Änderungen im Paysex-Business nach Corona

Die abolitionistische Gesellschaft von Michael_71 angesprochen meint halt, daß es nur sehr wenige Menschen gibt, die ohne Zwang und gerne Sex"Arbeit" ausüben. Dominas, High Class Escorts noch am ehesten. Die grosse Mehrheit, die Sex am Fliessband bietet, eher weniger. (grad vorhin im EF schreibt jemand über ein nach der Krise wieder offenes Etablissement, wie die Damen dort im Schnitt 15 Stiche am Tag aushalten können...hmm)
Der Zwang dahinter sei aber nicht immer schnell erkennbar. Wer ist überhaupt die Gesellschaft?
Klar finden es viele Männer toll, Sex kaufen zu können (schnell, günstig, unkompliziert; Internetbewertungen erleichtern die Suche)
In einer Zeit, in der wir aber immer sensibler werden (wir gendern, wir überlegen neu,wo sexuelle Belästigung beginnt, wie sexy darf Werbung sein, was ist beleidigende Sprache, was sind Menschenrechte, etc.) finde ich die Diskussion rundherum sehr spannend :cool: in Deutschland gibt es zum Thema derzeit viele öffentliche Diskussionen, zB. Huschke Mau (Ex Sexarbeiterin) contra Salome Balthus (Escort Dame)


Schöne Sexarbeit "ohne Zwang" wäre für mich, Anzahl der Kunden pro Tag und auch die Kunden selbst aussuchen zu können.
Dass das meistens aus finanziellen Gründen nicht geht, ist aber ein "Fehler" der Ungleichverteilung, des kapitalistischen Systems etc., nicht der Sexarbeit per se.

Sie kann sehr schön und persönlich bereichernd sein, wird es aber in den meisten Fällen aus oben genannten Gründen nicht sein.
 
Die abolitionistische Gesellschaft von Michael_71 angesprochen meint halt, daß es nur sehr wenige Menschen gibt, die ohne Zwang und gerne Sex"Arbeit" ausüben. Dominas, High Class Escorts noch am ehesten. Die grosse Mehrheit, die Sex am Fliessband bietet, eher weniger. (grad vorhin im EF schreibt jemand über ein nach der Krise wieder offenes Etablissement, wie die Damen dort im Schnitt 15 Stiche am Tag aushalten können...hmm)
Der Zwang dahinter sei aber nicht immer schnell erkennbar. Wer ist überhaupt die Gesellschaft?
Klar finden es viele Männer toll, Sex kaufen zu können (schnell, günstig, unkompliziert; Internetbewertungen erleichtern die Suche)
In einer Zeit, in der wir aber immer sensibler werden (wir gendern, wir überlegen neu,wo sexuelle Belästigung beginnt, wie sexy darf Werbung sein, was ist beleidigende Sprache, was sind Menschenrechte, etc.) finde ich die Diskussion rundherum sehr spannend :cool: in Deutschland gibt es zum Thema derzeit viele öffentliche Diskussionen, zB. Huschke Mau (Ex Sexarbeiterin) contra Salome Balthus (Escort Dame)

Das Argument, dass "die Mehrheit" der Frauen Sexarbeit nicht freiwillig macht sondern dazu gezwungen wird, ist natürlich ein häufiges und weit verbreitetes Argument der Prostitutionsgegner, aber nicht immer. Man könnte auch grundsätzlich dagegen sein, dass etwas intimes gegen Geld als Dienstleistung angeboten wird.

Mein Problem bei diesem, und eigentlich auch, beim ersten Argument ist, warum zieht man genau die Grenze beim Sex im Vergleich zu anderen körpernahen Dienstleistungen. Warum werden Frauen zu Sexarbeit gezwungen (was ja weltweit in vielen Fällen unbestritten der Fall ist) und nicht zu anderen Dienstleistungen. Ist hier Sex etwas fundamental anderes oder ist es so, dass diese illegalen Praktiken dadurch ausgelöst werden, dass die Sexarbeit in den meisten/vielen Ländern und zu den meisten Zeiten, illegal und verpönt ist/war? D.h. könnte es Szenarien geben wo Sexarbeit nicht anders ist als medizinische Massagen, Altenpflege oder Frisöre?



