In unserem Gemeindeamt waren z. B. die Unterschriftszeiten schon so gelegt, dass mann eigentlich nur immer Vormittags (wenn die meisten arbeiten sind) unterschreiben konnte, es gab aber auch am Donnerstag Nachmittag 1,5 h Zeit es zu Unterschreiben! Es war auch kein Hinweis (Schild, Plakat, Wegweiser) im ganzen Gemeindeamt zu finden in welchem Zimmer man unterschreiben kann, mann musste sich bei der äusserst unfreundlichen Pförtnerin anlabern lassen und wurde nur wiederwillig dann in das abgelegenste Zimmergeschickt (im 2 OG), weil das normale Bürgeramt (EG) ja "zufällig" genau in dieser Woche ausgemalt werden musste!!
Und welch Wunder sind doch unser Bürgermeister und sein Vize beider Schuldirektoren, einer vom Gym der andere von der "neuen" Mittelschule, beide Lehrergewerkschafter und beide ÖVP
Man kann das halt auch "etwas" auf gut österreichisch steuern!
Du musst aber gleich hinter allem eine Verschwörung sehen… Mir hängt diese ganze Leier von die Lehrergewerkschaft blockiert nur ect. schon sowas vom hals raus. Ebenso wie das ständige schimpfen gegen die Lehrer ect.
Ein bekannter von mir ist Vergleichender Literaturwissenschaftler und Lehrer am Gymnasium und Höheren Schulen. Er hält nichts vom Gesamtschulmodell nach finnischen oder schwedischem Vorbild. Er hat mehrere Gründe dafür genannt. Aber was mich stört, warum wird nicht mehr auf das Wort von Lehrern gehört die wirklich in der Klasse stehen und unterrichten müssen? Besonders wenn es sich um Lehrer handelt die offensichtlich richtige Denker sind, wie mein Bekannter. Menschen die sich ihre Meinung nicht leichtfertig bilden. Immerhin ist ein Lehrer die "Fachkraft" für das Unterrichten und kann doch eher beurteilen welche Änderungen den Unterricht tatsächlich verbessern und was nur wirksam Verkaufter "Hokuspokus" ist…
Das Problem ist, viel zu viele Leute die keine Ahnung haben wie es ist vor der Klasse zu stehen, meinen sie wären in Sachen Schule und Unterricht fachkundig, weil man ist ja selbst schon in der Schule gesessen… nur leider macht einem das nicht zum "Bildungsexperten". Genausowenig sind Bildungsexperten für mich Personen die irgendwelche Bücher schreiben. Bildungsexperten können nur Leute sein, die eine einschlägige Ausbildung und Praxiserfahrung haben und da fallen schon mal viele weg. Bei den Lehrern vergessen wir das leider nur zu schnell, aber wenn man statt Lehrer Mechaniker und Experte für Autoreperatur einsetzt, dann würde es wohl keiner mehr wagen da zu widersprechen.
Was mich mehr stört, ist das die gesamte Bevölkerung von Österreich eigentlich für dumm verkauft wird beim Thema Schule und Reform. Ich weis auch genau, was passieren wird, in den nächsten Jahren wird uns mal die neue Mittelschule als Erfolgsmodell verkauft werden… der Auslöser für das Thema Bildung war ja die Pisa Studie. Ich habe noch nie einen Politiker davon reden gehört, dass wenn man die Teilergebnisse der Ländlichen Hauptschulen, Gymnasien und höheren berufsbildenden Schulen hernimmt, das Niveau deutlich höher ist. Die Probleme treten in jenen Schulen auf, wo der Anteil der Kinder die nicht deutscher Muttersprache sind höher ist als der die Deutsch als Muttersprache sprechen. Das sind oft Schulen die von der Politik künstlich geschaffenen Migrantenvierteln als Einzugsgebiet haben. Das ist zum Großteil ein Problem der Städte. Man kann sich bei Schulen mit einem solchen Einzugsgebiet auch nicht mehr erwarten, dass die Kinder Deutsch durch die Kommunikation mit anderen Kindern lernen.
Aber anstatt gezielt die Problemschulen zu behandeln, wird die Hauptschule zur neuen Mittelschule umgebaut und es wird trotzdem die Gesamtschule gefordert. Aber was wird das Resultat davon sein? Ich bin der Meinung das jene Hauptschulen die jetzt neue Mittelschulen werden, die aber vorher schon ein gutes Niveau hatten, dieses Niveau auch halten werden. Genau diese Mittelschulen werden uns dann vom Bildungsministerium als Erfolgsmodell verkauft werden. Aber die Schulen die vorher schon Problemfälle waren, die werden vom Ministerium unter den Tisch gekehrt werden, denn diese Schulen werden auch im Modell "Neue Mittelschule" keine Wunderschulen werden sondern eher immer noch die selben Probleme haben.
Gegen Reformen wie einer besseren Lehrerausbildung, kleinere Klassen, Unterstützungsleher, Arbeitsbereiche für Lehrer in den Schulen zu Vorbereitungszwecken ect. wird keiner was haben. Weder die Lehrergewerkschaft noch sonst jemand auch die ÖVP nicht.
Ich will nicht bestreiten, dass unser Schulsystem unter den Machtstrukturen der ÖVP und SPÖ leidet, zB bei der Direktorenvergabe, wo es noch immer wichtiger ist, dass ein Direktor ein gewisses Parteibuch hat als die beruflichen Kompetenzen… aber was in meinen Augen nicht Okay ist, ist uns Schulmodelle aus anderen Ländern als Wundermittel verkauft werden aber genau die Schwächen dieser Schulen totgeschwiegen werden und auch die Tatsache das die Bedingungen in jenen Ländern nicht mit denen in Österreich vergleichbar sind.
Mit dem Thema Bildung muss man komplett anders umgehen, als es momentan getan wird. Ich traue der Politik aber leider nicht zu, ihren Umgang damit so zu ändern, dass es wirklich was bringen wird. Bildung wird ein ewiges Thema bleiben, das immer Aktuell sein wird. Es wird immer wieder am Schulsystem herumgebastelt werden aber einen wirklichen Quantensprung in der Bildungspolitik, wird man sich nie erwarten können….