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Gast
(Gelöschter Account)
@Schweineigel
Das Problem mit solchen Seiten (die der Aids-Kritiker) ist, dass sie von Laien gemacht wurden und meist nur Halbwahrheiten enthalten. Die Aids-Kritiker, ich meine jetzt die Richtigen wie z.B. Prof. Peter Duesberg, bringen durchaus diskussionswürdige Argumente ins Spiel. Und solche Diskussionen sind enorm wichtig in der Medizin, da diese eine sehr unscharfe Wissenschaft ist. Die "Amateur-Aids-Kritiker" wie z.B. Nitsche (von dem Grubers Link stammt) nehmen kleine Schnipsel aus diesen wissenschaftlichen Diskussionen und basteln daraus eine Verschwörungstheorie zusammen die ihres Gleichen sucht. Das Problem dabei ist, dass viele Menschen für solche Sensationen sehr empfänglich sind. Diese Empfänglichkeit ist auch der Hauptgrund dafür, weshalb z.B. die Bildzeitung die auflagenstärkste Zeitung ist obwohl im Grunde nur Scheisse drinsteht.
Ich will mal kurz auf deine 5 Punkte eingehen, nicht mit dem Ziel diese zu wiederlegen, sondern um weiterführende Denkanstösse zu liefern:
Die Statistiken für Afrika (und auch für alle anderen Länder) sind keine absolute, 100% stimmende Zahlen, sondern Hochrechnungen die aus Stichproben resultieren. Ich hatte mal das Beispiel von 1,5% Infizierte für Thailand genannt. Genaugenommen lautet die Zahl:
"Adult (15-49) HIV prevalence rate: 1.5% (range: 0.8%-2.8%)"
Das bedeutet, es können 0,8% oder auch 2,8% sein, oder irgend was dazwischen. Man nimmt im Mittel 1,5% an. Was bedeutet die "range"? Ganz einfach: Hier sind nicht nur Toleranzen durch die Stichproben eingerechnet, sondern auch mögliche Fehldiagnosen. Fehldiagnosen heisst aber nicht nur fälschlicherweise positive Diagnosen, sondern auch fälschlicherweise negative. Du siehst, ganz so einfachen wie du denkst machen es sich die Fachleute auch wieder nicht. Dass, wie du schreibst, "der ein oder andere falsch positiv in den Büchern steht" bezweifelt doch keiner. Es ändert aber doch nichts an dem Problem oder den Tatsachen.
Im Übrigen schreibst du schon wieder: "... die in der Anfangszeit von HIV/AIDS gereicht wurden..". Noch mal zur Erinnerung: Wir haben 2005. Lass uns doch lieber über den heutigen Stand der Dinge diskutieren. Das macht viel mehr Sinn.
Noch was zum Abschluss:
Ich will keinesfalls ausschliessen, dass die Minderheit (die AIDS-Kritiker) recht hat. Ich hoffe es sogar sehr. Aber letztlich habe ich auch keine richtige Ahnung von dem Zeugs und da es quasi um mein Leben geht, werde ich mich lieber auf die Meinung der überwältigenden Mehrheit der AIDS-Forscher verlassen und nicht auf die Meinung einer verschwindend kleinen Minderheit von den Kritikern unter den Forschern. Wovor ich aber jeden dringend abraten möchte ist, sich die eigene Meinung anhand der Amateurseiten wie die von Nitsche & Co. zu bilden, sondern seriöse und wissenschaftlich fundierte Informationsquellen zu lesen. Die gibt es auch von den "richtigen" AIDS-Kritikern zur Genüge. Und da liesst sich alles bischen anders als bei Nitsche & Co.
Schönen Feierabend noch
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Das Problem mit solchen Seiten (die der Aids-Kritiker) ist, dass sie von Laien gemacht wurden und meist nur Halbwahrheiten enthalten. Die Aids-Kritiker, ich meine jetzt die Richtigen wie z.B. Prof. Peter Duesberg, bringen durchaus diskussionswürdige Argumente ins Spiel. Und solche Diskussionen sind enorm wichtig in der Medizin, da diese eine sehr unscharfe Wissenschaft ist. Die "Amateur-Aids-Kritiker" wie z.B. Nitsche (von dem Grubers Link stammt) nehmen kleine Schnipsel aus diesen wissenschaftlichen Diskussionen und basteln daraus eine Verschwörungstheorie zusammen die ihres Gleichen sucht. Das Problem dabei ist, dass viele Menschen für solche Sensationen sehr empfänglich sind. Diese Empfänglichkeit ist auch der Hauptgrund dafür, weshalb z.B. die Bildzeitung die auflagenstärkste Zeitung ist obwohl im Grunde nur Scheisse drinsteht.