Weiters frage ich mich, warum sich Prostitution schon so früh in der Menschheitsgeschichte ausgeprägt hat. Ob es jetzt das "älteste" Gewerbe ist oder nicht sei einmal dahingestellt, aber Fakt ist, dass es dieses Phänomen als einen der ersten Berufe oder Dienstleistungen gegeben hat.

Befürworter/innen eines Prostitutionsverbots würden darauf sagen, dass das so ist, weil Prostitution eine/die Manifestation der patriarchalischen Machtverhältnisse ist. Ich bin mir da nicht so sicher und frage mich, ob die frühe Entstehung nicht auch durch andere Grundstrukturen der Menschheit bzw. der menschlichen Natur verursacht wurde.

Es ist zwar so, dass Prostitution zur gleichen Zeit wie die Sesshaftwerdung, vor allem in Städten, und dem Wechsel von matriarchalischen zu patriarchalischen Gesellschaften stattgefunden hat, was aber was ausgelöst hat, ist wohl nicht so klar.

Von Prostitutionsbefürwortern immer das Argument, dass Sex für Frauen "frei", für Männer aber ein knappes Gut ist. Auch hier bin ich mir nicht so sicher, dass das ein Naturgesetz oder nicht viel mehr von den gesellschaftlichen Strukturen beeinflusst ist.

Also, Fragen über Fragen :unsure:
 
Gut, die Diskussion über das skandinavische Prostitutionsverbot hat bestenfalls nur am äußersten Rand was mit dem Thema des Threads zu tun, aber gut, wir haben es eben hier.

Ich finde das Thema von einer grundsätzlichen und philosophischen Seite recht interessant. Ich persönlich bin der Sexarbeit grundsätzlich positiv aufgeschlossen, von einer theoretischen Betrachtung her kann ich dem Konzept und den Argumenten für das Prostitutionsverbot aber etwas abgewinnen und stelle das hiermit zur Diskussion.

Jetzt kann es mehrere Gründe geben warum man findet, dass es keine Prostitution geben soll. Egal welcher der ist, auf den ersten Blick klingt dann das Konzept des Prostitutionsverbots gut. Auf den zweiten Blick kommen dann die von @Mitglied #340270 angeführten Probleme zu tragen, die auch real sind und die niemand abstreiten wird.

Auf den dritten Blick, würde ich argumentieren, dass es wieder schlüssig ist und ich begebe mich jetzt in die Rolle eines Befürworters des Prostitutionsverbots:

"Ja, klar gibt es keinen Schutz und keine Rechte für Prostituierte. Genauso wie wir die Käufer bestrafen, beschützen wir auch die Prostituierten nicht oder geben ihnen besondere Rechte. Wir wollen, dass Prostitution grundsätzlich nicht existiert. Wenn eine Frau von irgendjemanden zur Prostitution gezwungen wird, möge sie zur Polizei gehen und der/die sie dazu zwingt, wird ohnehin bestraft und die Frau von diesem Zwang befreit. Andererseits gibt es aber auch kein Recht freiwillig in der Prostitution zu arbeiten, sowie kein Recht, dass man dann, wenn man das macht, besondere Rechte oder besonderen, verbrieften Schutz hat. Wir als Gesellschaft bzw. Staat wollen Prostitution grundsätzlich nicht, also ist es auch nicht notwendig, hier besondere Vorkehrungen für Frauen zu treffen, die etwas machen, was sie eigentlich nicht machen sollten. Wenn die Gesellschaft bzw. der Staat entscheidet, dass eine Aktivität und der zugehörige Beruf unerwünscht ist, gibt es auch kein Recht diesen zu wählen."

Bin jetzt auf die Bewertungen und Ansichten zu diesem dritten Blick gespannt.
Ist der dritte Blick ernst gemeint oder Zynismus?
 
Es ist zwar so, dass Prostitution zur gleichen Zeit wie die Sesshaftwerdung, vor allem in Städten, und dem Wechsel von matriarchalischen zu patriarchalischen Gesellschaften stattgefunden hat, ....

