Als CD unterwegs in der Schweiz - und es geht doch

D

Gast

(Gelöschter Account)
Ich habe schon mehrfach berichtet, dass Ditta "raus will" und so habe ich, wenn auch noch fast ausschliesslich Nachts den Schritt aus meiner Wohnung wage - als Ditta.
Hierbei provoziere ich, bewusst oder unbewusst, zunehmend auf Mitbewohner und Passanten zu stossen.
Zwar wurde Ditta folglich schon gesehen, doch blieb immer die Frage offen: Was sehen die tatsächlich?
Ist es nicht so, dass die meisten, wenn überhaupt einen Blick auf einen werfen und dann sehen, was sie zu sehen glauben? Haare, Kleidung, Brüste - Frau!
Ich habe dann auch riskiert beim Crossdressing erwischt zu werden. Auch das brachte nicht den Volksaufstand. Selbst eine Verkehrskontrolle in welche ich crossdressed "hineinfuhr" erwiess sich als, seitens der Polizei, ausgesprochen liberal. Die Beamten liessen sich sogar versichern, dass ich ein Natel (=Handy) dabei hätte um nötigenfalls Hilfe rufen zu können - fürsorglich.
Diese Woche wurde ich beim Ausgang als Ditta in Olten (Kanton Solothurn) das erste Mal direkt von einem jungen Mann (Patrick) angesprochen und es ergab sich ein sehr interessantes Gespräch, wir sind ein Stück des Weges zusammen geangen und dann noch fast eine Halbe STunde direkt gegenüber dem Hauptbahnhof beieinander gestanden um uns zu unterhalten. Patrick lobte gar mein Styling und schmeichelte mir ich sähe "wirklich sehr gut aus".
Das mach doch Mut zu mehr - oder nicht?
 
Freut mich sehr für dich. Manchmal hat man Glück, manchmal Pech. Wichtig ist es, stets souverän zu lächeln.
Und wenn der Moment kommt, wo sich jemand über dich lustig macht, bist du vorbereitet und lässt es unberührt lächelnd abperlen.
 
War selbst darüber erstaunt, wie selbstverständilich und wenig aufgeregt ich mich umdrehen und antworten konnte ...
 
Was früher einmal üblich war, wie die Tunika, ein kurzer Rock, der Römer und der Germanen ist heute Cross Dressing, und was heute als Cross Dressing gilt, setzt sich in 100 Jahren vielleicht als Alltagslook durch.
Zur Zeit Mozarts trugen die Männer im Ausgang weisse Perücken mit langen Rossschwänzen, 100 Jahre danach war der streng preussische Bürstenschnitt Mode und heute tragen immer mehr Männer wieder einen Rossschwanz. Noch deutlicher ist der Wandel beim weiblichen Geschlecht: um 1945 herum war es den Mädchen der Basler Töchterschule verboten, sich mit Hosen zu kleiden, aber heute sind bei unseren Frauen Hosenträgerinnen selten geworden.
 
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