Alles Porno - oder was?

Mitglied #36022

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Liebe Gemeinde!


Wahrscheinlich haben die wenigsten hier etwas gegen Pornoschauen einzuwenden und jede(r) wird sein Interessensgebiet finden. :mrgreen: Nicht zuletzt das Internet hat wohl soetwas wie eine Revolution in dem Bereich ausgelöst. Ich bin anfang 30 und sehe gerne (wenn meine Freundin nicht da ist) Pornos, die Erinnerung daran hilft mir auch manchmal besser zu können, wenn ich sonst nicht so leistungsfähig bin.



Unlängst hatte ich eine Diskussion mit einem Freund, der einen Freund hat, der mit einer ein wenig älteren Frau zusammen ist. Der langen Rede kurzer Sinn, er hat eine ca. 16-jährige Stieftochter. Dieser Freund meinte nun, ich könne mir gar nicht vorstellen, was unter den Teens (wohlgemerkt untereinander) "heutzutage" punkto Sex abliefe. Er selbst - sonst sicher kein Vaserl - sei schockiert. :shock: Da in meinem Freundskreis keiner Kinder im pubertierenden Alter hat, habe ich sonst keine Erfahrungsberichte.

Unlängst hörte ich beim Bahnfahren eine Diskussion zwischen ca. 12-13 jährigen Burschen (Österreicher) mit: sie unterhielten sich darüber, dass einer von seinem Vater einen Porno bekommen habe und es ja grauslich war wie die Milch aus der Brust kam (es ging um Schwangeren-Sex):shock:



Schon von Sokrates wissen wir, dass er der Meinung war, dass die Jugend nichts mehr tauge und alles immer schlechter wird. Das meine ich aber nicht. :roll:

Ich selbst habe mir Gedanken gemacht :hmm: , wie es wohl sein muss, wenn man von früher Jugend an mit der ganzen Palette an Internet-Porno aufwächst (fast jeder hat wohl heute einen PC daheim). Von Bondage über Hurenberichte, einfach alles mitbekommt bevor man überhaupt wirklich geschlechtsreif ist.

Auch ich habe mich früh interessiert, habe im Kindergartenalter die Krone-S.5 ausgemalt, Erinnerungen an den Busen meiner knackigen Volksschullehrerin, mit ca. 15 heimlich erste Porno-Hefterln von einem Schulkollegen bekommen, sie mir beim Bundesheer dann selber gekauft usw.

Verändert sich aber heute durch überall in allen Varianten verfügbarer Internet-Porno die Wahrnehmung des/der anderen? Ändert sich das Sexualverhalten? Ändert es auch den Zugang der Mädchen?


Bin in dem Zusammenhang auf einen Artikel aus dem STERN vom letzten Sommer gestoßen, der meine Überlegungen bestätigt (wirklich lesenswert, Achtung 4 Seiten):

http://www.stern.de/politik/deutschland/581936.html?nv=ct_cb

In EMMA wurde die Debatte aufgegriffen...



Da im EF alle möglichen Leute sind:

Habt Ihr den Eindruck, dass sich das Sexualverhalten von Jugendlichen ändert?

Kann das ein Problem werden?



LG Graf Bobby
 
Das kann nur dann zu einem Problem werden, wenn die Eltern ihre Verantwortung in der Erziehung weiterhin vermehrt an Lehrer und sonst wem abgeben.

Wenn ich früher etwas "Verbotenes" gemacht habe, dann wurde mir das sehr deutlich von meinen Eltern beigebracht.
Heute wenden sich solche Eltern an die Medien und fordern von der Politik, dass das "Verbotene" generell für alle verboten werden muss.
Dann hat man ja als Eltern nicht mehr das Problem, dass man selber mal auf seine Kinder Acht geben muss.
 
Da stimmt, wenn die Eltern überhaupt ein Problem erkennen.

In dem Artikel geht es auch darum, dass Jugendliche einfach von den Eltern richtiggehend in Pornos eingeführt werden. Stichwort "sexuelle Verwahrlosung".
 