Seh keinen kausalen Zusammenhang. Wieso sollte Prostitution in einer nomadisierenden/ nicht sesshaften Gesellschaft nicht möglivh sein?
 
ja Michael_71 irgendwie haben halt die meisten Leute doch mehr Probleme damit, wenn ihr Sohn od.ihre Tochter Dienstleistung Sex statt Dienstleistung Friseur machen will, da müsste man fragen warum das so ist. :unsure: "ältestes Gewerbe"klingt super, aber Ausbildung, Zertifikate, Anerkennung gibt es wenig, leider. Wenn man sich leicht zurückerinnert, ist es auch noch nicht so lang her, daß Kondome gar kein Thema waren, ob das dann immer so angenehm und spassig war, früher in den vorigen Jahrhunderten.....ich bin nicht sooo sicher :X3:
 
Ich hab jetzt noch nicht reingehört, aber in diesem Radio Feature soll es wieder ausgiebig um das nordische Modell gehen.
Warnung: 52 Minuten
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab jetzt noch nicht reingehört, aber in diesem Radio Feature soll es wieder ausgiebig um das nordische Modell gehen.
Warnung: 52 Minuten
Ich habe mir jetzt mehr als die Hälfte angehört. Selten so eine einseitige Berichterstattung (= nur Verteufelung der Prostitution) gehört. Eines mit Zwangsabgaben finanzierten Senders unwürdig.
 
Ist der dritte Blick ernst gemeint oder Zynismus?
Das war ernst gemeint. Ist jetzt nicht meine Meinung, aber ich habe als Diskussionsgrundlage die logische Kette eines Prostitutionsgegners dargelegt und warum in der Logik es integraler Teil ist, dass Frauen, die der Prostitution nachgehen, keine besondere Unterstützung bekommen.
 
Von Prostitutionsbefürwortern immer das Argument, dass Sex für Frauen "frei", für Männer aber ein knappes Gut ist. Auch hier bin ich mir nicht so sicher, dass das ein Naturgesetz oder nicht viel mehr von den gesellschaftlichen Strukturen beeinflusst ist.
Schon so etwas wie ein Naturgesetz. Oder besser eine evolutionär angelegte Grundtendenz. Für Männer gibt es zwei Strategien, ihre Gene effizient weiterzugeben:
Zum einen, Verantwortung als Vater zu übernehmen, und in Kooperation mit der Partnerin ein Kind großzuziehen, um so den Fortbestand der Gene sicherzustellen.
Zum anderen zahlt es sich aber auch aus, wann immer sich die Möglichkeit bietet, den Sexakt mit möglichst vielen verschiedenen Frauen zu vollziehen. Auch das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Erbinformation den Sprung in die nächste Generation schafft.

So haben uns Männer unsere Gene zu zwei sehr konträren Verhaltensmustern prädestiniert, von denen mal das eine, mal das andere die Oberhand gewinnt, und es obliegt unserer Kultur, sich damit herumzuschlagen.

Aus der Sicht des, äh, Weibchens gibt es nur eine einzige sinnvolle Strategie: Möglichst große Umsicht bei der Partnerwahl walten zu lassen. Auf Masse zu setzen ist unmöglich, gemessen an den immensen evolutionären Kosten einer Schwangerschaft und der verheerenden Aussicht, auf eigene Faust Nachwuchs großziehen zu müssen. Wir sprechen immerhin von der Savanne.

Also ja, Sex ist aus Sicht der Männer ein rares Gut. Denn Frauen sind tendenziell wählerisch.
Wir sind natürlich mehr als nur unsere evolutionären Wurzeln, geschenkt! Aber grundsätzlich ist unsere Hardware so verdrahtet.
 
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Genau, der Mann muss sein Zeugs loswerden, die Frau wählt aus. Das bedeutet auch, die Frau stellt die Bedingungen für Sex oder sie kann das tun.

Das kann sein, du bringst dann aber den Müll raus, oder wir fahren dann aber nach Italien in den Urlaub und nicht in den Schwarzwald, oder ich bekomme dann aber die Handtasche, oder du gibst mir Geld für meine Bereitschaft mit dir Sex zu machen, womit wir bei dem sind, was gewöhnlich als Prostitution bezeichnet wird.

