Gratissoftware kannst du eigentlich völlig vergessen. Die gängigen Produkte sind eher eine Spielerei und können z.B. ein paar Dateien mit Glück wiederherstellen. So über den Daumen können meistens 30% damit wiederhergestellt werden. Ich hatte aber auch schon Fälle wo 99% wieder da waren. Aber das ist nicht zuverlässig genug.
Wenn Daten gelöscht wurden die man nicht mehr aus dem Papierkorb fischen kann sollte man alle Aktivitäten einstellen, die Festplatte vom Rechner trennen und sich Hilfe suchen.
Eine Lösung die ich seit 10 Jahren anwende ist dann die Festplatte entweder per Adapter (wenn es eine interne, IDE war) oder bei externen normal in einem Linuxsystem als Datenträger einzubinden.
Ich liebe Windows, aber man will keine unnötigen Schreibvorgänge. Danach setze ich R-Studio ein.
In manchen seltenen Fällen nötig kann man auch eine "Live OS" Version davon verwenden.
Die Vollversion mit allem Hickhack hat ca. 900$ gekostet. Ich habe aber nie etwas besseres erlebt und wirklich vieles getestet und in einigen Dokus habe ich die Software sogar schon zufällig auf einem FBI Computer gesehen.
www.r-studio.com
Warum die Datenrettung oft teuer ist fragen sich viele. Die 900$ muss man einmal reinholen, das war bei mir erst beim fünften Kunden der Fall.
Dazu kommt die lange Zeit welche die Wiederherstellung in Anspruch nimmt. Manchmal muss man auch diverse Einstellungen anpassen und die Vorgänge wiederholen. Da läuft dann ein Rechner schon mal je nach Kapazität der Platte einige Stunden oder die ganze Nacht.
Auf jeden Fall kann man die Daten sehr wahrscheinlich zu 98, 99 oder sogar 100% zurückholen. Aber gerade in Österreich muss ich ehrlich zugeben das 90% der "Datenretter" Vollidioten sind. Die meisten verwenden Software aus Buxtehude und verlangen dann Unsummen als würde jemand davor sitzen und jede Datei händisch prüfen. Der Vorgang bis zum Start der Dateisuche erfordert etwa 20 Minuten. Den Rest macht die Software.
Wenn ihr euch jemanden sucht beschreibt vorab die Problematik und fragt nach den Erfolgschancen und dem Preis.
Insofern ihr intimes dort habt und es unbedingt selbst machen wollt kauft euch eine Privatversion von R-Studio die recht günstig ist und lest euch gut in die Materie ein. Es ist eigentlich keine große Hexerei. Wirklich kompliziert wird es erst wenn Festplatten defekt werden.
Und mein großer Tipp, kauft euch Cloud-Speicher bei Google oder Dropbox etc. Die wichtigsten Daten kann man auch in die Gratisversion laden. Denn bei einem Hausbrand, groben Hardwaredefekt etc. ist alles weg.
Dazu immer doppelt sichern. Festplatten kosten heutzutage wirklich kaum etwas.
Familienfotos, Videos etc. habe ich auf 3 Backups und in 3 Clouds. Insofern nicht der dritte Weltkrieg beginnt sollten sie so sicher sein um sie auch noch einmal den Enkeln zu zeigen. Dinge wie Geburt etc. habe ich sogar noch zusätzlich auf Blu-ray gebrannt.
Ich hoffe ihr macht euch keinen Kopf, da ich schon oft verzweifelte oder sogar weinende Leute bei der Datenrettung erlebte. Selbst wenn die Festplatte formatiert wurde kann man normal "alles" wieder zurückholen.