Kontroll-Gesundheitsuntersuchungen der SWs

Mitglied #112394

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Möchte dieses posting eines Forumskollegen zum Anlaß nehmen, über Sinn bzw. Umfang und Gründlichkeit der wöchentlichen zwangsweisen Kontrolluntersuchungen der SWs zu diskutieren.

Im gegenständlichen Fall wurde der Kollege offensichtlich beim ungeschützten Oralverkehr mit einer SW mit Kontrollkarte mit Chlamydien angesteckt.
Kommt sicher nicht allzu oft vor (hab das allerdings nicht zum ersten Mal gehört), ist aber medizinisch gesehen durchaus möglich, da Chlamydien (und auch Tripper) sich in Mund- und Rachenbereich ansiedeln können.

Abseits der Thematiken Inkubationszeit, diagnostisches Fenster, u.ä., stellt sich für mich die Frage, was denn alles, und in welchen Zeitabständen, untersucht wird. Denn interessanterweise habe ich dazu von unterschiedlichen Damen immer wieder unterschiedliche Informationen erhalten.
Um auf den Anlaßfall zurückzukommen: daß auch ein Mundhöhlenabstrich gemacht wird, hab ich bislang eigentlich noch nie gehört. Was aber, schon mal in Hinblick darauf, daß im Paysex ungummierter Oralverkehr sicher weit häufiger praktiziert wird als ungummierter GV, eigentlich eine sträfliche Vernachlässigung des Gefahrenpotentials darstellt.

Desweiteren stellt sich ja nicht zum ersten Mal die Frage (wie auch vom Kollegen in seinem posting angeschnitten), wie gründlich diese Untersuchungen tatsächlich durchgeführt werden. Nämlich auch angesichts der doch nicht unbeträchtlichen Anzahl zu untersuchender Personen. Wird vielleicht auch, wenn's mal schnell gehen muß, bzw. das Aufkommen sehr hoch ist, "geschludert"?

Nicht zuletzt sollte erwähnt werden, daß es über den Sinn dieser Zwangsuntersuchungen ohnedies sehr geteilte bzw. sehr gegensätzliche Meinungen gibt. Bekanntlich wurden sie z.B. in Deutschland ja vor einiger Zeit wieder abgeschafft. Und, wenn ich richtig informiert bin, gibt es sie auch in keinem anderen EU-Land (außer ich hätte das irgendwo falsch verstanden).
 
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010244&ShowPrintPreview=True

grundlage für den "deckel" ist das geschlechtskrankheitengesetz von 1945, erweitert durch das aidsges. 1993.

Wöchentlich Abstrich des Harnröhren-, Cervix-(=Muttermund) und Scheidensekrets, Gonokokken(=Gonorrhoe=Tripper) und sonstigen Bakterien und Pilze. Bei unklarem Befund Kultur.
Alle 6 Wochen Blut (für hepa, hiv, gon, syph, usw.) und aus Speichel, Cervix-, Scheiden-, Harnröhren- und analem Sekret eine Kultur.
Alle 6 Monate ein Lungenröntgen.

ich hoffe, dir geholfen zu haben....

p.s.: brauchts mich nicht mit pns anschreiben, war und bin keine sw, weiß das aus nicht-sw-beruflichen gründen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
also ich kann nur dazu sagen das diese sogenannte dame sicherlich schon lange bei keiner untersuchung war
weil wenn tripper diagnostiziert wird, wird der deckel solange eingezogen bis sie wieder komplett gesund ist und solange der deckel
eingezogen ist darf sie auch nicht ihre dienste anbieten
 
Alle 6 Wochen Blut (für hepa, hiv, gon, syph, usw.) und aus Speichel, Cervix-, Scheiden-, Harnröhren- und analem Sekret eine Kultur.
ist ja eine ausführliche Info :daumen:

Also doch aus Abstrich aus der Mundhöhle.
Natürlich wird die damit verbundene Sicherheit durch den 6-Wochen-Abstand schon ziemlich relativiert.
Wenn man als Beispiel nimmt, daß sich eine SW kurz nach der letzten Untersuchung durch Oralverkehr was zuzieht, dann steckt sie mehr oder weniger ab diesem Zeitpunkt, für die nächsten 6 Wochen, jeden anderen Kunden, bei dem sie ungummiert bläst, an - wie eben im Fall des einen Kollegen, der durch ungummierten OV Chlamydien bekam.

