Ist alles, was vor einem aber im "aber"-Satz steht, nicht wahr (oder gar gelogen)?

Ist alles, was vor einem "aber" im "aber"-Satz steht, unwahr bzw. gelogen?


  • Umfrageteilnehmer
    6
C

Gast

(Gelöschter Account)
Weil ich es grad im Sternzeichenthread las, ist mit wieder ein Satz eines Freundes eingefallen, der sagt, dass alles, was vor einem "aber" in einem "aber"-Satz steht, unwahr ist bzw. im schlimmsten Fall bewusst gelogen.

Stimmt das?
 
Nein, aber unbewusst könnte ja doch das „Ja“ ein „vielleicht“ oder „vielleicht auch nicht“ in sich bergen?
 
Auch wenn die Aussagen eigentlich direkt konträr laufen?

"Ich glaub ja nicht dran, aber es ist so toll, dass ich einfach dran glauben muss."

Was tue ich denn nu? Dran glauben oder nicht?
Nunmehr daran glauben, dass nun ist, was vorher zweifelhaft war. Aber ob das nun wirklich zweifellos ist, wage ich zu bezweifeln...;)
 
Weil ich es grad im Sternzeichenthread las, ist mit wieder ein Satz eines Freundes eingefallen, der sagt, dass alles, was vor einem "aber" in einem "aber"-Satz steht, unwahr ist bzw. im schlimmsten Fall bewusst gelogen.

Stimmt das?

Grundsätzlich ist es so, dass das Wort "aber" das stärkste Konfrontationswort der deutschen Sprache ist. Der Rest sind m.E. nur noch Details (ich denk grad über ein paar sinnvolle Beispiele nach, aber mir fällt nichts ein <- nicht gelogen) :)
 
was davor steht, ist zumindest zu hinterfragen bzw anzuzweifeln.

- Ich vermeide solche Sätze soweit es geht, eben weil ich mich klar ausdrücken will und keinen Anlass geben will, den Inhalt zweifelhaft erscheinen zu lassen.
 
Das alles im Threadtitel (hier) wäre für mein Empfinden zu absolut.
Würde bspw. in dem Sternzeichenthread auf eine bestimmte Person referiert, auf dass das aber trifft, hätte das aber keinen Allgemeinaussagencharakter.

*Möchte Betonen, dass im Wort "Liebhaber" auch ein aber steckt... der ist vielleicht in manchen Fällen verleugnet, aber keine Lüge ;)

Für mich zeugt ein aber (auch) von einer Reflektiertheit, die meine Aussage nicht als allgemeingültig nimmt. Quasi nach dem Prinzip "Ausnahmen bestätigen die Regel" ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nehme mal an Dein Freund meint damit Sätze wie diese:

"Ich bin ja sicher kein Rassist, Antisemit etc. ABER [ setze ein/e dummdreiste/s Verallgemeinerung oder Vorurteil Deiner Wahl ein ] !"

<Geschlossen wird das Lügengschichtl dann häufig mit: "Das wird man doch noch sagen düfen.">

Der erste Satzteil ist somit eine dicke, fette Lüge.

Nichts zu beanstanden gibts wenn Spatzi, Rehlein, Hasi oder Mausi, von Frau zu Frau feststellen:

"Er ist uralt, grottenschirch und ziemlich peinlich ABER ich stehe auf seine (inneren) Werte."

Da stimmt alles, vor und hinter dem ABER. Wahrer erster Satzteil, verknüpft mit einem ABER, ist sohin durchaus denkmöglich, kann aber auch ein Indiz für eine leichte Letten sein. Beispiele möge jeder für sich finden.
 
Da ist viel Wahres zu entdecken. :up: Ich danke Euch mal bis hierher, aber hähähä :D ich warte auch noch auf weitere Wortmeldungen! ;)
 
Nun aber beobachte ich, dass Menschen sich zu rechtfertigen versuchen, indem sie Sätze mit: "Ja, aber..." beginnen.
Da mir dies nun bewusst auffällt, kann ich nicht anders als sie darauf hinzuweisen: "Du brauchst deine Existenz nicht zu rechtfertigen. Deine Existenz an sich ist Rechtfertigung.
 
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