Also, wenn ich hier so manche Äußerung bestimmter Diskussionsteilnehmer lese, muß ich schon ein wenig verwundert den Kopf schütteln.
Zuerst einmal zu den Honoraren:
Ich sehe weniger den »Skandal« in der Höhe für bestimmte Dienstleistungen, sondern darin, daß es seit einigen Jahren einen ausufernden Niedriglohnsektor gibt und der auch immer mehr auf höherqualifierte Berufe übergreift. Würden in allen Branchen angemessene Löhne bezahlt, dann kämen den meisten die Honorare im Studiobereich nämlich gar nicht mehr so üppig vor.
Außerdem beinhalten Session-Honorare auch die nötigen zeitlichen Vor- und Nachbereitungen wie Aufräumen und Saubermachen.
Jetzt zu KV und NS:
Wer selbst jemals NS-Spiele gemacht hat, vor allem in einer Session und dann auf Kommando spenden muß, sprich, wenn's gefordert ist, weiß, daß das gar nicht so einfach ist, zudem braucht man Vorlauf, sprich man muß erst einmal Harntreibendes trinken. Aus Erfahrung bei mir selbst weiß ich, daß ich mindestens eine Stunde Vorlauf brauche.
Dazu kommt nach der Session das Duschen, das Putzen, ganz gleich ob sich das ganze in einem gefliesten Bad oder auf einem, mit wasserfesten Laken bezogenem Bett abgespielt hat. Letzteres ist meist reizvoller.
Waschen der getragenen Kleidung, ganz gleich ob die aus Gummi, Lack oder Stoff besteht, muß ja auch noch erfolgen.
Auf KV selbst stehe ich zwar nicht wirklich, passiv schon gar nicht, doch eine Ex von mir macht das, die auch als professionelle Domse arbeitet, einfach weil es ihr Spaß macht, wird KV von einem Kunden gewünscht. Jedoch nicht für € 50-100. ;-) Daher weiß ich auch, daß mancher, der einen Termin macht, dann nicht auftaucht und es nun wirklich nicht leicht ist, auf Kommando zu scheißen. Sie hat durchaus ihre Tricks. Dennoch ist es schon vorgekommen, daß es trotzdem nicht ging. Die Verdauung läßt sich halt nicht so gut unter Kontrolle bringen, wie die Blase. ;-)
Ausgefallene Termine bedeuten auch immer Einnahmeverlust, denn ein »Ersatz« steht wohl kaum zu dem Zeitpunkt bereit.
Das Argument, das auch »normale« Prostituierte KV spenden könnten, wenn sie erstens gerade müssen und zweitens für ein paar Euros mehr, halte ich schon für etwas befremdlich. Erstens unterstellt es, daß eine Prostituierte für Geld ALLES macht, und zweitens lediglich ausführende Maschinen sind. Kommt eigentlich nicht in den Sinn, daß auch diese persönliche Abneigungen und Vorlieben haben? Daß sie KV eventuell doch unglaublich eklig finden könnten? Hemmung haben, einen Kunden ihren Darm über den Körper und/oder in den Mund zu entleeren?