Da stimmt, wenn die Eltern überhaupt ein Problem erkennen.

In dem Artikel geht es auch darum, dass Jugendliche einfach von den Eltern richtiggehend in Pornos eingeführt werden. Stichwort "sexuelle Verwahrlosung".


Was ist "sexuelle Verwahrlosung"?
 
Vorab muß ich gestehen den Artikel nicht gelesen zu haben. Ich möchte aber eigentlich auch nur meinen persönlichen (!) Eindruck der "Jugend von heute" wiedergeben.

Ich konnte folgendes beobachten: Einerseits wird - da hast du recht- der Zugang zu einschlägigem Material immer leichter. Weiters - auch diese Auffassung teile ich - wird der Umgangston diesbezüglich auch immer flapsiger. Aber die tiefer liegenden Moralvorstellungen und Ideale erleben einen deutlichen konservativen Backlash.

Ich bin ein Kind der 90er und mußt mir schon von etwas älteren Freunden vorwerfen lassen "meine Generation" sei furchbar konservativ im Vergleich zu der ihren. Bleibt man bei dieser Art der Pauschalaussagen dann behaupte ich mal, die Kids von heute sind in ihrer Wertehaltung sehr viel konservativer als man es ihnen zutrauen würde. Wie gesagt, ganz im Unterschied zu der nach außen getragenen Coolness. Treue, Ehe, Familie sind viel wichtiger als zu "meiner Zeit"!

Conclusio: Auch die Jugend von "heute" ist nicht ganz verdorben... wenn auch nicht sooooo perfekt wie wir damals waren :lol::lol::lol:!

LG schickt Ninon

PS.: Noch ein Gedanke:Vor gar nicht allzu langer Zeit Konnte der Großteil der österreichischen Bevölkerung nur über einen einzigen gemeinsamen Schlafraum für die gesamte Familie verfügen. Da war es durchaus üblich, daß die Eltern sexuell zugange waren während die Kinder im selben Raum schliefen -oder eben nicht schliefen. Und das war "live" und nicht am Bildschirm zu beobachten...
 
PS.: Noch ein Gedanke:Vor gar nicht allzu langer Zeit Konnte der Großteil der österreichischen Bevölkerung nur über einen einzigen gemeinsamen Schlafraum für die gesamte Familie verfügen. Da war es durchaus üblich, daß die Eltern sexuell zugange waren während die Kinder im selben Raum schliefen -oder eben nicht schliefen. Und das war "live" und nicht am Bildschirm zu beobachten...

Dann war ich wohl nicht der einzige Vierjährige der vom Stockbett runter gerufen hat zu seinen Eltern: "Jetzt gebts amal a Ruh!"
(klingt vl witzig, war aber so)
 
Dazu ein Absatz aus dem STERN Artikel:

"Jeden Nachmittag beobachtete die Streetworkerin Ayten Köse eine Gruppe Jungen, die auf der Straße direkt vor ihrem Neuköllner Büro rumhingen. "Die waren so neun, zehn Jahre alt. Und ständig haben sie den einen gehänselt. Es wurde immer schlimmer", erzählt sie. Schließlich sprach sie den Jungen an. Der druckste rum. Es sei, na ja, wegen seiner Mutter, ihren Männern und so. Die Mutter veranstaltete kleine Shows für den Sohn und seine Freunde. Wenn die ihn zu Hause besuchten, dann zeigte sie ihnen gern einen Pornofilm. Ab und zu durften sie auch zuschauen, wie sie mit einem Liebhaber Sex hatte. "Natürlich habe ich die Mutter angesprochen", sagt Ayten Köse. "Aber die hat nur gesagt: "Ich weiß gar nicht, was sie wollen. Das ist doch nur Sex. Ist doch ganz normal"."
 
Ob nun alles Porno oder auch nicht...Wenns was sehenswertes gibt das sehe ich mir auch schön an :)

Lade gerade wieder was von Sylvia Saint runter...Die hats gut drauf die Frau...
 
