Leidensfähigkeit

B

Gast

(Gelöschter Account)
Ich nehme mich jetzt nicht komplett aus. Doch wo nehmen bitte manche menschen diese überaus lange leidensfähigkeit her?
Ich meine, meine ehe hängt seit einem guten Jahr schief...und ich habe meine " Deadline", doch wenn ich des öfteren mitbekomme, wielange manche " mit nem Fünkchen Hoffnung" in für sie laut eigenen eigentlich untragbar Situationen ausharren können, fasziniert, erschreckt, beängstigt mich.
Wenn das lebenszenit schon lange erreicht wurde, zehn, zwanzig dreißig Jahre trotzdem wie ein hanswurst abgewartet wird, ob sich vielleicht nicht dich etwas ändert. Da wird gesudert, gejammert, das eigene leid heroisch wie ein orden auf der brust herumgetragen, ja vielleicht noch die eigene leidens-story drausgemacht, aber geändert wird nichts. Über jahre...
hart ausgedrückt denke ich, ab einem gewissen Alter ist es schon egal. Nehme ich an. Achja und zu ändern hat sich immer nur der Andere. Selber ist man die eloquente, vollkommen ausgereifte Persönlichkeit und dass der partner so ist wie man ist hat nur mit selbigen zu tun...
Jetzt erst erlebt im Freundeskreis meiner Eltern, aber schon des öfteren auch hier begegnet.
Wieso???
Wird das materielle was ja fraglos auch wichtig ist generell über den persönlichen Seelenfrieden gelegt? Hat man Angst den Partner danach zu vermissen? Weil man niemandem mehr hat, den schwarzen Peter zuzuschieben???
Manchesmal triggert mich das dermaßen an, mit der Angst einmal soo zu enden. Wobei meine Freunde mich auslachen und sagen dazu wäre ich viel zu frei in meiner brust...
 
ich hab 6 jahre gehofft, dass sich noch was ändert... ob das leidensfähigkeit oder blindheit ist lass ich einfach mal offen
 
Fehlender Mut.
Sich eingestehen, dass es nicht passt, der Traum von ... vorerst ausgeträumt ist.

Das Leben ist so verdammt kurz...ich will leben, lieben, lachen. Klar, nehm ich auch die Regentage, aber dem Unglück ergeben würd ich mich niemals. Wofür auch? Fühl ich mich alleine zu zweit weniger einsam?
Aufhören sich selbst anzulügen ist ein wichtiger Schritt.
 
Ich denke, dass die Angst vor dem Alleinsein eine ganz große Rolle spielt. Mir hat mal jemand in einem Gespräch darüber gesagt "ich hab Angst, dass ich dann mit 80 Jahren einsam und alleine bin". Dieser Herr war erst ca. Mitte 50. Neben der Angst vorm Alleinsein spielt auch oft die Bequemlichkeit eine Rolle. Eine Trennung und die erste Zeit danach kostet Kraft, da verharrt man lieber im Bestehenden oder setzt sich immer wieder selbst neue Deadlines, die aber nicht eingehalten werden. Des Weiteren ist der Mensch ein Gewohnheitstier und es ist schwer für ihn aus dem Gewohnten auszubrechen und sich ins Unbekannte zu begeben. Auch die Angst vor Veränderung ist ein wichtiger Punkt und die damit verbundene Unsicherheit, ob die neue Situation dann besser sein wird als die alte. Man denkt dann eben "wer weiß, was auf mich zukommt und ob das dann um so viel besser ist". Natürlich spielen auch oft materielle Überlegungen eine Rolle. Ich habe mal von jemandem die Begründung gehört man hätte gemeinsam Haus gebaut und müsste dann das Haus verkaufen. Da scheint dann wohl das Haus wichtiger zu sein als das persönliche Glück. Diese Bequemlichkeit, Angst vor Veränderung, Unsicherheit und demzufolge das Verharren im Bestehenden spiegelt sich allerdings nicht nur in Beziehungen wider, sondern auch im Job. Es gibt ja nicht wenige Menschen, die sich eine berufliche Veränderung wünschen, dann aber aus Angst vor dem Neuen, aus Gewohnheit, Unsicherheit, Angst davor zu scheitern etc. dann doch im Gewohnten verharren, selbst wenn sie damit nicht mehr glücklich sind.
 
Natürlich spielen auch oft materielle Überlegungen eine Rolle. Ich habe mal von jemandem die Begründung gehört man hätte gemeinsam Haus gebaut und müsste dann das Haus verkaufen. Da scheint dann wohl das Haus wichtiger zu sein als das persönliche Glück.

du sagst das so leichthin... oft hat man jahrelang gespart, Schulden gezahlt, Liebe und Arbeit reingesteckt, Kinder drin grossgezogen... ... in der Praxis ist das Haus dann weg, ev viel zu billig unter den Hammer gekommen , und beide schaun dann jeweils aus einer kleinen Wohnung in Favoriten oder Ottakring raus. Wern dann auch net schrein vor Glück.... zumindest ist die Aussicht so verstörend, dass man seeeehr lange wartet, den ersten Schritt zu machen.

