Erreichung von sozialer Durchmischung als Staatsziel

M

Gast

(Gelöschter Account)
Ok, philosophische bzw. politische Frage. Vor einiger Zeit habe ich in einer Republican Party Debatte mal was ganz interessantes gehört - ich glaube es war entweder Jon Huntsman oder Gary Johnson - nämlich dass das eigentlich größte Problem Amerikas nicht Bankenkrisen etc. sind, sondern der immer stärker werdende Zerfall der traditionellen Familieneinheit (inkludiert Familien bei denen Großeltern eingebunden sind) sowie das Ende der durchaus in Amerika traditionallen Heirat zwischen Personen verschiedener sozialer Schichten. Früher gab es dort oftmals den Arzt der eine Krankenschwester heiratete oder der business owner der eine Geschäftsangestellte heiratete. Heute ist diese soziale Durchmischung durch Heirat in Amerika fast vollkommen ausgestorben.

So, was bei der Debatte freilich nicht rausgekommen ist, ist eigentlich wie oder überhaupt ob die Politik in diese Entwicklung eingreifen kann/soll. Aber wenn es wirklich so ist, dass das eigentliche Problem der immer stärkeren Kluft zwischen Arm und Reich in oben beschriebenen Entwicklungen liegt, sollte die Politik nicht zumindest andenken hier steuernd einzugreifen? Wie das geschehen soll, ist mir persönlich allerdings auch vollkommen unklar.
 
Also ich bin dafür... melde mich schon mal für eine schnuckelige Frau Doktor an. Zahnärztin wenn geht...
Schnuckelig oder alt, beides ok für mich
 
interessanter Ansatz und gute Diskussionsgrundlage ....

Ich denk mal, zu deinen Angesprochenen Arm / Reich Problemen kommen bei uns vermutlich auch verstärkt Kultureller und sozialer Background zum Tragen
 
eine soziale durchmischung würde die kluft zwischen arm und reich auch nicht wesentlich verkleinern, desweiteren kann der staat nicht steuern wer wen heiratet. oder wie soll man das praktisch umsetzen? per gesetzt mit einer prämie ala sozialer hochschichtler heiratet siozale unterschichtlerin und erhält dafür 500€?
ausserdem schafft der staat es ja nichtmal grundlegendes zu steuern, warum sollte man ihm dann noch einen bereich aufhalsen?
 
Früher gab es dort oftmals den Arzt der eine Krankenschwester heiratete
Das ist nicht nur ein amerikanisches Phänomen. Die Erwartungen an eine Ehe haben sich offenbar geändert. Das hat sicher mit der zunehmenden Gleichstellung von Frauen zu tun: Frauen suchen sich nicht mehr eine gute Partie um versorgt zu sein und Männer erwarten mehr, als dass die Frau hübsch ist und sich um den Haushalt kümmert. Man versteht Ehe als Partnerschaft, die auch ein Zusammenpassen der Partner erfordert.
Auch wenn Konservative das anders sehen, sollte es wohl eher darum gehen, mehr soziale Gleichheit in der Bevölkerung zu fördern, anstatt die Lösung in einer Durchmischung durch Versorgungsehen zu sehen.
 
Früher gab es dort oftmals den Arzt der eine Krankenschwester heiratete oder der business owner der eine Geschäftsangestellte heiratete. Heute ist diese soziale Durchmischung durch Heirat in Amerika fast vollkommen ausgestorben.
Das könnte auch am Ehe- Scheidungsrecht liegen. Der Situierte sieht halt einerseits wieviele - oder besser gesagt wie wenige - Ehen heutzutage halten und andererseits, dass er für den weniger situierten im Fall der Scheidung Unterhalt leisten muss. Da überlegt der Situiertere es sich halt gut, wenn er sich auf eine Ehe einlässt.
Ausserdem gibt es seit einigen Jahrzehnten einen allgemeinen Hang zum Singledasein.

nämlich dass das eigentlich größte Problem Amerikas nicht Bankenkrisen etc. sind, sondern der immer stärker werdende Zerfall der traditionellen Familieneinheit
Traditionelle Familien können dem Staat (der Allgemeinheit) einiges an Aufwand und Kosten abnehmen. Wenn diese private Einheit immer mehr an Bedeutung verliert, kann das schon zum Problem werden. Ob es das grösste Problem Amerikas ist, weiss ich allerdings nicht.
 
Zurück
Oben