Beschneidung der Frau

Gibt es hier Frauen die sich aus freiem Willen die Schamlippen und/ oder die Klitoris haben entfernen lassen? Wenn JA was war der Grund dafür? Beschneidung der Frau ist ja in afrikanischen Ländern auch heute noch ( leider) an der Tagesordnung! Aber hier bei uns?
Bitte keine unqualifizierten Kommentare!
Ich glaube man sollte da nichts durcheinander bringen. Eine Beschneidung wie sie in vielen islamischen Ländern, inzwischen aber auch schon in Wien, London und einigen Städten mehr illegal praktiziert wird hat nicht viel mit der inzwischen recht bekannten Schönheitsoperation zu tun.

Manchmal meint es die Natur eben etwas zu gut mit manchen, was viele optisch oder auch im Alltag stört. Da ist dann eine korrekt gemachte Operation natürlich ein persönlicher Wunsch.

In anderen Kulturen werden die Frauen aber dazu gezwungen, entweder mit Gewalt, Erpressung oder Druck bzw. der etablierten Kultur.

Die Ziele der Beschneidung sind da auch je nach Region recht unterschiedlich. In manchen Kreisen ist es ein weniger starker Eingriff der eher dem Brauchtum unterliegt, in anderen Regionen will man aus religiösen Motiven die sexuelle Lust und Orgasmusfähigkeit völlig zerstören.

Das Ritual stammt noch aus vorislamischen Zeiten, wird aber auch in der Geschichte Mohammeds behandelt. So sagte Mohammed selbst zu einer "Beschneiderin" sie solle nicht zu viel wegschneiden. Daher ist es umso verwunderlicher das gerade in muslimischen Ländern oft eine extreme Art der Beschneidung angewendet wird.

In Österreich selbst gibt es auch rechtliche Bestimmungen dazu. Eine Korrektur der Schamlippen etc. bekommt man für ein paar Tausender bei jedem Schönheitschirurgen. Eine Beschneidung bei Frauen ist selbstverständlich nicht erlaubt.

Trotzdem habe ich mich einmal dazu etwas schlau gemacht und privat nachgeforscht. Eine Person die Frauen in Wien auch beschneidet war durch die "Afrika-Community" nicht schwer zu finden. Die Antwort bei den Stellen wo ich vermutet hatte sie würden aktiv werden aber umso ernüchternder.

"Es widerspricht unseren Ansichten in derartigen Fällen von Rechtsmitteln gebrauch zu machen um Opfer von Genitalverstümmelung nicht in Angst und Schrecken zu versetzen, da diese ansonsten auf medizinische Hilfe verzichten könnten... Blabla...!"
Im Klartext, selbst wenn Fälle in Österreich aufgedeckt werden, wird weggesehen! Ohne Opfer Einvernahme keine Anklage. Also quasi schon geduldet.

Lesenswert zu dem Thema ist z.B. Karawane der Hoffnung: Mit dem Islam gegen den Schmerz und das Schweigen : Nehberg, Rüdiger, Weber, Annette: Amazon.de: Bücher

Aber trotzdem sollte man die Geschichte nicht mit einer Schamlippenkorrektur, Klitoriskorrektur, Vaginalstraffung, Venushügelkorrektur usw. usf. verwechseln die oft dazu dient mehr Spass im Leben und beim Sex zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber hier bei uns?
Lange Zeit üblich, praktiziert und man war in Frau durchaus immer in Gefahr.
Wir hier haben zu diesem Thema eine eigene Geschichte, die scheinbar niemand bekannt sein dürfte. Ein dunkles Kapitel über das man nicht spricht und doch das Bild der weiblichen Sexualität über Jahrzehnte prägte?
Da ich mich mit dem Thema nicht mehr näher beschäftigen will:

Bis weit in die 40iger vorigen Jahrhunderts manchen unbekannt, konnten Männer, Väter, Onkeln die Frauen der Familie beschneiden lassen - hier in unseren Breitengraden. Ein Wiener Arzt ganz gut im Geschäft beim Messerwetzen gegen den unnatürlichen Sexualtrieb, den Frauen nicht haben durften, ohne als krank und somit beschneidungswürdig zu gelten.
Sexuelles weibliches Begehren, Masturbation wird als krank und behandlungswürdig eingestuft und wird behandelt.
All jene die ob der weiblichen Beschneidung von Frauen erschüttert sind, das barbarisch finden.
Hier in Europa und in der westlichen Welt gerne vollzogen um Frauen von krankhaften Trieben zu befreien.