Die anderen Gründe, die du und andere aufgezählt haben , kommen noch zusätzlich dazu.
 
Viele Dinge kommen schleichend, nicht von einem Tag auf den anderen, so das man sich allmählich daran gewöhnt und es alltag wird, es normal wird und man es eigentlich nicht (mehr) anders kennt.
Dann wird das, wonach man sich sehnt, so absurd, und denkt, das man es nicht verdient hat, oder man nicht gut genug dafür ist.
Natürlich ist man seines eigenen Glückes schmied. Aber im Thema Liebe und Begierde ist man schlicht und einfach auf jemand anderen "angewiesen". Man kann niemanden zwingen, jemanden zu begehren oder zu lieben.
 
Hi,

Manchesmal triggert mich das dermaßen an, mit der Angst einmal soo zu enden.

meist ist es so, dass sich negative Dinge langsam entwickeln. Man gewöhnt sich dran.

Es ist eine Salamitaktik, jede Eskalation ist nur ein kleiner Schritt, und wegen der Kleinigkeit trennt man sich nicht.

Nimm einen Schläger, niemand prügelt seine Frau beim ersten mal krankenhausreif.

Und viele Menschen, insbesondere wenn sie eine Beziehung für das Ideal halten, haben Versagensängste. Sie glauben, wenn sie die Beziehung beenden, hätten sie versagt.



Wobei meine Freunde mich auslachen und sagen dazu wäre ich viel zu frei in meiner brust...

Also um das beurteilen zu können, bräuchten wir schon eine Foto Deiner Brust.

;)

LG Tom
 
Ich nehme mich jetzt nicht komplett aus. Doch wo nehmen bitte manche menschen diese überaus lange leidensfähigkeit her?
Ich meine, meine ehe hängt seit einem guten Jahr schief...und ich habe meine " Deadline", doch wenn ich des öfteren mitbekomme, wielange manche " mit nem Fünkchen Hoffnung" in für sie laut eigenen eigentlich untragbar Situationen ausharren können, fasziniert, erschreckt, beängstigt mich.
Wenn das lebenszenit schon lange erreicht wurde, zehn, zwanzig dreißig Jahre trotzdem wie ein hanswurst abgewartet wird, ob sich vielleicht nicht dich etwas ändert. Da wird gesudert, gejammert, das eigene leid heroisch wie ein orden auf der brust herumgetragen, ja vielleicht noch die eigene leidens-story drausgemacht, aber geändert wird nichts. Über jahre...
hart ausgedrückt denke ich, ab einem gewissen Alter ist es schon egal. Nehme ich an. Achja und zu ändern hat sich immer nur der Andere. Selber ist man die eloquente, vollkommen ausgereifte Persönlichkeit und dass der partner so ist wie man ist hat nur mit selbigen zu tun...
Jetzt erst erlebt im Freundeskreis meiner Eltern, aber schon des öfteren auch hier begegnet.
Wieso???
Wird das materielle was ja fraglos auch wichtig ist generell über den persönlichen Seelenfrieden gelegt? Hat man Angst den Partner danach zu vermissen? Weil man niemandem mehr hat, den schwarzen Peter zuzuschieben???
Manchesmal triggert mich das dermaßen an, mit der Angst einmal soo zu enden. Wobei meine Freunde mich auslachen und sagen dazu wäre ich viel zu frei in meiner brust...

Also mit Erfahrungen im 10er Bereich kann ich ja schon mithalten ,das die meisten Menschen einfach dahin leiden ,siechen, wegitieren, hat den einfachen Grund das der Mensch sich vom Neandertaler weg mit jedem Dreck anfreunden hat müssen ob es ihm gefällt oder nicht.
Wir tragen dieses unterbewußte "ich bin ein Gewohnheitstier "in uns, extreme Veränderungen treten meine Komfortzone und meinen Wohlstand mit Füßen .
Dass mag niemand war haben weil die Wahrheit schärfer ist als jedes Katana Schwert das jemals gemacht wurde was noch erschwerend hinzu kommt sie trifft einen meist unverhofft aber sie trifft .

Um diesem "Scheiße meine Gewohnheiten geh'n flöten " gemeint ist damit das Haus ,Auto ,Hund ,Frau , ach ja Frau diejenige die immer da ist nach 10, 20 oder mehr Jahren ,
die alles im Haus für einen Managet vom Kinder ,Kochen , Putzen ,Haus , Garten , Wochenenden , Urlaub etc. ja die .
Aber das dieses Wesen Frau eine Pflanze ist manchmal mit Fleischfressendem Kopf (wer will schon Mauerblümchen ,wie langweilig )aber jede Planze muß gepflegt werden .Männer sind eigentlich wie Gärtner entweder sie haben wirklich eine Hand für Pflanzen dann schreibt aber die Gemahlin auch nach 25 Jahren ihrem geliebten Mann noch einen Liebesbrief mit der Hand und hat Schwitzige Hände dabei .
Dann gibt's die Hobby Gärtner da geht des mehr schlecht als recht des was man zu Hause nicht kriegt holt man sich wo anders ,die Pflanze tut das auch aber keiner weiß vom anderen und wenn man sich sieht weil Freunde und Karriere wichtiger sind eher selten macht man gute Mine zum Bösen Spiel.
Dann sind noch Grünfetischisten die glauben alles zu tun aber nix zum Zeug bringen und die Pflanze nicht mal beglücken aber Ableger haben woĺlen aber von Pflege keinen Dunst haben und sich dann wundern warum sie eingeht.