Porno hat mit der realen Sexwelt nicht viel gemeinsam. Aber gut wers unbedingt braucht
 
Ich finde um das Thema wird generell zuviel Theater gemacht, und desto mehr Moralvorstellungen man da reinpacken will desto abartiger wird das Verhältnis der Menschen zur Sexualität.

Wenn ich mir mit 10 die Sexheftl'n vom Daddy geklaut hab dann weil's mich interessiert hat, und ich denke nicht das es mich in irgendeiner Art verdorben hat. Heutzutage ist das natürlich um einiges leichter geworden, aber niemand wird dazu gezwungen sich etwas anzuschauen, und wenn er es freiwillig möchte dann soll er/sie das Recht dazu haben. Ich bin zwar auch manchmal überrascht von der freizügigkeit so mancher ~20-jähriger Mädels, aber ich find's gut, soll doch jeder machen was ihm/ihr Spaß macht.

Und die abartigsten Dinge passieren doch eh meist in den prüden Gesellschaften, da ist sexuelle Freiheit ein Schritt in Richtung Normalität, und der moralische Zwang die Gefahr. :)
 
Der langen Rede kurzer Sinn, er hat eine ca. 16-jährige Stieftochter. Dieser Freund meinte nun, ich könne mir gar nicht vorstellen, was unter den Teens (wohlgemerkt untereinander) "heutzutage" punkto Sex abliefe. Er selbst - sonst sicher kein Vaserl - sei schockiert. :shock: Da in meinem Freundskreis keiner Kinder im pubertierenden Alter hat, habe ich sonst keine Erfahrungsberichte.

Was heisst: dein Freund sei kein "Waserl"? Vielleicht ist er nur verklemmt? :mrgreen:

Aber im Ernst: ich habe eine Tochter im Teenageralter - und kann Ninon nur zustimmen: die Jugend wird in meinen Augen gerade wieder eher konservativer... zumindest die jungen Leute, die ich kenne!

In dem Artikel geht es fast ausschliesslich um Jugendliche aus "Problemzonen", die ohnehin bereits in Betreuung sind, weil es im sozialen Bereich Defizite gibt. Dass dort Verwahrlosung eben nicht nur im alltäglichen, sondern auch in allen anderen Bereichen stattfindet, wundert nur jemanden, der damit nichts zu tun hat. Ich weiss aus meiner Jugend, dass die Mädchen aus der Barackensiedlung in meinem Heimatort schon in den 70er-Jahren dafür bekannt waren sexuell freizügig zu sein ... den Ausdruck Gang-Bang kannte ich damals zwar auch noch nicht - aber heute weiss ich, dass davon vor 30 Jahren schon die Rede war! ( den Ausdruck kannte halt noch keiner :mrgreen:)

Schon von Sokrates wissen wir, dass er der Meinung war, dass die Jugend nichts mehr tauge und alles immer schlechter wird. Das meine ich aber nicht. :roll:

Auch ich bin der Meinung, dass das so nicht stimmt - wenn ich meine Tochter und ihre Freunde so ansehe, muss ich sagen: die Kids sind gut drauf! Wenn man sieht, welche Anforderungen an die Jugendlichen gestellt werden, was die heutzutage in der Schule lernen müssen, denke ich oft, das ist wesentlich anspruchsvoller und umfassender, als es zu meiner Zeit war. Ich erlebe tagtäglich wie gut das soziale Netz bei diesen Kids funktioniert, wie sie sich gegenseitig stützen und helfen.

Verändert sich aber heute durch überall in allen Varianten verfügbarer Internet-Porno die Wahrnehmung des/der anderen? Ändert sich das Sexualverhalten? Ändert es auch den Zugang der Mädchen?

