Ich kann beim besten Willen keinen Autismus in dem Thread erkennen. Das sind doch wirklich größtenteils Leute die sich mit einem Begriff schmücken, um mach Unzulänglichkeit einen Namen zu geben.
Meine Gedanken gingen auch in die Richtung. Da ich aber die Schreiberlinge hier nicht kenne, kann und will ich keine Einschätzung abgeben (klar, bin ja sowieso kein Spezialist). Lediglich ein Gefühl bzw allgemeiner Eindruck.
Lieber Threadersteller, ich beziehe mich hier nun rein auf die Sachverhalte (!) und nicht, inwieweit sie bei dir irgendwas bedeuten, aussagen, Zeichen sind etc.
Jedenfalls, bei solchen Sachen, denke ich mir überwiegend:
Bei sozialen Interaktionen bin ich extrem gestresst.
Gestern mit einer Freundin getelt und sie meinte auch, dass seit Corona (aber auch schon davor leicht) die Abneigung gegenüber Menschen zugenommen hat. Sie meinte (auch eher spasseshalber), dass sie als Misanthropin durchgehen könnte
Jetzt bei jeder einzelnen (!) Interaktion wäre schon krass, kann ich aber in diesem Fall nicht beurteilen (will ich auch gar nicht). Aber dass viele Menschen Menschenmassen bzw. eine Menge von Menschen nicht mögen, stressen usw ist jetzt nicht soooooo neu oder ungewöhnlich.
Gesprächen zu folgen ist schwer, oft fällt mir erst Stunden später ein was ich denn antworten hätte sollen.
Schlagfertigkeit hat man - oder eben nicht. Ich habe sie auch nicht... Ich kann übrigens Gesprächen manchmal auch schwer folgen - wenn sie langweilig sind.
Freundschaften zu schließen ist auch schwierig.
Viele Menschen sind introvertiert(er) und tun sich schwer. Manche
wollen auch gar nicht?
Zwischen den Zeilen zu lesen ist ebenso schwer.
Mann kann das, oder eben auch nicht. Oft wird sogar zu viel zw. den Zeilen gelesen und somit interpretiert und somit oft fehlinterpretiert...
Ich nehme alles wortwörtlich und sehr persönlich.
Manche können Abstanden halten und nehmen, andere nicht... Ich denke, dass Abstraktion auch dazu gehört.
UND: Ich bin absolut Ehrlich und Verlässlich, und durch diese Ehrlichkeit (die oft zu ehrlich ist) hatte ich schon Probleme. Eine nicht durchdachte brutale Ehrlichkeit kann immer wieder großen Schaden anrichten. Einer Ärztin hab ich z.B gesagt, dass sie etwas an ihrer Frisur verändern könnte bzw. das sie mir nicht gefällt - was aber nicht böse gemeint war von mir.
Spielt nun auch ins vorige rein, aber Empathie hat man - oder eben nicht bzw. eher weniger. Mir deucht sowieso, dass in unserer individualisierten Gesellschaft Empathie eine Eigenschaft ist, die abhanden kommt.
Zum besagten Beispiel, könnte ich auch das Gegenteil schreiben, quasi: "mir sind Menschen so egal, ich hasse sie. Ich pfeif drauf, was meine Ärztin für eine Frisur hat. Ich schweige dazu, mir ist das nicht mal aufgefallen, weil sie mir einfach egal ist." Weil ich nichs gesagt habe, fühlte sich die Ärztin beleidigt. Bin ich nur ein Menschenhasser (Misanthrop)? Egoist? Zu zwischenmenschlichen Beziehungen nicht fähig? Uswusf.
So oder so kann ein Schuh daraus gemacht werden.
Der Kontakt mit Menschen im allgemeinen kostet sehr viel Energie, so das es schon oft Mittag / Nachmittag anfängt das ich sehr müde werde.
Das wäre als einziges mE etwas ungewöhnlich(er).