er laufend ignoriert und in irgendwelche Verschwörungstheorien packt.
Dass all meine angeführten und zitierten wissenschaftliche Arbeiten irgendwelche Fakten ignorieren und nur auf Verschwörungstheorien fussen, nimmt Dir niemand ab.

Selbst eine von dir präsentierte Arbeit attestiert, dass Dein Leugnen eines Inflation-Geldmengenzusammenhanges eine kritikwürdige Übertreibung darstellt.
 
Theoretisch alles unendlich & beliebig erweiterbar, wenn ich es richtig verstehe - keinerlei 'reale Bindung' an Bargeld oder ähnlich 'hartes Kapital' (Edelmetalle, Rohstoffe, etc...)!?
Theoretisch besteht eine Bindung an die Mindestreserve. Diese liegt derzeit bei 1%. Das heißt, Geschäftsbanken müssen, wenn sie einen Kredit von 100 Euro vergeben, einen Euro an Zentralbankgeld vorhalten. Theoretisch deswegen, weil Geschäftsbanken diese Mindestreserve nicht benötigen um den Kredit zu vergeben. Sie können sich auch nachträglich über die Sicherheiten, die für den Kredit gestellt wurden, die entsprechenden Reserven bei der Zentralbank besorgen.
Eine Bindung an Rohstoffe oder Edelmetalle wäre schon deswegen nicht besonders sinnvoll, weil man sich damit die Souveränität der eigenen Währungsschöpfung nimmt.
 

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