Natürlich ist der Zugang einfacher - aber auch da kann ich nur aus meiner Erfahrung sagen: Jugendliche, die in einem intakten sozialen Umfeld aufwachsen, interessieren sich kaum für Pornografie. Eine Zeitlang ist ihnen sogar alles, was mit Sex zu tun hat einfach nur peinlich! Zum Glück ist heute nicht mehr alles so verkrampft wie früher, ich kann mich noch mit Schaudern an einen alten Mann erinnern, der uns beim Küssen im Park aufs übelste beschimpft hat - diese Zeiten sind wohl vorbei! Zum Glück!

Durch das was in Pornos läuft, wird sich der Zugang für Mädchen zur Sexualität nicht ändern. Der ändert sich dadurch, dass Mädchen heutzutage mehr Chancen in jedem Bereich haben, dadurch ein anderes Selbstbewusstsein bekommen und sich deshalb auch beim Sex anders verhalten ;)
Vielleicht denke ich da zu optimistisch - aber irgendwann wird es so weit sein ;)
Ich glaube, es hat sicher damit zu tun, in welchem sozialen Umfeld man aufwächst UND wie die familiären Bedingungen sind. Es gibt heutzutage auch eine "Wohlstandsverwahrlosung" - Familien in denen eigentlich der finanzielle Background stimmt, aber man kümmert sich kaum um den Nachwuchs. Aber auch das gabs früher auch schon - denken wir doch nur an die "Herrschaftssöhnchen", die wir aus der Literatur kennen!

Also alles in allem - alles schon mal dagewesen ;)

Das kann nur dann zu einem Problem werden, wenn die Eltern ihre Verantwortung in der Erziehung weiterhin vermehrt an Lehrer und sonst wem abgeben.

Wenn ich früher etwas "Verbotenes" gemacht habe, dann wurde mir das sehr deutlich von meinen Eltern beigebracht.
Heute wenden sich solche Eltern an die Medien und fordern von der Politik, dass das "Verbotene" generell für alle verboten werden muss.
Dann hat man ja als Eltern nicht mehr das Problem, dass man selber mal auf seine Kinder Acht geben muss.

Ganz kann ich dir nicht folgen, was du meinst - wenn Eltern sich an Medien wenden, also initiativ werden, schieben sie Verantwortung ab?? Ich würde sagen, das Gegenteil ist der Fall ;)
 
@apaolo964
@sextr

Liebe Freunde!

Wenn Ihr nur postet, damit ihr Eure posting-Zahl erhöht, laßt es bitte sein.

Es gibt hier NICHT darum, ob wir Pornos super finden :roll:, sondern ob frühe und kontinuierliche Konsum von Pornographie, v.a. in der Pubertät (früher mußte man sich mühsam Heftln besorgen, heute kann man als 8 jähriger jede sexuelle Spielart in action sehen, die früher geborene vielleicht 10-15 Jahre später kennengelernt haben) auch eine Veränderung des Sexualverhaltens nach sich zieht.

Ob die Jugendliche heute immer freizügiger werden.

LG

GB


PS: Es ist echt schwierig, ein anspruchsvolleres Thema hier zu behandeln.:hmm:
 
...andererseits ist die Frage, wo Pornographie anfängt und auch, in welche Intensität.
Ich, als Jahrgang 1971 habe mir sehr gerne "Eis am Stil" angeschaut, wo meine Mutter schon den Fernseher abgedreht hat.
Wenn ich meine heutigen sexuellen Aktivitäten betrachte, haben sie mit den Kalauern von damals überhaupt nichts gemein.
Daher bin ich der Auffassung, dass, egal ob Pornofilme oder nicht, die Sexualität von der Persönlichkeit, dem Charakter geprägt wird.

Davon abgesehen...
ich würde vor meinem Kind meine (geliehenen) Filme keinesfalls offen herum liegen lassen. Schließlich hat das Thema "FSK" eine Bedeutung und die würde ich nicht außer Acht lassen.
Sexualität soll sich entsprechend der Reife entwickeln und braucht ihre eigene Nonchalance.

LG :winke:
 
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