Darum sag ich ja immer: Die Kontrolluntersuchung ist sicher besser als gar nix, bietet für den Kunden allerdings in keinster Weise eine Gewähr, sich mit nix anzustecken.
 
Darum sag ich ja immer: Die Kontrolluntersuchung ist sicher besser als gar nix, bietet für den Kunden allerdings in keinster Weise eine Gewähr, sich mit nix anzustecken.


Nun ja, die Kontrolluntersuchung täuscht Kunden sowie SW eine falscher Sicherheit vor.

(Ich hab von einem Fall gehört, da hatte ein Frau Krebs und der wurde sehr spät entdeckt, weil sie gedacht hat, es würde ohnehin "alles" untersucht. Wenn sie noch zusätzlich beim Gyn einen Krebsabstrich machen hätte lassen, wäre das ganze viel früher entdeckt worden und die Behandlung hätte nicht so drastisch sein müssen)

Weitaus besser wäre Eigenverantwortung und Beratung über Krankheiten und deren Übertragung und ein freiwilliges Angebot.
Es mag ja niemand krank werden - auch Sexworkerinnen nicht.

Das ist überigens auch die Ansicht von DSTIG (deutsche Gesellschaft für STI (Sexuell übertragbare Krankheiten))

http://www.dstig.de/aktuellespressekalender/138-position-zur-sexarbeit.html

Pflichtuntersuchungen

- dienen weder der Gesundheit des Individuums noch der Gesellschaft

- beeinträchtigen die Förderung der sexuellen Gesundheit

- sind grundgesetzwidrig und verletzen die Würde der Menschen

- erfüllen den Tatbestand der Körperverletzung

- verhindern weder Menschenhandel noch sexuelle Ausbeutung.
 
wie ich schon sagte, ich glaub, wir sind sowieso das einzige Land in der EU, wo es diese Zwangsuntersuchung noch gibt.

Nach dem alten Spruch halt's: " 's wär' net Österreich ..."
 
Österreich hatte bei gewissen Dingen immer einen Sonderstatus. Wo gabs sonst so lange Rundfunkmonopol und ähnliche Knebelungen? Wie Karl Fakas so treffend auf die Frage, ob Österreich eine Demokratie oder Diktatur sein, seinerzeit sagte...... eine Demokratur.
 
die zwangsuntersuchung bringt de facto nur eine scheinbare sicherheit und verleitet zu riskanten praktiken... dass nicht alle sw auf ihre gesundheit achten ist leider wahr, den kunden ist es zu oft egal.
 
also ich kann nur dazu sagen das diese sogenannte dame sicherlich schon lange bei keiner untersuchung war
weil wenn tripper diagnostiziert wird, wird der deckel solange eingezogen bis sie wieder komplett gesund ist und solange der deckel
eingezogen ist darf sie auch nicht ihre dienste anbieten

Hab jetzt gerade den interessanten Beitrag entdeckt.
Es war ja kein Tripper sondern Clamydien- ob da auch die Karte eingezogen wird?

Nach der Infektion habe ich die nach der Inkubationszeit möglichen Damen abgeklappert und ganz offen mit ihnen gesprochen.
Ich muss dazusagen dass ich im Auhof alle sehr gut gekannt habe, da ich dort fast jeden Tag war (aber bevor ihr glaubt NA BUMM, es war oft auch nur auf ein Tratscherl).
Jede hat mir ungläubig ihre Karte gezeigt mit allen Kontrollunterschriften.
Trotzdem passe ich jetzt oral auf.
Auch wenn im Pilzinstitut sich zwei junge Ärztinnen ;)um mein bestes Stück gekümmert haben, Harnröhren Abstrich usw, geschweige denn die Schmerzen in der Harnröhre BRAUCH ICH NIMMA.:haha:
Ah ja! In die Augen muss das ganze auch noch irgendwie gelangt sein. Dazu kam dann noch eine ordentliche Bindehautentzündung
lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Jede hat mir ungläubig ihre Karte gezeigt mit allen Kontrollunterschriften.
das Problem liegt genau darin:
Wöchentlich Abstrich des Harnröhren-, Cervix-(=Muttermund) und Scheidensekrets, Gonokokken(=Gonorrhoe=Tripper) und sonstigen Bakterien und Pilze. Bei unklarem Befund Kultur

Gerade Chlamydien lassen sich, wenn die Dame keinerlei Beschwerden zeigt (was dabei häufig so vorkommt, zumindest eine Zeit lang), erst durch Anlegen einer Kultur feststellen.
D.h. wenn diese Untersuchung so gründlich gemacht würde, wie es sinnvollerweise sein sollte, dann müßte jede Woche vollautomatisch eine Kultur angelegt werden. Nur dadurch lassen sich die leider sehr verbreiteten Chlamydien halbwegs zeitnah entdecken und behandeln.
 
exkurs: wie reagieren die mädels grundsätzlich drauf, wenn man darum bittet ihren deckel herzuzeigen. zerstört das nicht die stimmung komplett?
 
