Direkte vs. Indirekte Demokratie

D

Gast

(Gelöschter Account)
Hallo zusammen,

Aus gegebenen Anlass würde mich interessieren welches System ihr besser findet: Die direkte Demokratie wie sie (bis jetzt) in der Schweiz praktiziert wird oder die indirekte Demokratie wie bei uns?

Beide Systeme haben sicherlich Vor- und Nachteile... Blos welche überwiegen?
...und wenn direkte Demokratie: Wie sollen die Politiker einen Volksentscheid umsetzen wenn dieser gegen internationales Recht verstößt (Da soll jetzt aber bitte nicht zur Diskussion stehen ob der Minarettentscheid gegen die Menschenrechte verstößt)?
Wägt bitte auch so Faktoren wie Kosten und so weiter mit ab...

Bin gespannt wie die Stimmung unter den EF-Usern ist.

LG

Disc
 
Schön das du den Thread Leben eingehaucht hast.

Für mich wäre die direkte Demokratie die Richtige.


Ich hab mich bei dem Asylthread überhaupt nicht geäussert ebenso bei dem neuen Minarette Thread, weil es zur Zeit nichts bringt und eigentlich immer nur ein für und wieder ist und eben von den uns gewählten Politikern entschieden wird und (wie uns ja eigentlich alle bekanntsein müsste) diese nicht immer die Entscheidungen treffen wie es in die jeweilige Situation passt.

Hab mich mal ein wenig umgesehen und hab mal die
Vor- und Nachteile der direkten Demokratie

In einer Demokratie, wie sie in der Schweiz praktiziert wird, kommt man nur in kleinen Schritten vorwärts. Die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner und die Suche nach Kompromissen sind oft anstrengend und zeitraubend.
Auch die Tatsache, dass über viele Vorlagen abgestimmt werden muss oder kann, verzögert oft die Einführung von Neuerungen oder Änderungen. Einige der Abstimmungen sind klar und einsichtig und interessieren die Leute, weil sie das eigene Dorf, den eigenen Beruf, die eigenen Kinder betreffen. Bei anderen Abstimmungsvorlagen (zum Beispiel finanztechnischer Natur) weiss man nicht immer genau, worum es eigentlich geht und was sich mit der Abstimmung im praktischen Leben verändert.
Bis beispielsweise die Ziele einer von der Bevölkerung befürworteten Volksinitiative in ein Gesetz umgewandelt werden, können viele Jahre vergehen. Andererseits ermöglichen gerade politische Mittel wie Volksinitiative oder Referendum, direkt in das politische Geschehen einzugreifen.
Quelle:http://www.swissworld.org/de/politik/politische_rechte/vor_und_nachteile_der_direkten_demokratie/

Also wo die Schweizer da Nachteile finden;)...die haben wir auch ohne direkte Demokratie:mrgreen:
:hmm:vl. weils keine Absolute gibt....

LG
Vita

Ich freue mich auf eine aufschlußreiche Diskussion. Da wir auch einige Schweizer/innen hier im Forum haben interessiert mich deren Meinung
natürlich sehr, wie stressig das Leben mit der direkten Demokratie so ist.
 