Auch wenn die weibliche Beschneidung in Europa bereits seit dem Mittelalter bekannt ist, so wird sie jedoch erst im 19. Jahrhundert bis in die 1940er Jahre breiter diskutiert und praktiziert. Klitoridektomien (operative Entfernungen der Klitoris) und andere operative Eingriffe wie Kauterisationen(Abtrennen der sekundären äußeren Geschlechtsorgane durch Hitze)und Infibulationen (Verschließung der Genitalöffnung) werden zur Bekämpfung von „weiblichen Leiden“ wie Hysterie, Nervosität, Nymphomanie, Masturbation vorgenommen, um diese zu heilen.2627 Bedeutende Fürsprecher dieser Praktiken sind der Londoner Arzt Isaac Baker Brown, welcher Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 1 -3000 -014/18Seite 7Texte veröffentlicht, in denen er die Klitoridektomie zur Behandlung vorher genannter, nervöser Erkrankungen empfiehlt und der Wiener Gynäkologe Gustav Braun, welcher ebenfalls Klitoridektomien vornimmt, um Vaginismus und Masturbation zu kurieren. Die Verbreitung der Klitoridektomie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lässt sich vermutlich unter anderem im Zusammenhang mit der Anti-Masturbations-Debatte, der Idee der Reflexneurose und der allgemeinen Annahmen über weibliche Sexualität erklären .So wird Masturbation allgemein als eine Krankheit oder als krankheitsauslösend aufgefasst. Weiter nimmt man an, dass die weiblichen Genitalien Neurosen und Störungen, wie z.B. Hysterie, auslösen können. Zudem geht man davon aus, dass das weibliche Sexualverlangen und-empfinden grundsätzlich geringer sei als das des Mannes. Zeigt eine Frau ein von dieser Auffassung abweichende Verhalten, gilt dies als krankhafte Nymphomanie und somit als behandlungswürdig. Auch wenn die Klitoridektomie in der Fachwelt des 19. Jahrhunderts in Europa kontrovers diskutiert wird und der Arzt Isaac Brown 1867 seine Entlassung beim „London Surgical Home“einreicht, wird der Eingriff weiter vorgenommen. Die letztmals bekanntgewordene Klitoridektomie in den USA gibtes1953 bei einem zwölfjährigen Mädchen.

Quelle - Wissenschaftliche Dienste des deutschen Bundestag aus 2018
https://www.bundestag.de/resource/blob/575542/dc94a30f001c4f45c6d206a4791e031f/wd-1-014-18-pdf-data.pdf
Wenn es wirklich interessiert, hier geht es von der Antike bis heute.

Man kann über alles reden. Die Naivität zu denken, es käme aus Afrika und sich nicht wirklich damit zu beschäftigen wie wir es hier schon mal hatten - wir die zivilisierten Weißen, kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Wenn man weiß wie nahe solche Dinge liegen, dann kann man ahnen wie schwierig es für Frauen ist/war zu freiempfundener Sexualität zu finden.

Generell trau ich mich jetzt stellvertretend für viele zu sagen: NEIN, das wollen wir nie wieder!
inzwischen aber auch schon in Wien,
Wie Du gerne recherchieren kannst: Es ist nichts wo wir nicht schon mal federführend gewesen wären und es in die westliche Welt getragen hätten. :(
In Österreich selbst gibt es auch rechtliche Bestimmungen dazu.
Auch die hatten wir bereits. Es ist ansich recht einfach sich der Geschichte zu bedienen um so manchen Grausamkeiten keinen Raum mehr zu geben.
 
