Kristina - zum Ficken in den Keller gehen
West-Wien, Hütteldorfer 47.
Jahrzehntelange Bordellvergangenheit im halbseidenen Halbkeller, die Wände imprägniert mit Raumspray, der nach Rosen riecht und Fruchtgummi.
Aber es weht ein guter Geist, das merkt man an der eminent höflichen Belegschaft, die den zaghaft Eintretenden auf dem Treppenabsatz umstellt. Graziler Händedruck, sexuelles Lächeln, die Mädchen wissen was sich gehört. Und jede von ihnen hat mindestens ein Atout im Blatt.
Aber Kristina wirkt als Ganzes. Strategisch günstig hat sie sich in der Mitte des Spaliers positioniert, ihren hohen Wuchs zu ihrem Vorteil nützend, wie die Lebenskerze auf der Geburtstagstorte. Sie verlässt sich ganz auf sich selbst in ihrem körperengen weißen Cocktailkleid, die Arme untertreibend hinter dem Rücken verschränkt. Was muss sie auch groß tun, wenn ihre wohligen Brüste so beredt aus dem tiefen Ausschnitt quellen?
Mein Unterbewusstes hat schon längst die Wahl getroffen, während meine verstohlenen Augäpfel noch über ihre Kolleginnen schweifen, Begehren und Höflichkeit schlecht ausbalancierend.
YOU, sage ich also lapidar zu Kristina, mein Blick rastet in dem Ihren ein.
Die Zimmerdusche habe ich benützt, mein Duschdampf dampft noch, während Kristina ihren karminroten Lippenstift abtupft, vor dem kleinen Spiegel -
I don’t want to make you all red.
Mein Körper körperfarben und handtuchfeucht, bedränge ich Kristina von hinten. Im Spiegel begegnet mir mein eigenes salamandrisches Grinsen, während ich Kristinas Hüften umfasse und meine nackte Erregung mit sanftem Nachdruck zwischen ihre Pobacken einpasse, die von dem engen Cocktailkleid pietätvoll nachgezeichnet werden.
Hey, sagt Kristina und wendet sich um, fordernd und vehement, als tanzten wir Tango, ihr Lockenhaar bauscht sich. Sie sagt sie kommt aus Spanien, und ich will ihr glauben.
Kristina hält sich an die Gesetze der Oberwelt, der Halbkeller hat ihr nichts von ihrer Eleganz genommen. Nicht ich, sondern meine Arme schlingen sich um sie und holen sie dicht an mich heran. Ihre Brüste breiten sich wärmend über meinen Brustkorb aus. Ihre Lippen tun sich auf, und nicht ich, sondern mein Mund küsst sie. Das Gefühl ist innig, ich bin ruhig genug, um ganz erregt zu sein.
Es wird gut sein, denke ich. Es wird sehr gut sein. Und dann lasse ich mich fließen.