Ich wollte erst unbedingt Einsicht nehmen, nach meiner Erkrankung.
Sonst hab ich nie gefragt. Manche zeigen dir die Karte von selbst, aber eher so schau mein lustiges Foto, Geburtsdatum, usw

Zumindest hab ich fast täglich die Polizei die Deckel kontrollieren sehen, auch oft in ZIVIL.
 
Gerade Chlamydien lassen sich, wenn die Dame keinerlei Beschwerden zeigt (was dabei häufig so vorkommt, zumindest eine Zeit lang), erst durch Anlegen einer Kultur feststellen.
D.h. wenn diese Untersuchung so gründlich gemacht würde, wie es sinnvollerweise sein sollte, dann müßte jede Woche vollautomatisch eine Kultur angelegt werden. Nur dadurch lassen sich die leider sehr verbreiteten Chlamydien halbwegs zeitnah entdecken und behandeln.

Das ist in der Tat ein Problem, somit bleibt wohl nichts über als sich selbst regelmäßig und vollständig zu testen.
 
Ich halte diese Untersuchungen für absolut notwendig. Wenn man mal sich in Wien so umhört, wie viele SW offiziell oder inoffiziell ungeschützte Praktiken anbieten, kann man eine Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten wenigstens noch ein bisschen eindämmen und SW mit Krankheiten auch aus dem Verkehr ziehen.

Hilft natürlich alles nur, wenn Kunden auch nach dem Deckel fragen. Das machen allerdings mehr als man glauben möchte. Dieses Forum hier mit seinem hohen Anteil an hirnlosen Harakiri-Fickern ist in diesem Zusammenhang nicht repräsentativ für die Gesamtkundschaft
 
kann man eine Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten wenigstens noch ein bisschen eindämmen
wobei hier die Betonung wohl auf "ein bisschen" zu liegen hat

wenn Kunden auch nach dem Deckel fragen. Das machen allerdings mehr als man glauben möchte
von woher beziehst Du diese Information?
 
der deckel hilft dir gar nix, solange kunden AO Service in anspruch nehmen.

selbst wenn die sw gesund war zum zeitpunkt des letzten bluttests heisst das noch lange nicht, dass sie es auch tatsächlich gerade eben ist (inkubationszeiten etc) geschweigedenn, dass der (letzte) kunde gesund ist (war).
ausserdem hilft "nach dem deckel fragen" gar nichts, da eine sw nicht verpflichtet ist, dir diesen zu zeigen (immerhin steht da ihr name und andere sensible daten drauf).
oder würdest du ihr deinen letzten aidstest samt adresse und namen drauf zeigen inkl ausweis um die angaben zu kontrollieren?
 
Irgendwie verstehe ich den Sinn dieser Diskussion nicht.
Inkubationszeit gibt es, -ob mit oder ohne Kontrolluntersuchung.
Sollte mal wirklich eines der Mädels krank sein, so kann sie - wenn untersucht - sich auskurieren lassen und pausieren.
Die SW ohne Deckel hingegen machen munter weiter, stecken die Freier der Reihe nach an (was zu einem Schneeballeffekt werden kann) bis man endlich draufkommt wer von den Damen krank ist.
Besonders groß ist die Gefahr bei den schwarz arbeitenden Chinamädls (so liebe sie auch sein mögen), wo es anscheinend normal ist, in der Hitze des Gefechts, auf das Kondom zu verzichten.

Kurz gesagt:
Eine regelmäßige Kontrolluntersuchung kann "Krankheitsherde" in der Szene auffinden helfen und Schlimmeres verhindern helfen.
Sich keiner Unterssuchung zu unterziehen und blank herum zu schnackseln halte ich für Russisches Roulette.

Es muss aber jeder selber wissen was er tut.

Das Schnackseln ohne Gummi schöner ist als mit, ist unbestritten
Das Leben ist aber ohne Krankheiten auch schöner als mit.
Wenn man an den Worst Case denkt, so ist das Kondom noch immer ein brauchbarer Kompromiss
 
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