Das Ganze ist sehr breit gefächert, sehr tief verwurzelt, hat biologistische Hintergründe, ist deshalb auch uralt und wird deshalb auch niemals enden. Prostitutionsverbot ist der lächerliche Versuch, in biologisch-anthropologische Grundkonstanten menschlicher Existenz einzugreifen, und ist zutiefst ungerecht, weil nur die Variante Sex gegen Geld getroffen wird (die oftmals für beide Seiten klarer und problemloser ist als andere Varianten).

Das Einzige und sehr Wichtige, was der Staat unbedingt sicherstellen muss ist, dass das Sexangebot seitens der Frau freiwillig erfolgen kann. Das ist sehr entscheidend (egal übrigens bei welcher Variante). Damit steht und fällt alles.
 
Zuletzt bearbeitet:
In skandinavischen Länder sind alle Escort und begleiten nur :).
Sexarbeit gibt es immer noch, nur Rechte für Sexarbeitende gibt es nicht, weil es offiziell keine Sexarbeit gibt.
In Schweden ist der Job ungemütlich, es droht:
Vermehrt Übergriffe, weil sich keiner anzeigen traut.
Obdachlosigkeit
Verlust von Sorgerecht für Kinder
Abschiebungen
Prostitution wird in Schweden bei Frauen nicht verfolgt, nur die Freier.
Abgeschoben werden sie wenn sie Sozialbetrug begehen.
 
wie die Damen dort im Schnitt 15 Stiche am Tag aushalten können...hmm)
Ich habe heute mit einigen gesprochen die wären froh wenn sie einen Stich am Tag hätten. Die 15 Stich sind eher Wunsch als Realität.
Selbst bei dem schönen Wetter war im Cafe am Hauptplatz zu Mittag der Gastgarten 3/4 leer in Bad Leonfelden. Die ggg schrecken viele ab.
In den Puffs ist es nicht viel anders.
 
Ich habe heute mit einigen gesprochen die wären froh wenn sie einen Stich am Tag hätten. Die 15 Stich sind eher Wunsch als Realität.
Selbst bei dem schönen Wetter war im Cafe am Hauptplatz zu Mittag der Gastgarten 3/4 leer in Bad Leonfelden. Die ggg schrecken viele ab.
In den Puffs ist es nicht viel anders.
Jo. Und warum wird der Fred " Sexdienstleistungen in Zeiten von Corona" geschlossen?
Frage an die Admins.
 
Das kann ich verstehen, wenn man bedenkt wie lange diese Flaute nun schon anhält.
Aber das ganze wird trotzdem wieder ins Laufen kommen...
wen ich mir die Besuchszahlen in den Casinos anschaue wo trotz diverser Aktionen nur ein Drittel der Besucher vor Corona da ist, habe ich so meine Zweifel. Diverse Geschäftszweige müssen halt zur Kenntnis nehmen das das untere Drittel der Gesellschaft durch Corona langfristig ausfällt da ihre finanzielle Lage zur Zeit nicht gerade rosig ist.
 
wen ich mir die Besuchszahlen in den Casinos anschaue wo trotz diverser Aktionen nur ein Drittel der Besucher vor Corona da ist, habe ich so meine Zweifel. Diverse Geschäftszweige müssen halt zur Kenntnis nehmen das das untere Drittel der Gesellschaft durch Corona langfristig ausfällt da ihre finanzielle Lage zur Zeit nicht gerade rosig ist.

Ja stimmt.
Viele können sich "nach" der Krise den Luxus nicht mehr so leisten.
Viele haben Ihren guten Job verloren oder häuften Schulden durch die Kurzarbeit auf.
 
Naja, Casino ist ja nicht überlebenswichtig.

Sex ist ein Grundbedürfnis und auch wenn sich der Geldfluss jetzt einschränkt, das Gewerbe wird auch das Überleben.

Das es aktuell vielen Mädchen schlecht geht, liegt leider auf der Hand!
Aber was bleibt, als sich so optimistisch wie möglich durch die nächste Zeit zu wurschteln? (Gut man kann sich auch pessimistisch durchwurschteln, aber das macht noch weniger Spaß)

Wenn ich darüber nachdenke, wie sich mein Verhalten verändert hat, fällt mir auf, dass ich etwas weniger experementier-freudig bin... ich gehe eher zu Mädels, wo ich weiß was ich bekomme und ich gut versorgt bin.

Sozusagen mein kleines Förderprogramm... 🙈
 
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