Beziehungen von Scheidungskindern

S

Gast

(Gelöschter Account)
Glaubt ihr führen und haben andere Erwartungen Kinder von Scheidungen als Kinder die keine miterlebten?
 
Andere Erwartungen führen sie oder haben.
Sicher bin nicht, überzeugt ganz vielleicht.
 
diese frage hab ich mir auch schon öfters gestellt! zumal meine eltern über jahrzehnte hinweg eine sehr harmonische beziehung geführt haben und noch immer führen und wir kinder...nicht davon betroffen waren. kann mich nur erinnern, daß wir damals bei jeder meinungsverschiedenheit unserer eltern die panik hatten, daß sie sich scheiden lassen. großes geheule und gejaule.

ich und meine ex haben es nicht geschafft dies unseren kindern zu ermöglichen, wir sind seit 2 jahren geschieden, haben uns aber im zuge der scheidung professionell beraten lassen und wir haben im sinne der kinder eine, mein ich doch, ganz gute regelung gefunden.

welche auswirkung nun natürlich die scheidung kurz-, oder langfristig hat...da fehlt mir der erfahrungswert.

habe mir über das thema "scheidung und kinder" sehr viel den kopf zerbrochen, hab eine menge dazugelernt und mit kindern lernst du jeden tag neu dazu! hätte bestimmt vieles falsch gemacht.

ist ein ziemlich komplexes thema! so ich hoffe, ich bekomme jetzt kein "nicht genügend" für eine themenverfehlung!

bist du von dem thema betroffen, scheidungskind? steht dir ne scheidung bevor?

lg
flügel
 
Wenn du meinst, ob Scheidungskinder andere Erwartungen in Beziehungen haben oder andere Beziehungen führen, dann ist das sicher schwer zu beantworten! Laut Statistik sind Scheidungskinder mehr gefährdet, sich auch scheiden zu lassen als "Nicht-Scheidungskinder" - aber ob man das so generalisieren kann? Noone knows!
Es hängt ja mit vielen Faktoren zusammen mMn - wie alt man selber bei der Scheidung der Eltern war, wie das Verhältnis weiter war zu den Eltern usw.
Ich kann nur von mir selber sprechen: Ich habe es zweimal erlebt, daß sich meine Eltern trennten (einmal Vater und Mutter, als ich ein Kleinkind war - Kontakt zur Mutter wurde unterbunden, Jahre später Scheidung Vater und (Stief-) Mutter...) und die Verlustangst ist riesengroß. Die Angst, den Partner, den man von Herzen liebt zu verlieren. Und ein Schwung Unsicherheit der (wahren) Gefühle des Parnters ist auch immer vorhanden - ob man will oder nicht! Es ist für mich sehr schwer, mich in einer Beziehung richtig fallen zu lassen und 100% zu vertrauen (jetzt nicht was Treue anbelangt, sondern allgemein).
Dadurch ist es natürlich für den Partner auch nicht immer leicht...
Das Leben wird schon viel bestimmt davon, was man in seiner Kindheit erlebt - was man daraus macht, ist allerdings jedem einzelnen überlassen!
Wie gesagt, ich kann nur von mir sprechen, ich hatte keine leichte Kindheit, die Unsicherheit und Angst begleitet mich schon immer ein wenig - aber trotzdem bin ich immer optimistisch, daß meine Beziehung(en) hält... wenn es dann doch nicht so ist, dann nimmt es mich leider oft viel mehr mit, als andere - die vielleicht nicht so solche Erfahrungen machten...

Was die eigenen Kinder anbelangt: Besser ist es, die Eltern trennen sich und schaffen es, eine gute Regelung für dei Kinder zu treffen - als sie streiten nur!
Meine Kleine (ein fröhlicher Sonnenschein) leidet seit der Trennung von ihrem Vater und mir sicher nicht mehr so, als sie litt, als wir noch zusammen lebten und täglich stritten! Er kümmert sich seither auch mehr um sie, seit er und ich so gut wie keinen Kontakt mehr haben, ist unser aller Leben auch viel angenehmer, ausgewogener! Und vor allem, wir versuchen, das Beste für unsere Tochter zu machen! Zum Glück ist sie aber von Haus aus ein sehr unkomplizierter, fröhlicher, kontaktfreudiger, aufgeschlosserner Mensch - wenn ihr das bleibt, ist sicher nichts zu befürchten. Es kommt auch immer viel drauf an, was man dem eigenen Kind vorlebt!
 
ich bin zwar ein sogenanntes scheidungskind und glaube nicht, dass deshalb mein leben anders verlaufen ist und wenn, dann kann ich in meinem fall nur sagen, dann eher in die positive richtung.
da mein stiefvater eigentlich für mich immer mein vater war und ist und wenn ich mal von meinen leiblichen vater spreche ( was äusserst selteen vorkommt ) dann sprech ich immer nur von meinen erzeuger.

ich glaube auch das scheidungskind nicht gleich scheidungskind ist, da spielen sicher viele faktoren, wie alter, die art und weise wie die scheidung abläuft und vor allem auch, wie sich die eltern nach der scheidung verhalten.

