Das klingt ja gerade so, als ob Männer, die die Dienste von Sexarbeiterinnen in Anspruch nehmen, komplette Looser wären, die es nicht schaffen, ausserhalb der Paysex-Szene Frauen kennenzulernen (oder sie ins Bett zu kriegen), und daher von ihrer Geilheit in die Arme der Huren getrieben werden.
Als aktiver Paysex-Konsument protestiere ich entschieden gegen diese Darstellung!
Paysex ist ehrlich, ich weiß von Anfang an, dass es die Dame auf mein Geld abgesehen hat.
Paysex ist unkompliziert. Ich muss nicht lange anbraten, lieb sein, mich abmühen, Gefühle vorgaukeln.
Paysex ist unverbindlich. Wenn die bezahlte Zeit vorbei ist, gehen wir auseinander, ohne Streit, ohne Wut, ohne Rosenkrieg, ohne Scheidungsanwalt.
Paysex ist abwechslungsreich. Die vielen verschiedenen Betätigungsmöglichkeiten, die man z.B. in der Wiener Paysex-Szene findet wird man beim "auch so Sex ohne zu bezahlen" wohl nie erleben.
Paysex ist auch ein bisschen geheimnisvoll, verrucht, verführerisch und erregend, ganz besonders in den wenigen plüschig-puffigen Lokalen die es noch gibt.
Ich bezahle für Sex. Nicht weil ich "es nötig habe", sondern ganz freiwillig, weil es mir gefällt und ich im Rotlichtmilieu einen gewissen Kick erlebe. So wie andere viel Geld für Schifahren ausgeben, oder für ein geiles Auto, für eine schicke Kreuzfahrt, für Maßanzüge aus edlem Tuch oder für was weiß ich sonst noch alles.
Ich bezahle für Sex. Nicht weil ich es nötig habe, sondern weil ich dabei Spaß habe und mein Leben geniessen kann. Und schöne Erinnerungen sammle, die mir, im Gegensatz zu meinem Geld, niemand wegnehmen kann.