Ich will mal kurz auf deine 5 Punkte eingehen, nicht mit dem Ziel diese zu wiederlegen, sondern um weiterführende Denkanstösse zu liefern:
Es gibt auch viele andere Viren, die noch nicht isoliert werden konnten, z.B. Hepatitis-C oder BSE (Rinderwahn). Der standardisierte wissenschaftliche Nachweis, der aus 4 Kriterien besteht, konnte noch nicht erbracht werden, da dieser zwingend die Isolation des Virus vorraussetzt. Wäre die Isolation des HIV so einfach möglich, dann gäbe es schon längst einen Impfstoff. Der Nachweis des HIV kann (und ist) auch auf andere Art und Weise möglich, die nicht dem Standardverfahren entspricht. Zu Recht hast du zu den Standards geschrieben: "... die bis zu den 70iger Jahren galten...". Wir haben das Jahr 2005 (was die Möchtegern-Aids-Kritiker gerne mal vergessen).1. Das Virus konnte noch nie isoliert werden. Alle Standards, die bis zu den 70iger Jahren für Erreger galten, wurden bei der Entdeckung des HIV-Virus außer acht gelassen.
Ich habs zwar schon mal geschrieben, aber bitte: Es gibt NICHT NUR EINEN EINZIGEN AIDS-Test. Der einfachste und billigste ist sicherlich der Antikörpertest der den Nachweis von Antikörpern für Retrovieren im Blut erbringt. Dieser ist aber nicht zwangsläufig ein Nachweis von HIV, da er, wie du richtig bemerkt hast, auch auf andere Krankheiten anspricht. Aber er ist ein erstes Indiz. Man kann danach einen NASBA, bDNA oder PCR Test machen (es gibt noch weitere), welche die Anzahl der HI-Viren im Blut bestimmen können. (auch das lassen die Möchtegern-Aids-Kritiker gerne weg).2. Es wurden eine Menge Krankheiten zum AID-Syndrom zusammengefaßt, alle diese Krankheiten gab es auch schon vor HIV! Die HIV-Tests sind übrigens nicht so spezifisch wie man immer glaubt, es gibt Infektionskrankheiten wie z.B. Malaria, die einen falsch positiven Test hervorrufen können. Also ist es, gerade in Afrika mit Millionen Malariatoten, durchaus möglich, daß der ein oder andere falsch positiv in den Büchern steht.
Die Statistiken für Afrika (und auch für alle anderen Länder) sind keine absolute, 100% stimmende Zahlen, sondern Hochrechnungen die aus Stichproben resultieren. Ich hatte mal das Beispiel von 1,5% Infizierte für Thailand genannt. Genaugenommen lautet die Zahl:
"Adult (15-49) HIV prevalence rate: 1.5% (range: 0.8%-2.8%)"
Das bedeutet, es können 0,8% oder auch 2,8% sein, oder irgend was dazwischen. Man nimmt im Mittel 1,5% an. Was bedeutet die "range"? Ganz einfach: Hier sind nicht nur Toleranzen durch die Stichproben eingerechnet, sondern auch mögliche Fehldiagnosen. Fehldiagnosen heisst aber nicht nur fälschlicherweise positive Diagnosen, sondern auch fälschlicherweise negative. Du siehst, ganz so einfachen wie du denkst machen es sich die Fachleute auch wieder nicht. Dass, wie du schreibst, "der ein oder andere falsch positiv in den Büchern steht" bezweifelt doch keiner. Es ändert aber doch nichts an dem Problem oder den Tatsachen.
Die Weltbevölkerung ist auch während des zweiten Weltkriegs (über 50 Mio. Tote) nicht zurückgegangen und in der Statistik kaum spürbar. Das liegt daran, dass pro Jahr sowieso ca. 110 Mio. Menschen sterben. Warum sollten also die 2-3 Mio. AIDS-Tote jährlich ins Gewicht fallen? Die Zahlen von Afrika sind in den 80er und anfang der 90er Jahre stark übertrieben gewesen. Stimmt. Lag vieleicht daran, dass es keine halbwegs verlässliche Tests gab und die Auswirkungen mangels Informationen über dass noch unbekannte Virus zu hoch eingeschätzt wurden. Aber was bringt uns diese Diskussion über die Fehler in der Vergangenheit? Die Basis kann doch nicht das Wissen von vor 20 Jahren sein, sondern nur das heutige Wissen. Und heute sind sowohl die Zahlen sehr viel verlässlicher als auch die Testmethoden.3. Haben sich die Sterbefälle auf der Welt durch AIDS stark erhöht? Haben wir vielleicht schon einen epidemiebedingten Rückgang der Weltbevölkerung? Nein, natürlich nicht, es gab ja Aufklärungskampagnen. Gerade in Afrika scheinen die Zahlen schon etwas "aufgehübscht" worden zu sein, manche Länder hätten, wenn man die angegebenen AIDS-Toten herausrechnet, fast keine "normalen" Toten mehr.