lg.
roman
 
zusammenbleiben-scheidung

beides kann richtig und beides kann falsch sein->s,kommt immer d,rauf an was ihr draus machts

ein geschiedenes paar wo sich beide umd die entwicklung des kindes kümmern dem kind erfahrungen ermöglichen wie geliebt/gebraucht/respektiert werden usw

tut wahrscheinlich mehr für die positive entwicklung eines kinders

als ein paar wo beide nicht wissen warum sie "eigentlich" zusammen bleiben tagaus tagein vor,m kind streiten und natürlich nicht in der lage sind og "werte" zu vermitteln​
 
Richtig, Franzl! Bin ganz deiner Meinung! Aber so oder so kann jeder draus lernen! Aus den negativen Beispielen meiner Eltern (will mich trotzdem nicht beklagen - sie haben mich gut erzogen) habe ich gut gelernt, was ich auf keinen Fall möchte - weder für mich, noch für meine Tochter! Eben zB, daß mein Kind auf alle Fälle den Kontakt zum Papa haben soll - egal, ob ich ihn noch mag oder nicht ... für meine Tochter ist er einfach wichtig!

MMn kann man ohnehin nichts verallgemeinern: das verält sich dann so wie mit den -angeblich- so "verwöhnten" Einzelkindern... da müßte man mal einen Test machen... 10 Leute -aus geschiedenem Elternhaus und aus nicht geschiedenem... wer kommt woher - ist sicher nicht eindeutig erkennbar...

Allerdings kann ich auch mit einem sehr negativem Beispiel dienen: alle meine Blutsverwandten (Großeltern und Eltern, sowie eine Tante) sind geschieden.... nun ja... ich hab (noch) nie geheiratet...
 
für meine Tochter ist er einfach wichtig!


hab eine "scheidungstochter" mit grossgezogen (blödes wort) und wir haben drauf geachtet dass der jeweils "andere" partner seiner verantwortung auch nachkommt soll heissen sie war gleich lang beim papa als auch bei der mama

"sonntagsväter" entstehen dadurch erst gar nicht:daumen: und verantwortung wird somit sowohl für die eltern als auch deren partner und vor allem fürs kind umfassender definiert und erlebt
 
Ich habe es zweimal erlebt, daß sich meine Eltern trennten (einmal Vater und Mutter, als ich ein Kleinkind war - Kontakt zur Mutter wurde unterbunden, Jahre später Scheidung Vater und (Stief-) Mutter...) und die Verlustangst ist riesengroß. Die Angst, den Partner, den man von Herzen liebt zu verlieren. Und ein Schwung Unsicherheit der (wahren) Gefühle des Parnters ist auch immer vorhanden - ob man will oder nicht! Es ist für mich sehr schwer, mich in einer Beziehung richtig fallen zu lassen und 100% zu vertrauen (jetzt nicht was Treue anbelangt, sondern allgemein).
Dadurch ist es natürlich für den Partner auch nicht immer leicht...
Das Leben wird schon viel bestimmt davon, was man in seiner Kindheit erlebt - was man daraus macht, ist allerdings jedem einzelnen überlassen!
Wie gesagt, ich kann nur von mir sprechen, ich hatte keine leichte Kindheit, die Unsicherheit und Angst begleitet mich schon immer ein wenig - aber trotzdem bin ich immer optimistisch, daß meine Beziehung(en) hält... wenn es dann doch nicht so ist, dann nimmt es mich leider oft viel mehr mit, als andere - die vielleicht nicht so solche Erfahrungen machten...

du sprichst mir aus der seele, angelina.

ich habe viele fehler in meinen beziehungen gemacht, die sich aus dieser verflixten hilflosigkeit in meiner kindheit ergeben. für meinen teil kann ich sagen: dadurch dass eine familie nie existiert hat (deshalb auch nie selbstverständlich war) ist es für mich das aller wichtigste auf der welt. ich könnte niemals eine partnerschaft vorzeitig aufgeben, ich habe gelernt zu kämpfen, vielleicht anders als bei einigen, die immer ein optimum vorgelebt bekamen.
 
Nur: man sollte auch wissen, wenn es keinen Sinn mehr macht zu kämpfen! Ich habe beim Vater meiner Kleinen zuuu lange gewartet, zuu lange überlegt, eben weil ich ihr so eine Kindheit wie ich sie hatte, ersparen wollte - allerdings war die Trennung sicher das einzig richtige...
 
da hast du sicher recht, man muss soviel selbstliebe besitzen, um einen schlußstrich ziehen zu können... ich denke nur, dass die heutige gesellschaft eher auf dem "gibts-probleme-such-ich-mir-eben-einen-anderen"-TRIP ist. und diese sehr überspitzte form kann ich für mich nicht gutheißen. und das meine ich mit kämpfen. ich sehe es nicht ein, bei den kleinsten hindernissen meinen nichtvorhandenen schwanz einzuziehen. probleme sind dazu da, um bewältigt zu werden. jedoch kann man ein problem, dass zwei oder mehrere betrifft nicht alleine lösen, und wenn man dabei alleine gelassen wird, macht das kämpfen für/um die beziehung keinen sinn, weil der andere sie anscheinend schon aufgegeben hat...
 
