ERFINDER: Joseph Mortimer Granville
ERFINDUNG: VIBRATOR
Joseph Mortimer Granville (* 1833; † 1900) war ein englischer Arzt und Erfinder des elektrischen Vibrators.
Leben
Granville war ein produktiver Autor sowohl populärer als auch fachwissenschaftlicher medizinischer Bücher. Bekannt ist er heute aber durch seine 1883 patentierte Erfindung des elektrischen Vibrators, die sein Erfinder allerdings nicht für die Behandlung der „weiblichen Hysterie“ durch sogenannte „Perkussion“ (tatsächlich Masturbation) angewandt sehen wollte:
Ich habe bislang keine weiblichen Patienten perkussiert. […] Ich habe die Perkussionsbehandlung weiblicher Patienten unterlassen, und werde sie auch in Zukunft unterlassen, einfach weil ich mich weder durch die unklaren Gestaltungen hysterischer Zustände noch die charakteristischen Erscheinungsformen der Hypochondrie täuschen lassen, noch die Irreführung anderer unterstützen will.[4]
Granvilles Vibrator (seinerzeit als „Granvilles Hammer“ bekannt, Granville selbst nennt das Instrument „Percuteur“) wurde mit mehreren auswechselbaren Aufsätzen geliefert. Den Strom lieferte eine schwere, aber transportable Batterie, bestehend aus mehreren in Reihe geschalteten Bunsenelementen. Hergestellt wurde das Gerät von John Weiss & Son, einer renommierten Firma für den Bau medizinischer Geräte und Instrumente. Außer dem elektrisch betriebenen Vibrator verwendete Granville auch ein handliches, durch ein Federwerk angetriebenes Gerät.
Die Geschichte der Erfindung des Vibrators durch Granville ist Grundlage des Films In guten Händen, in welchem Granville durch Hugh Dancy dargestellt wird.