Leidensfähigkeit

Zu der Leidensfähigkeit meiner Eltern kann ich sagen, dass ich da nur Streit kennengelernt habe. Ich hatte keine Eltern, die Hand in Hand im Alter gegangen sind oder sich mal umarmt haben. Nein, ich hatte Eltern, die ständig im Clinsch lagen. Das hat natürlich auch auf uns Kinder abgefärbt. Ich kann nur sagen, sie haben es nicht besser verstanden, damals, sie sind zu keiner Eheberatung gegangen, haben Haus und Kinder zusammenhalten wollen. Deshalb haben sie ausgeharrt das ganze Leben und waren dabei unglücklich. Mein Vater ist dann mit nicht mal 56 an Krebs erkrankt und mit fast 61 verstorben. Ausharren in solchen extremen Leidenssituationen macht krank!

Meine haben sich getrennt aber haben sich nicht weniger befetzt .
Aber abgefärbt hat es auf mich da ich leider von beiden Seiten Instrumentalisiert wurde , ich hab's verbucht unter Vergeben , vergessen , drauf Gesch....
 
ch denke, dass die Angst vor dem Alleinsein eine ganz große Rolle spielt. Mir hat mal jemand in einem Gespräch darüber gesagt "ich hab Angst, dass ich dann mit 80 Jahren einsam und alleine bin". Dieser Herr war erst ca. Mitte 50. Neben der Angst vorm Alleinsein spielt auch oft die Bequemlichkeit eine Rolle. Eine Trennung und die erste Zeit danach kostet Kraft, da verharrt man lieber im Bestehenden oder setzt sich immer wieder selbst neue Deadlines, die aber nicht eingehalten werden. Des Weiteren ist der Mensch ein Gewohnheitstier und es ist schwer für ihn aus dem Gewohnten auszubrechen und sich ins Unbekannte zu begeben. Auch die Angst vor Veränderung ist ein wichtiger Punkt und die damit verbundene Unsicherheit, ob die neue Situation dann besser sein wird als die alte. Man denkt dann eben "wer weiß, was auf mich zukommt und ob das dann um so viel besser ist". Natürlich spielen auch oft materielle Überlegungen eine Rolle. Ich habe mal von jemandem die Begründung gehört man hätte gemeinsam Haus gebaut und müsste dann das Haus verkaufen. Da scheint dann wohl das Haus wichtiger zu sein als das persönliche Glück. Diese Bequemlichkeit, Angst vor Veränderung, Unsicherheit und demzufolge das Verharren im Bestehenden spiegelt sich allerdings nicht nur in Beziehungen wider, sondern auch im Job. Es gibt ja nicht wenige Menschen, die sich eine berufliche Veränderung wünschen, dann aber aus Angst vor dem Neuen, aus Gewohnheit, Unsicherheit, Angst davor zu scheitern etc. dann doch im Gewohnten verharren, selbst wenn sie damit nicht mehr glücklich sind.
sehr gut, muss ich sagen. Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Gute Gedanken, gutes Statement.

Vlt. eine Bitte: Absätze würden den Text besser lesbar machen. Sonst top!

Nur vielleicht, dass mir persönlich das Materielle nie wichtiger war, wie mein Seelenheil / Gesundheit - wenn die Beziehung mal den Bach runter ging. Natürlich probiert man es sehr lange, aber irgendwann ist dann der Punkt erreicht, wo man sich neu orientieren muss.
 
Die Komfortzone verlassen ist nicht einfach. In einer Beziehung ist das Abwiegen von Vor.- und Nachteilen ein riesen Scheiß.

Ich habe den Fehler auch gemacht, und im Nachhinein gesehen welch verlorene Zeit es war. Ich bin sogar zurückgegangen und wieder ausgezogen. Es war mir eine Lehre und hoffe ich bin jetzt schlauer. Wenn eine Beziehung mehr Energie kostet als zurückgewonnen wird, sollte man gehen. Ich habe viel investiert, auch viel Geld, aber wenns nimmer geht sollte man auf seinen Seelenfrieden schauen, der Rest ist ersetzbar.

Gibt genug wundervolle Menschen wo es vielleicht besser passt. Alleine durch die Welt wackeln ist zäh, aber ich glaube kein Grund um unglücklich in einer Beziehung zu verweilen. Und im Normalfall wird es nicht besser, wenn es schon länger schlecht läuft.
 
Fehlender Mut.
Sich eingestehen, dass es nicht passt, der Traum von ... vorerst ausgeträumt ist.

Das Leben ist so verdammt kurz...ich will leben, lieben, lachen. Klar, nehm ich auch die Regentage, aber dem Unglück ergeben würd ich mich niemals. Wofür auch? Fühl ich mich alleine zu zweit weniger einsam?
Aufhören sich selbst anzulügen ist ein wichtiger Schritt.
Es ist noch viel schlimmer zu zweit alleine zu sein
Erst wenn du wirklich frei bist ist auch das Lachen Leben Lieben wieder frei :)
 
Eigentlich ist es ganz einfach. Mensch muss sich nur entscheiden, "will ich weiterhin im Drama leben, oder eine Veränderung?" Viele ziehen aus der "vermeindlichen" Sicherheit das Drama vor, weil "im Gottes Willen, was wird denn gach die Zukunft bringen" stärker ist, als der Drang zur Veränderung... zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben....wo wir wieder bei der Angst aus meinem 1. Posting wären....
 
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