Splendid isolation (wörtlich übersetzt: "Großartige Isolation") ist ein Begriff aus der britischen Politikgeschichte im späten 19. Jahrhundert. Es bezeichnet insbesondere die Zeiten unter den Premierministern Benjamin Disraeli und Marquess of Salisbury, der den Begriff zuerst verwendete.
Splendid isolation bedeutet für Großbritannien, sich der Insellage bewusst zu sein, und sich dies zunutze zu machen. Man war über Jahrhunderte hinweg praktisch unangreifbar und versuchte auch, sich so wenig wie möglich auf dem Festland einzumischen, oder wenn, dann als übergeordneter Schiedsrichter.
Hauptziel in der Außenpolitik war, die so genannte Balance of Power - also das Kräftegleichgewicht in Europa - aufrecht zu erhalten. Zusätzlich wollte Großbritannien seine Kolonien verteidigen, da das Land wesentlich vom Handel lebte. Besondere der Seeweg nach Indien war wichtig.
Charakteristisch für die "Splendid Isolation" war eine äußerste Zurückhaltung bei der Beteiligung an dauerhaften Allianzen oder anderen Verpflichtungen gegenüber anderen Weltmächten bei gleichzeitigem Ausbau der überseeischen Kolonien, Protektorate und abhängigen Gebiete.
Die "Splendid Isolation" wurde durch die Anglo-Japanische Allianz 1902 und insbesondere die Entente Cordiale mit Frankreich im Jahr 1904 beendet. Das zunächst nur zur Klärung kolonialer Streitpunkte entworfene Bündnis mit Frankreich bildete den Grundstock für das Allianzsystem der Triple Entente, das 1907 zwischen Großbritannien, Frankreich und Russland geschaffen wurde.