Ich hatte eine Schamlippenkorrektur vor vielen Jahren, allerdings weniger aus optischen und vielmehr aus medizinischen Gründen. Ganz entfernen hab ich sie natürlich nicht lassen (gibt aber auch Operationsmethoden wo man sie fast ganz entfernt). Warum man sich die Klit entfernen lassen sollte, weiß ich nicht. Ob das jemand macht? Könnte wohl nur eine extreme Form von Body Modification sein.
Interessant, und ich als bekennender Freund aller Muschies bin neugierig, wenn ich darf.
Innere oder äußere Schamlippen?
Gibt es davon vielleicht vorher-nachher Bilder, die du teilen würdest?
 
"Es widerspricht unseren Ansichten in derartigen Fällen von Rechtsmitteln gebrauch zu machen um Opfer von Genitalverstümmelung nicht in Angst und Schrecken zu versetzen, da diese ansonsten auf medizinische Hilfe verzichten könnten... Blabla...!"
Im Klartext, selbst wenn Fälle in Österreich aufgedeckt werden, wird weggesehen! Ohne Opfer Einvernahme keine Anklage. Also quasi schon geduldet.
Man kann das zur Anzeige bringen. Die Staatsanwaltschaft muss der Sache dann nachgehen, und wenn sich der Verdacht erhärtet, kommt es zu einem Prozess und einer Verurteilung. So ist die Rechtslage. Und wenn alles nichts hilft, kann man die Informationen an Heute, Österreich, die Krone oder eines der unzähligen FPÖ Medien geben, die Veröffentlichen so etwas gerne. Das bringt die Staatsanwaltschaft auf Trab!

Eine andere Frage ist, was man damit erreicht.

Ich sehe in diesem Thread, dass es auch hier, mitten im zivilisierten Europa, Männer gibt, die beschnittene Frauen geil finden. Man muss das akzeptieren, auch wenn einem nicht gefällt. Etwas geil zu finden ist ja nicht per se verboten. Aber natürlich erzeugt es einen gewissen Druck.

Es gibt natürlich auch den Druck der Tradition. Da können wir uns scheinbar überlegen fühlen, denn es betrifft scheinbar nur Ausländer, noch dazu solche, die gerne als minderwertig dargestellt werden. Das sieht man in diesem Thread auch ganz gut. Gut, @Mitglied #247512 hat dargelegt, dass das bis vor recht kurzer Zeit bei uns auch nicht viel anders war, aber man muss nicht alles glauben, wenn es einem nicht in den Kram passt. Egal, der Druck besteht also, und daher werden auch Mädchen aus Familien, die spezielle im nordafrikanischen Bereich sozialisiert sind, beschnitten werden. Das lässt sich nicht verhindern. Österreichische Stellen können nicht verhindern, dass Mädchen in den betreffenden Ländern beschnitten werden, auch nicht solche, die in Österreich geboren wurden, oder aufwachsen. Sie können nicht einmal verhindern, dass (in der Regel) Frauen diese "Kunst" erlernen und illegal hier ausüben.

Wenn wir das nicht verhindern können, dann erscheint es mir persönlich besser, es macht es ein Arzt, der einigermaßen sterile Bedingungen herstellen kann, der die, nach Operationen üblichen, Antibiotika verschrieben kann, der über Narkos- und Schmerzemittel verfügt.

Ich weiß, dagegen lässt sich argumentieren, aber das ist, was mir dazu einfällt.
 
Ich finde, man sollte den Zweck dieser Verstümmelung an Frauen nicht aus den Augen verlieren.
Es geht doch darum, Frauen möglichst klein zu halten, ohne eigene Wünsche oder Triebe oder - ganz schlimm - dass sie gar Ansprüche oder Rechte hätten. Frauen als Eigentum zu betrachten, sozusagen als Hausrat, der lediglich Zwecke des Hausherrn zu erfüllen hat, ist ja ein Gedanke, den leider so mancher Mann auch hierorts noch begrüßen würde.
Die brutale Entfernung von Klitoris und Schamlippen, oft ohne Narkose unter unhygienischen Umständen mit Glasscherben oder ähnlichen, ebenso wie das Zunähen danach, sind doch nur den Ängsten der Männer zu verdanken, die so unsicher sind, sich einer Frau sonst nicht bemächtigen zu können. Bei jedem Geschlechtsakt zerreit der Mann mit seinem Penis wieder die Naht, die danach wieder zugenäht wird.
Alles nur, damit der Typ sicher sein kann, dass sie nicht fremdgeht?