Hallo miteinander.
Die Vor beziehungsweise Nachteile einer direkten oder indirekten Demokratie, können eigentlich relativ einfach Beschrieben werden.
Bei der indirekten Demokratie bestimmen vor allem die Politik und deren Geldgeber was gemacht oder eben nicht gemacht wird.
Bei der direkten Demokratie bestimmen die Menschen was sie wollen oder nicht wollen.
Manchmal ist es natürlich schwerer Abzuschätzen, welche Auswirkungen eine Abstimmung schlussendlich bewirkt.
Wichtig ist dabei jedoch ganz besonders das Versucht wird, sich ein möglichst genaues Bild davon zu machen, was da alles Versprochen wird.
Gerade dies ist dann der Hauptknackpunkt.
Die direkte Demokratie dauert in der Umsetzung sicher länger als die Indirekte.
Jedoch hat man die Wahl dafür oder dagegen.
Wir haben in der Schweiz in der letzten Zeit sicher einige für viele Außenstehende, problematische Entscheide gefällt deren Auswirkungen sich erst in einigen Jahren wirklich zeigen werden.
Doch sind sich die meisten Abstimmenden sehr wohl Bewusst, das einiges davon sehr wohl zum Nachteil des Landes gereichen kann und wird.
Und doch haben wir entsprechend abgestimmt.
Direkte Demokratie muss nicht heissen, alles besser zu wissen , zu machen oder gar zu sein.
Es ist ein gemeinsames Mitbestimmen, genauso wie ein gemeinsames Ausbaden wenn es zu Problemen führt.
Und doch hilft es auch ein Gemeinschaftsgefühl zu Entwickeln, für etwas gemeinsam Einzustehen.
Wenn wir für oder gegen etwas Abstimmen, ist es trotz allem immer ein Mehrheitsentscheid, der Gemeinsam getragen werden muss / wird.
 
Bei der direkten Demokratie bestimmen die Menschen was sie wollen oder nicht wollen.

glaubst du das wirklich? in ö. schauts eben so aus, dass irgendwelche parteien irgendwelche themen vorgeben und darüber wird halb abgestimmt. und der der die frage formuliert, kann damit ihr ergebnis beeinflussen.

a) sind sie für senkung der sozialversicherungsbeiträge?
b) sind sie dafür, dass unser sozialversicherungssystem erhalten bleibt?

a + b stehen im klaren widersspruch zueinander.....
 
a + b stehen im klaren Widerspruch zueinander.....

Würden die Alternativen so abgefragt, dann wär das natürlich Unsinn.

Übrigens sind die 2 Fragen zur geplanten Abstimmung in der Ukraine noch viel depperter .......

Angeblich so in der Form (sinngemäß):

Seid ihr für Frieden, Wohlstand und engen Anschluss an Russland?

Oder seid ihr für die Faschisten in Kiew und Annäherung an die EU? :shock:
 
Das nicht alles Perfekt ist, sollte jedem klar sein.
Genauso das bestimmte Themen durch Parteien ect. vorgegeben und wenn möglich Beeinflusst werden.
Zumindest kann jeder Schweizer Staatsbürger ( egal ob hier geboren oder Eingebürgert ) bei uns, zu jedem Thema eine Initiative starten und falls er genügend Unterschriften zusammen hat, die alle durch die jeweilige Wohngemeinde Beglaubigt werden müssen, eine Abstimmung herbeiführen.
Die Wählenden / Abstimmenden bekommen jedoch nicht nur die üblichen Wahlsprüche vorgesetzt, sondern auch eine amtliches Dokument, in der Wort für Wort der eigentliche Artikel mit seinen Bestimmungen und Ausführungsvorgaben aufgeführt sind.
Diese zeigen auch was bei einer Annahme noch möglich ist und was nicht.
Selbstverständlich lassen sich auch viele durch die Parolen der von ihnen favorisierten Parteien leiten.
Das ist überall so.
Jedoch muss ich mich mehr Blindlings darauf verlassen, dass der / die gewählten Politiker sich auch wirklich für das Einsetzt was die Bürger wollen.
Sie werden eben durch diese Form der Demokratie , dazu gezwungen.
Ob es der Parteileitung nun passt oder nicht.
Diese Initiativform besteht auf Gemeinde / Kantons und Bundesebene.
Auf Bundesebene braucht es 100'000 gültige Unterschriften.
Zur Annahme der Initiative muss nicht nur die Mehrheit der Bürger zustimmen, sondern auch die Mehrheit der Kantone, damit nicht ein einzelner Kanton das Geschehen des ganzen Landes vorgeben kann.
Die meisten der Initiativen werden zwar Abgelehnt, bewirken jedoch gleichzeitig einen Anstoss in der Politik, gewisse Dinge anzugehen oder für erheblich zu erklären und entsprechende Schritte in die Wege zu leiten.
Wie gesagt; nicht Perfekt aber in Bewegung !
 
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