C
Gast
(Gelöschter Account)
Wer war noch nie des Daseins überdrüssig?
Wen quälten noch nie Zweifel an sich und der Welt?
Wer dachte noch nie: Es reicht!
Wer mußte nicht lügen, auf die Alltagsfrage, wie es denn gehe?
Wer lief nicht bereitwillig in Beichtstühle, bezahlte Psychotherapie oder schluckte Tabletten oder Unmengen Alkohol?
Für Euch, Ihr Teilzeit-Lebensabstinenten sei dieser Thread eröffnet.
Für Gelegenheitsverweigerer, Trotzgestalten und notorische Schwarzseher mit bezahlter Rundfunkgebühr.
Nicht als Bestärkung, sondern paradoxerweise als Roborans.
Ist die schwarze Galle einmal verbalisiert, wer wollte darob nicht lachen?
als Eröffnung ein Klassiker, Hamlets bekannter Monolog in der Übersetzung Schlegels.
Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage:
Obs edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern
Des wütenden Geschicks erdulden oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden? Sterben – schlafen –
Nichts weiter! Und zu wissen, daß ein Schlaf
Das Herzweh und die tausend Stöße endet,
Die unsers Fleisches Erbteil, ’s ist ein Ziel,
Aufs innigste zu wünschen. Sterben – schlafen –
Schlafen! Vielleicht auch träumen! Ja, da liegts:
Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen,
Wenn wir die irdische Verstrickung lösten,
Das zwingt uns stillzustehn. Das ist die Rücksicht,
Die Elend läßt zu hohen Jahren kommen.
Denn wer ertrüg der Zeiten Spott und Geißel,
Des Mächtigen Druck, des Stolzen Mißhandlungen,
Verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub,
Den Übermut der Ämter und die Schmach,
Die Unwert schweigendem Verdienst erweist,
Wenn er sich selbst in Ruhstand setzen könnte
Mit einer Nadel bloß? Wer trüge Lasten
Und stöhnt’ und schwitzte unter Lebensmüh?
Nur daß die Furcht vor etwas nach dem Tod,
Das unentdeckte Land, von des Bezirk
Kein Wandrer wiederkehrt, den Willen irrt,
Daß wir die Übel, die wir haben, lieber
Ertragen als zu unbekannten fliehn.
So macht Bewußtsein Feige aus uns allen;
Der angebornen Farbe der Entschließung
Wird des Gedankens Blässe angekränkelt;
Und Unternehmen, hochgezielt und wertvoll,
Durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt,
Verlieren so der Handlung Namen. – Still!
Die reizende Ophelia! – Nymphe, schließ
In dein Gebet all meine Sünden ein!
Wen quälten noch nie Zweifel an sich und der Welt?
Wer dachte noch nie: Es reicht!
Wer mußte nicht lügen, auf die Alltagsfrage, wie es denn gehe?
Wer lief nicht bereitwillig in Beichtstühle, bezahlte Psychotherapie oder schluckte Tabletten oder Unmengen Alkohol?
Für Euch, Ihr Teilzeit-Lebensabstinenten sei dieser Thread eröffnet.
Für Gelegenheitsverweigerer, Trotzgestalten und notorische Schwarzseher mit bezahlter Rundfunkgebühr.
Nicht als Bestärkung, sondern paradoxerweise als Roborans.
Ist die schwarze Galle einmal verbalisiert, wer wollte darob nicht lachen?
als Eröffnung ein Klassiker, Hamlets bekannter Monolog in der Übersetzung Schlegels.
Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage:
Obs edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern
Des wütenden Geschicks erdulden oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden? Sterben – schlafen –
Nichts weiter! Und zu wissen, daß ein Schlaf
Das Herzweh und die tausend Stöße endet,
Die unsers Fleisches Erbteil, ’s ist ein Ziel,
Aufs innigste zu wünschen. Sterben – schlafen –
Schlafen! Vielleicht auch träumen! Ja, da liegts:
Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen,
Wenn wir die irdische Verstrickung lösten,
Das zwingt uns stillzustehn. Das ist die Rücksicht,
Die Elend läßt zu hohen Jahren kommen.
Denn wer ertrüg der Zeiten Spott und Geißel,
Des Mächtigen Druck, des Stolzen Mißhandlungen,
Verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub,
Den Übermut der Ämter und die Schmach,
Die Unwert schweigendem Verdienst erweist,
Wenn er sich selbst in Ruhstand setzen könnte
Mit einer Nadel bloß? Wer trüge Lasten
Und stöhnt’ und schwitzte unter Lebensmüh?
Nur daß die Furcht vor etwas nach dem Tod,
Das unentdeckte Land, von des Bezirk
Kein Wandrer wiederkehrt, den Willen irrt,
Daß wir die Übel, die wir haben, lieber
Ertragen als zu unbekannten fliehn.
So macht Bewußtsein Feige aus uns allen;
Der angebornen Farbe der Entschließung
Wird des Gedankens Blässe angekränkelt;
Und Unternehmen, hochgezielt und wertvoll,
Durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt,
Verlieren so der Handlung Namen. – Still!
Die reizende Ophelia! – Nymphe, schließ
In dein Gebet all meine Sünden ein!
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