Mit Tradition kann man einiges begründen, aber nicht alles. Sonst wären in Indien oder in Skandinavien Witwenverbrennungen an der Tagesordnung, Menschenopfer und Kannibalismus fast weltweit verbreitet und Sklavenhaltung in unseren Breiten nicht nur ein BDSM-Spiel.
 
Die brutale Entfernung von Klitoris und Schamlippen, oft ohne Narkose unter unhygienischen Umständen mit Glasscherben oder ähnlichen, ebenso wie das Zunähen danach, sind doch nur den Ängsten der Männer zu verdanken, die so unsicher sind, sich einer Frau sonst nicht bemächtigen zu können
Das stimmt eben angeblich nicht unbedingt.
Das Ganze wird über die Frauen selbst weitergetragen.
Glaube mich zu erinnern, mal wo gelesen zu haben, dass es den Männer selbst oft gar nicht klar/wichtig ist.

Gestern hab ich wegen diesem Thread z.b. ergoogelt:

Irgendwo wird es so gesehen, dass schamlippen/Klitoris Vorhaut "männlich" sind und deshalb entfernt werden müssen vor einer Heirat.😱.
Und dass die Frauen dann sehr stolz sind, dass das gemacht wird.


Menschen sind einfach irre🤪
 
Das stimmt eben angeblich nicht unbedingt.
Das Ganze wird über die Frauen selbst weitergetragen.
Glaube mich zu erinnern, mal wo gelesen zu haben, dass es den Männer selbst oft gar nicht klar/wichtig ist.

Gestern hab ich wegen diesem Thread z.b. ergoogelt:

Irgendwo wird es so gesehen, dass schamlippen/Klitoris Vorhaut "männlich" sind und deshalb entfernt werden müssen vor einer Heirat.😱.
Und dass die Frauen dann sehr stolz sind, dass das gemacht wird.


Menschen sind einfach irre🤪
Das stimmt auch. Es hat auch damit zu tun, dass man die Vulva als solche tabuisiert. Sie gilt als unanständig, ungehörig. Man zähmt sie, so gut man kann. Bei uns beschränkt man sich damit zumeist aufs Rasieren, aber auch das dient dazu, die Sache „zivilisierter“ aussehen zu lassen. „Reiner“. „Hygienischer“. Zumindest aber weniger animalisch. Wir haben einige Schimpfworte, die sich auf das weibliche Geschlechtsorgan beziehen (dreckige Fotze, stinkige Fut, …), aber eigentlich keine, die sich auf männliche beziehen.

es sind immer die Frauen, die die patriachalischen Strukturen tradieren und weiter geben. Das liegt auch daran, dass es immer Frauen sind, die erziehen. Ich erinnere mich an eine Frau, vor 29 Jahren. Ich führte meine Tochter an der Hand, die damals knapp 10 Monate alt war. Uns ist eine Frau entgegen gekommen, die einen Kinderwagen mit einem großen Buben geschoben hat. „Schau, des geht scho, und du sitzt no im Waagal. Dabei is‘s a Medal!“ Man kann argumentieren, dass der Bub zu klein war, um sich das zu merken, aber in dem Alter wird angelegt, was ich „Wahrheit“ nenne. Das sind Dinge, die so fundamental sind, dass man nie wieder drüber nachdenken muss. Ich kann dem Buben nicht böse sein, wenn er mittlerweile ein Chauvinist der schlimmsten Sorte ist. Aber weshalb tun Frauen das? Doch am Ende auch wieder, weil es sich so gehört. Oder besser geschrieben, weil sie überzeugt sind, dass es sich so gehört. Obwohl sie drunter leiden. Oder gerade deshalb.
 
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