Das seh ich nicht so......z.b. Unsre Eltern wurden einst in der Schule und vom Gesellen geohrfeigt und die hatten 100% eine strengere Erziehung als unsre Jungen.
Naja, aber wenn man sein Kind richtig erzieht (da geht's schon los - darüber, was "richtig" ist, streiten sich ja die Geister) - ich verstehe darunter in erster Linie Konsequenz und Eindeutigkeit (Liebe setze ich voraus) dann wird ein Lehrer mit Sicherheit nicht so große Probleme haben, wie sie heutzutage leider an der Tagesordnung ist. Den schwarzen Peter von Eltern auf Lehrer oder dappsche Politiger hin- und herschieben ist da eher unnütz.
Beispiel: ich bin kein Kind, meine Klassenkameraden sind auch keine Kinder, wir drücken täglich die Schulbank miteinander. Unser Klassenleiter ist ein überzeugter 68er, netter Kerl. Er weiß, daß es Regeln an der Schule gibt, er findet die nicht so gut, als legt er sie - sagen wir mal freundlich - sehr kreativ aus. Macht ihn sympathisch.
Was passiert? Wohlgemerkt unter "Erwachsenen"! Gestern Klausur. Etliche Leute fehlen, sie müssen also nachschreiben. Wir anderen sitzen da, schreiben diese blöde Klausur, kassieren die Note je nach Leistungsstand.
Einige derjenigen, die gestern fehlten, schreiben die Klausur heute nach - zu mehreren vor dem Klassenzimmer im Gang. Unbeaufsichtigt, klar. Lehrer zwischendurch auch noch weg, um irgendwas zu kopieren. Reger "Durchgangsverkehr" aus versch. Klassen, auch aus unserer von welchen, die den Nachschreibern aktiv Lösungen und Hilfe bieten.
Heißt: Leistung wird bestraft, die Suffköppe, die gestern geschwänzt haben, werden belohnt, sie haben wesentlich angenehmere Konditionen für ihre Klausur gehabt.
Ist nur so'n Pillepalle, aber so eine Haltung zieht sich immer stärker in allen möglichen Bereichen durch. Ich bin ehrlich: ich hatte nicht das Bedürfnis, den "Nachschreibern" eine zu scheuern, aber dem Lehrer schon. Weil: durch seine "antiautoritäre" Haltung ist er nicht nur aus Überzeugung "unterstützend", er schadet aktiv den Schülern, die aus eigener Leistung schlechtere Noten abliefern und honoriert die Schwänzer.
Übertragen auf Eltern, die zu blöd sind, ihre Kinder mit Konsequenz zu erziehen, heißt das: sie schieben Liebe und Fürsorge (beides sicher vorhanden, keine Frage) vor, muten damit aber der Gesellschaft - den Lehrern, anderen Kindern, späteren Arbeitgebern verzogene Rotzlöffel zu, die nicht gelernt haben, daß jegliche Handlung auch Konsequenzen nach sich zieht. Wie sollen das Lehrer auffangen können?
Natürlich nicht mit Schlägen (hab ich irgendwo schon geschrieben, das würde ja nur bedeuten, daß die Eltern sie in ihrem Fehlverhalten bestärken, weil sie natürlich gegen den Lehrer vorgehen müßten - der "pädagogische Nutzen" aus Ohrfeigen durch Lehrkräfte wäre also genau das Gegenteil von dem, was er vorgeblich bewirken soll), aber ich glaube nicht, daß Lehrer "ungeeignet" sind, wenn sie gegen solche unterlassene Erziehung nicht mehr ankommen.