So begab ich mich also wieder einmal ins schöne Linz, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, und einem Hobby des Tages ein typisches der Nacht d'raufzusetzen. Das Hotel lag in Urfahr, da bot sich schon verkehrstechnisch das LH6 an. Also mit dem 38er zur Endstation, und dann zu Fuß weiter: Wui, nach spooky sex riecht das, mal was Neues
, tät' ich sagen, beim malerischen Spaziergang über die unbeleuchtete Straße hinauf zum Haus des Begehrens.
Als Mädchen der Wahl hab' ich Saly auserkoren, eine Stunde vorher SMS geschrieben, sie antwortet, dass sie warten würde; ich öffne die Tür ins Laufhaus, und finde mich unmittelbar ein wengerl in einer Form eines schmuddeligen Touches, der mir lange, lange schon passé erschien. Eng, verwinkelt, und von einem morbiden Charme begleitet krönt das die nebelige Atmosphäre, die mich den Haselgraben heraufbegleitete. Saly? Gleich links. Gut so. Türe? «Besetzt». Ooookey, die wartet vielleicht schon auf mich
Andererseits heißt «besetzt» eben «besetzt» und nicht «wartet
» Also mal herumsehen, bis wir fünf Minuten über der vereinbarten Zeit sind, als quietschende Bettgeräusche aus dem Zimmer andeuten, dass der Termin ihrerseits geschmissen wurde
. Super, in so malerischer Umgebung
Müss'ma was d'raus machen, wenn'ma schon da sind. Nach
Angie
Ausschau halten, deren virtueller Homepageauftritt drall, aber fröhlich wirkt. Runter also ins Untergeschoss, rechts, links, rechts oder so, «frei» sagt das Schild; «frei» sagt es auch bei ihrer Nachbarin, doch da lugt ein lächelndes Mädchen hinter dem Schild durchs Guggfenster. Das ist eine freundliche Einladung von Angie, also:
Hinein. Bussal. Rauchgeruch. Eine Dusche, wo mir das Duschgel abgeht (hmm, sollte eine appetitliche Wahl nicht im Interesse des Mädls sein?); ein Handtuch, das ein
Handtuch ist. Stoff zum Scherzen wohl, mal sehen, was nun kommt. Des Pudels Kern verbirgt sich in den nächsten wenigen Worten:
Es kommt ein Programm: Blasen, viel Gleitgel, ficken, kommen. Äh, ja, so in etwa.
Zurück im Hotel vom kalten Rauchgeruch immer noch eingefangen; Haare waschen tut not. Aber, und das sei betont, Angie ist ein liebes und nettes Mädl. Wir beide passen halt offenbar nicht sooo gut zusammen, ticken vielleicht etwas verschieden.
Nach den letzten Postings, die ich hier im EF loswurde, begann ich mir schon Gedanken zu machen, ob die Euphorie, die durch diese wehte, nicht schon fast inflationär warat. Tja, wieder am Boden der Tatsachen angekommen. Und die Bestätigung, dass nix selbstverständlich ist, und jedes Gegenüber, mit dem es so famos funktioniert, wie bei den Ausnahmeerscheinungen in der Signatur, ein Geschenk des Himmels, das demütig und doch mit voller Lust und Hingabe zu genießen ist.