Ja die Bezeihung und Liebe kann ein Garten Eden sein und drauf Gesch.... wer den Apfel futtert auf Dauer gut gehen kanns eh nur wenn jeder von einer Seite rein beißt am besten Gleichzeitig .

Was meine Perönliche Ansicht zu der Thematik betrifft , wenn den Menschen fehlt einfach der Mut und um so länger man in einer Komfortzone ist umso mehr verläßt dich dieser .Sie haben nicht den Mut mit der Frau sie haben ihn nicht ohne die Frau .
Ja Krieger die nicht Kämpfen sind keine Krieger sondern Gaukler oder Bürger es gibt so viele unterschiedliche Sachen die Menschen gerne tun würden in ihrer Fantasie auch Leben
sie zum teil darin aber niemals trauen dies zu tun .

Ich habe diesen Mut fast einmal verloren vor 3 Jahren und ich hab mir geschworen das es nie wieder Passiert .


Ich würde mir wünschen das mehr Menschen den Mut aufbringen !
 
du sagst das so leichthin... oft hat man jahrelang gespart, Schulden gezahlt, Liebe und Arbeit reingesteckt, Kinder drin grossgezogen... ... in der Praxis ist das Haus dann weg, ev viel zu billig unter den Hammer gekommen , und beide schaun dann jeweils aus einer kleinen Wohnung in Favoriten oder Ottakring raus. Wern dann auch net schrein vor Glück.... zumindest ist die Aussicht so verstörend, dass man seeeehr lange wartet, den ersten Schritt zu machen.

Die anderen Gründe, die du und andere aufgezählt haben , kommen noch zusätzlich dazu.

Was bringt das schönste Haus, wenn man sich mit dem Menschen, mit dem man darin wohnt, nicht mehr wohl und glücklich fühlt? Wenn man sich nicht mehr darauf freut nach Hause zu kommen, weil dort eisige Stille herrscht oder permanent gestritten wird? Wird dann nicht aus diesem Haus einfach nur ein selbst gebautes Gefängnis, dessen Mauern man einreissen sollte, um wieder frei zu sein? Und wenn man in der kleinen Wohnung einen anderen Menschen hat, mit dem man glücklich ist oder sich alleine dort frei fühlt, ist dies doch weit mehr Wert als der goldene Käfig.
 
Hi,

Und wenn man in der kleinen Wohnung einen anderen Menschen hat, mit dem man glücklich ist oder sich alleine dort frei fühlt, ist dies doch weit mehr Wert als der goldene Käfig.

Du trennst mE. zu sehr zwischen Besitz und Emotion.

Für viele Menschen ist das Haus nicht das Ziegelgerippe in dem man wohnt und lebt, sondern ein Lebensgefühl!

Ich bin doch recht sicher, dass für viele der rein materielle Wert weniger zählt, als der emotionale Wert.

LG Tom
 
Hi,
Du trennst mE. zu sehr zwischen Besitz und Emotion.
Für viele Menschen ist das Haus nicht das Ziegelgerippe in dem man wohnt und lebt, sondern ein Lebensgefühl!
Ich bin doch recht sicher, dass für viele der rein materielle Wert weniger zählt, als der emotionale Wert.
LG Tom


So ist es. Der materielle Wert meiner Häuser ist mir ziemlich wurscht, aber das Lebensgefühl, nicht in einem Wiener Gemeindebau mit zig Ausländern Tür an Tür hausen zu müssen: unbezahlbar.
 
und dann sind da noch die kinder... viele leiden lange um den kids nicht das traute familienglück zu zerstören
 
Guten Morgen,

Und irgenwann kommen die Eheberatungen, die Paartherapie und unter Umständen langsam die Resignation mit der Erkenntnis, daß die Ehe/ Beziehung nicht mehr zu retten ist...
Es fällt nun mal nicht leicht, Jahrzehnte lange Bindungen zu lösen, sich einzugestehen gescheitert zu sein...

LG
 
Guten Morgen,

Und irgenwann kommen die Eheberatungen, die Paartherapie und unter Umständen langsam die Resignation mit der Erkenntnis, daß die Ehe/ Beziehung nicht mehr zu retten ist...
Es fällt nun mal nicht leicht, Jahrzehnte lange Bindungen zu lösen, sich einzugestehen gescheitert zu sein...

LG

An Selbsterkenntnis herrscht Chronischer Mangel sonst gäbe es nicht so viele Pfostn.
 
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