Das ist zweifellos richtig. Aber letzlich ist das nun mal der (fast) normale Weg eines Medikaments, so brutal es sich auch anhört. Die Chemotherapie für einen Krebskranken ist noch toxischer als die Medikamente gegen AIDS, wie z.B. die Proteasehemmer. Dass die Chemotherapie einen Krebskranken schon hin und wieder mal früher dahinrafft als der Krebs selbst, das bezweifelt auch niemand. Aber was willst du machen? Statistisch gesehen leben AIDS-Patienten nach der Einnahme des Zeugs länger, auch wenn man die Toten einrechnet die durch das Medikament selbst sterben. Soll man es ihnen nun verwehren, weil eine sehr kleine Gruppe von Wissenschaftlern den Sinn der Medikamente in Zweifel stellt? Es gibt viel, viel mehr Wissenschaftler, welche die Chemotherapie bei Krebs in Zweifel stellen. Ich würde aber keine Sekunde zögern eine Chemo zu machen wenn es mich mal erwischt.4. Die Mittel, gerade die, die in der Anfangszeit von HIV/AIDS gereicht wurden, sind selbst stark zytotoxisch. Da es nie wirkliche Doppelblindstudien gegeben hat, kann man auch nicht wissen, ob die Leute, zumindest einige, nicht einfach nur an den Medikamenten sterben. Und neue Medikamente werden wiederum gegen die alten getestet und sind, mit ein wenig Glück, weniger tödlich. Und schon haben wir ein neues Wundermittel, es heilt HIV zwar nicht, aber man lebt länger.
Im Übrigen schreibst du schon wieder: "... die in der Anfangszeit von HIV/AIDS gereicht wurden..". Noch mal zur Erinnerung: Wir haben 2005. Lass uns doch lieber über den heutigen Stand der Dinge diskutieren. Das macht viel mehr Sinn.
Auch in der Krebsforschung steckt eine Menge Geld. Mehr noch als in der AIDS-Forschung. Es gibt auch eine "Krebs-Abteilung" in der UN, bzw. in der WHO. Zweifelst du auch an den Zahlen zu Krebs, an der Existenz von Krebs usw. Das gleiche gilt auch für alle anderen Krankheiten für die es Forschungsgelder gibt, sei es nun für Masern, Durchfallerkrankungen oder Tripper. Alles nur erfundene Krankheiten um sich die Forschungsgelder zu sichern? Die meisten Forscher, die zu den AIDS-Kritikern gehören, leben übrigens auch von Forschungsgeldern. Schiessen die sich jetzt ins eigene Knie?5. In HIV/AIDS steckt eine Menge Geld. Davon leben Pharmakonzerne, Regierungen bekommen dafür Unterstützung, es gibt sogar eine eigene UN-Struktur. Es gibt also eine Menge Leute, die ein Interesse daran haben, daß es AIDS gibt.
Noch was zum Abschluss:
Ich will keinesfalls ausschliessen, dass die Minderheit (die AIDS-Kritiker) recht hat. Ich hoffe es sogar sehr. Aber letztlich habe ich auch keine richtige Ahnung von dem Zeugs und da es quasi um mein Leben geht, werde ich mich lieber auf die Meinung der überwältigenden Mehrheit der AIDS-Forscher verlassen und nicht auf die Meinung einer verschwindend kleinen Minderheit von den Kritikern unter den Forschern. Wovor ich aber jeden dringend abraten möchte ist, sich die eigene Meinung anhand der Amateurseiten wie die von Nitsche & Co. zu bilden, sondern seriöse und wissenschaftlich fundierte Informationsquellen zu lesen. Die gibt es auch von den "richtigen" AIDS-Kritikern zur Genüge. Und da liesst sich alles bischen anders als bei Nitsche & Co.
Schönen Feierabend noch
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