und wenn man dabei alleine gelassen wird, macht das kämpfen für/um die beziehung keinen sinn, weil der andere sie anscheinend schon aufgegeben hat...

vor allem wenn es noch ein (oder mehr) kind(er) gibt die unter diesem "kampf" leiden
 
Schließe mich euch beiden an! Ein wenig Kampf lohnt sich immer - sofern es "Kleinigkeiten" sind, die man überwinden kann. Wenn aber das Problem immer gleich bleibt und der andere null gewillt ist, etwas daran zu ändern - und man (und die Kinder) bleiben auf der Strecke, dann ist es Zeit zu gehen - wie schmerzvoll es auch sein mag!
Mit meiner Tochter war es schon in der Zeit wo der Vater weg (zB mal eine Woche mal eben mit einem Freund auf Urlaub fuhr) war, die schönste, freidlichste Zeit und sie war sehr angenehm und umgänglich...
Auch jetzt in meiner derzeitigen Beziehung blüht sie förmlich auf! Es ist tatsächlich so: Geht es der Mutter gut, geht es auch dem Kind gut! Und jetzt hat sie auch ihren Platz in der Beziehung, wird vollständig akzeptiert und angenommen von meinem Freund - er wäre der perfekte Stiefvater. Was ich wichtig finde: Man sollte nie verlangen, daß das Kind in dem neuen Partner den Vater sehen soll (bei mir damals hieß es. "Das ist deine Mutter. Sie hat dich zur Welt gebracht!" - und das, wo ich alt genug war, zu wissen, daß dem nicht so war/ist...). Meine Tochter meinte kürzlich: "... aber Papa sag ich nicht zu ihm!" Ich habe dann geantwortet: "Natürlich nicht, du hast ja einen Papa!" und alles war für sie wieder in Ordnung!

Also, auch oder gerade wer ein/mehr Kind/er hat, sollte auch an sich denken - denn dann macht man auch das beste für sein/e Kind/er
 
Wir sind schon seit zig Jahren verheiratet und haben 2 Kinder. Zeitweise werden bei uns bis zu 5 Kinder aus geschiedenen Ehen untergebracht. Vor deren Scheidung hatten sie sicher einen ähnlichen Lebensstandard wie wir.

Aber zwischen dem Verhalten unserer leiblichen Kinder sowie den oft bei uns "geparkten" Kindern liegen Welten. Wir nehmen uns für sie sehr viel Zeit, aber ich denke 4 von den 5 bräuchten eigentlich eine Therapie.

Verallgemeinern möchte ich das jedoch nicht, da unsere kleine Tochter (wird in der Schule Mutter Theresa genannt) sicher auch ein Talent hat schwierige Fälle mitzubringen. Von den Scheidungskindern bei denen es eher problemlos abläuft bekommen wir eh wenig mit.
 


hast du eine idee warum dies so ist​

Zum einen weil wir ihr Hilfsbereitschaft vorleben, zum anderen wirkt sie im Vergleich zu ihren Mitschülern deutlich erwachsener und strahlt deswegen wohl Vertrauen aus. Auch Geheimnisse sind bei ihr sicher, deswegen erzählen ihr wohl viele von ihren Sorgen.
Wobei so manches auch ziemlich belastend für sie selbst ist. Postiv daran ist dass immer leben in der Bude ist.
 
Ich kann aus meinem Erfahrungskreis sagen, dass Scheidungskinder verstärkt nach beständigen Partnerschaften suchen, um die verborgene Angst und Unsicherheit zu lindern.
Die Liebe ist nicht heil, die Welt schon garnicht, aber mein Verlobter & ich spüren doch eine weltfriedliche Harmonie, wenn wir die Rollen als "MAMA & PAPA vereint" besetzen dürfen!

Vermutlich ist das der Grund, weshalb unsere Kleine es nicht verkraftet, wenn wir getrennt wären (oder alleine schon streiten)!
 
@liebeskranke: bin zwar kein scheidungskind, hab aber auch sehr starkes gefühl nach partnerschaft und beziehung; kann sehr schlech t "alleine" sein.
meiner meinung nach kommt es nur darauf an, wie den kindern die trennung bzw. scheidung erklärt wird und vor allem, dass die streitereien der eltern nicht über die kinder ausgetragen werden. ich habs selber aus meinem bekanntenkreis immer wieder mitbekommen, dass die geschiedenen eltern ihre streitereien über die kinder ausgetragen werden und vor den kindern über den partner schlecht geredet wird. die kinder sind in einer zwickmühle und fühlen sich oft schuldig, die scheidung provoziert zu haben (weil sie nicht brav waren oder weil die mama oft geschimpft hat, ....). oft scheitert mmn das verständnis für das zerwürfnis der eltern daran, weil den kindern zu wenig vermittelt wird, warum es zu einer trennung oder scheidung gekommen ist.
das prägt ein kind, egal welches alter, sicherlich fürs restliche leben. oft kommt es va in der geriatrie zum tragen, wenn eine regression eintritt und der alte sich in seiner kindheit wiederfindet.
 
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